Die Seite rechts vom Corso.
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darunter zu begreifen, was zwischen dem Circus Flaminius
und dem quirinalischen Berge lag. Dieser Ansicht wider-
spricht aber der Umstand, dass noch zu Nero's Zeiten die
Güter des Tigellinus dort waren und von da zum zweiten-
male die Feuersbrunst in einer weniger angebauten Gegend
anhub (Tacit. An. XV. 40). Diess verweist uns von dem
nicht bebauten Raume am Fusse des Capitols in die Umge.
bungen des Pincio, wo noch Platz sür Gärten übrig war.
Ausser der gelegentlichen Erwähnung eines Brandes unter
Claudius (Suet. Claud. 18) kommen die Aemiliana weiter
nicht vor. Da uns aber bis tief in die Kaiserzeit hinein keine
bedeutende Anlage dort genannt wird, so werden wir an-
nehmen müssen, dass zwischen Feld und Gartenland eine
Vorstadt dort fortbestand, und dass die da gefundenen Reste
Privathäusern zugehören. Nur ein gewaltiger Bau wird in
dieser Gegend angesührt und auch dieser kam nicht zu Stande.
In dem ohne Zweifel wohlfeileren Felde am Fusse des Pincio
(sub colle) beabsichtigte Gordian III zusammen mit seinem
Feldherrn Misitheus eine ungeheure Anlage aufzuführen,
wahrscheinlich eine Nachahmung der Bauten des Pompejus.
Sie sollte aus einer doppelten Säulenhalle von je 1000 Fuss
bestehen, zwischen dieser Spazier- und Baumgänge, am Ende
der Porticus eine Basilica von 500 Fuss Länge und dahinter
Thermen gebaut werden: „Jetzt aber," sährt sein Lebens-
beschreiber Capitolinus fort (Gord. tert. c. 32) „wird das
alles durch Besitzungen, Gärten und Häuser von Privatleuten
eingenommen."
Auch die Notitia nennt uns in der siebenten Region
nördlich vom Felde des Agrippa wenig bemerkenswerthe
Gebäude: einen Brunnen des Ganymedes, wahrschein-
lich mit einer Statue dieses Jünglings, etwa der vaticanischen
ähnlich, geschmückt, und ein Nymphäum des Feld des Jup-
Juppiter. Beide Anlagen hängen gewiss mit piter.
der Aqua Virgo zusammen, das letztere wahrscheinlich mit
einer bedeutendern Anlage, wovon uns bei der elenden Be-
schaffenheit unsrer Quellen für die späteste Kaisergeschichte
zufällig kein ausdrückliches Zeugniss redet. Es wird im
Leben des Pescennius Niger berichtet (Spart, c. 12), dass
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darunter zu begreifen, was zwischen dem Circus Flaminius
und dem quirinalischen Berge lag. Dieser Ansicht wider-
spricht aber der Umstand, dass noch zu Nero's Zeiten die
Güter des Tigellinus dort waren und von da zum zweiten-
male die Feuersbrunst in einer weniger angebauten Gegend
anhub (Tacit. An. XV. 40). Diess verweist uns von dem
nicht bebauten Raume am Fusse des Capitols in die Umge.
bungen des Pincio, wo noch Platz sür Gärten übrig war.
Ausser der gelegentlichen Erwähnung eines Brandes unter
Claudius (Suet. Claud. 18) kommen die Aemiliana weiter
nicht vor. Da uns aber bis tief in die Kaiserzeit hinein keine
bedeutende Anlage dort genannt wird, so werden wir an-
nehmen müssen, dass zwischen Feld und Gartenland eine
Vorstadt dort fortbestand, und dass die da gefundenen Reste
Privathäusern zugehören. Nur ein gewaltiger Bau wird in
dieser Gegend angesührt und auch dieser kam nicht zu Stande.
In dem ohne Zweifel wohlfeileren Felde am Fusse des Pincio
(sub colle) beabsichtigte Gordian III zusammen mit seinem
Feldherrn Misitheus eine ungeheure Anlage aufzuführen,
wahrscheinlich eine Nachahmung der Bauten des Pompejus.
Sie sollte aus einer doppelten Säulenhalle von je 1000 Fuss
bestehen, zwischen dieser Spazier- und Baumgänge, am Ende
der Porticus eine Basilica von 500 Fuss Länge und dahinter
Thermen gebaut werden: „Jetzt aber," sährt sein Lebens-
beschreiber Capitolinus fort (Gord. tert. c. 32) „wird das
alles durch Besitzungen, Gärten und Häuser von Privatleuten
eingenommen."
Auch die Notitia nennt uns in der siebenten Region
nördlich vom Felde des Agrippa wenig bemerkenswerthe
Gebäude: einen Brunnen des Ganymedes, wahrschein-
lich mit einer Statue dieses Jünglings, etwa der vaticanischen
ähnlich, geschmückt, und ein Nymphäum des Feld des Jup-
Juppiter. Beide Anlagen hängen gewiss mit piter.
der Aqua Virgo zusammen, das letztere wahrscheinlich mit
einer bedeutendern Anlage, wovon uns bei der elenden Be-
schaffenheit unsrer Quellen für die späteste Kaisergeschichte
zufällig kein ausdrückliches Zeugniss redet. Es wird im
Leben des Pescennius Niger berichtet (Spart, c. 12), dass