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Platner, Ernst Zacharias; Bunsen, Christian Karl Josias von; Roestell, Friedrich Wilhelm; Niebuhr, Barthold Georg; Hoffmann, Friedrich; Gerhard, Eduard; Sarti, Emiliano
Beschreibung der Stadt Rom (Dritter Band. Die sieben Hügel, der Pincio, das Marsfeld und Trastevere, Dritte Abtheilung): Das Marsfeld, die Tiberinsel, Trastevere und der Janiculus, oder der Beschreibung zehntes und elftes Buch — Stuttgart und Tübingen: in der J. G. Cotta'schen Buchhandlung, 1842

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https://doi.org/10.11588/diglit.71136#0222
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202 Rechte Seite des Corso, Reste der Rhene nach den Bergen.
noch unvollendet gebliebene Vorderseite ist erst im Jahr 1826,
nach Angabe des Valadier, vermittelst eines von dem Car-
dinal Consalvi dazu hinterlassenen Vermächtnisses ausgeführt
worden. Zu beiden Seiten, am Anfange des Presbyteriums
stehen zwei Engelsstatuen von Bernini. Die Frescomalereien
der Kuppel, und am Gewölbe der Tribune sind von Pas-
qualino Marini, das Gemälde des Hauptaltars von Lazaro
Baldi, die Bilder zu beiden Seiten desselben von Trevisani
und Lenardi, und die Gemälde der Seitencapellen von ver-
schiedenen andern Malern des siebenzehnten Jahrhunderts.
Die zu ihrer Zeit berühmte Malerin, Angelica Kaufmann,
und der berühmte Gelehrte Georg Zoega sind in dieser
Kirche begraben. Auch sieht man, an der nach dem Kloster-
hose bei derselben sührenden Seitenthür, das Grabmal des
im Jahr 1739 zu Rom verstorbenen Prinzen von Marocco,
welches ihm von dem spanischen Cardinal Belluga errichtet
wurde. ,
Das Kloster bei dieser Kirche — mit welchem vor der
Erbauung derselben eine kleinere verbunden war, die bis
zur Reformation den Schotten gehörte — übergab Sixtus V,
im Jahr 1585, den Mönchen des Ordens des heil. Francis-
cus von Paola, die es noch gegenwärtig besitzen.
22. S. Silvestro in Capite.
Die gegenwärtig unter dem Namen S. Silvestro in Ca-
pite bekannte Kirche wurde, nach dem Bericht des Liber
Pontificalis, von Paul I (757 — 767) in dem eigenen Hause
desselben, nebst einem Kloster erbaut, welches er den hei-
ligen Päpsten Stephanus und Sylvester weihete, deren Ge-
beine er in einer von ihm in diesem Kloster errichteten
Capelle (oraculum) bewahrte. Er übergab es den vor dem
bilderstürmenden Kaiser Constantinus Copronymus nach

*) Dieser Prinz entkam aus seinem Gefängnisse — in dem er
sich wegen des Anschlages seinen Oheim vom Throne zu
stürzen befand — nach Spanien, und ging von da nach Rom,
wo er sich zum Christenthume bekannte*, in der Taufe den
Namen Laurentius erhielt, und bis an seinen Tod von Clemens XII
einen anständigen Unterhalt genoss.
 
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