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Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Band 3. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere, Dritte Abtheilung): Das Marsfeld, die Tiberinsel, Trastevere und der Janiculus, oder der Beschreibung zehntes und elftes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.71136#0181
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S. S. ^postoli. 161
Wappen des Verstorbenen gestützt; eine auf Grabmonumen-
ten dieser Zeit öfter vorkommende Darstellung, die an die
Todesgenien des Alterthums erinnert.
Die beiden übrigen der gedachten Grabmäler sind an der
gegenüberstehenden Wand. Das obere wurde dem in der
Geschichte eben nicht rühmlich bekannten Cardinal Raffaele
Riario, und das untere einem französischen Ritter, Giraud
Ansedun, im Jahre 1505, mit seinem Bildniss in ganzer Figur,
errichtet. Am Eingänge der Sakristei erhebt sich das Grab-
mal Clemens XIV von Canova, mit der Bildsäule dieses
Papstes, und den Statuen der Unschuld und Mässigkeit.
Das Kloster bei dieser Kirche besitzen die Minoriten
(Frati minori conventuali di S. Francesco), die es von
Pius II, im Jahre 1463, erhielten. Der Hof desselben wurde,
nach Angabe des Giuliano da Sangallo, von dem mehr-
erwähnten Cardinal Giuliano della Rovere erbaut. Die Säulen-
hallen dieses Hofes sind, mit Ausnahme von einer der vier
Seiten derselben, zugemauert worden. In seiner Mitte er-
hebt sich ein sehr grosses antikes Gefäss von weissem
Marmor mit zwei Henkeln und einigen unter dem Rande
gebildeten Knabenfiguren. Das Kloster erhielt es zum Ge-
schenke von dem gedachten Cardinal.*) In dem unteren
Gange des Klosters sieht man eine beträchtliche Anzahl von
Monumenten und Inschriften aus der alten Kirche. Unter
denselben befindet sich auch das Grabmal des Cardinals
Bessarion, welches zuvor in der oben erwähnten, in Folge
seines Testamentes erneuerten Capelle war, die er zu seiner
Grabstätte bestimmte. Ein anderes dieser Monumente er-
klärt man mit Unrecht für das Grabmal des berühmten
Michelagnolo Buonarotti, dessen Leichnam zwar in der Kirche

*) Diess erhellt aus einer nach seiner Gelangung zur päpstlichen '
Würde erlassenen Bulle, welche der Pater della Valle in einer
Anmerkung zum Vasari (Vit. di Giuliano e Antonio da Sangallo,
Tom. V, p. 214) erwähnt. Torrigio vermuthete in diesem Ge-
fässe den in einer Bulle Johanns III (560—573), in welcher die
Gränzen der Pfarre der Kirche S. S. Apostoli bestimmt werden,
genannten Calix marmoreus, der sich in dieser Gegend befand.
Die letzterwähnte Bulle ist in dem bereits angeführten Werke
des Bonaventura Malvasia (pag. 66, et seq.) bekannt gemacht.
Beschreibung von Rom, III. Bd, 5, Abth, 44
 
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