S. Maria del Popolo. 213
Erfindung des Bernini verfertigt sind, der bei der von Alexan-
der VII unternommenen Erneuerung der Kirche die Aufsicht
führte. Ueber der Mitte des Querschiffs erhebt sich eine
achteckige Kuppel, die mit -Malereien von Vanni bei der ge-
dachten Erneuerung geschmückt wurde, bei welcher auch
die Fenster der Kirche vergrössert, mehrere Grabmäler von
ihrer ursprünglichen Stelle versetzt, und einige derselben aus
ihr weggenommen und in das Kloster gebracht worden sind.
Der heutige Hauptaltar, das mit vier Säulen geschmückte
Tabernakel desselben und die vergoldeten Stuccaturarbeiten
des grossen Bogens, unter dem sich dieser Altar erhebt, wur-
den im Pontisicate Urbans VIII vermittelst eines dazu von
dem Cardinal Sauli hinterlassenen Vermächtnisses verfertigt.
In dem gedachten Tabernakel bewahrt man ein sehr verehrtes
Marienbild, welches dem heil. Lucas zugeschrieben wird und
von Gregor IX aus der lateranischen Basilica in diese Kirche
gebracht worden sein soll. Zu demselben veranstaltete Paul II,
im Jahre 1464, eine feierliche Procession, um die Fürbitte
der heil. Jungfrau zum göttlichen Beistande zu dem von ihm
beabsichtigten Bündniss der christlichen Fürsten gegen die
Türken zu erssehen. Ein aus silbernen Engelssiguren gebil-
deter Kranz, von 150 Pfund an Gewicht, mit welchem Julius II
dieses Bild schmückte, ging vermuthlich bei der Plünderung
Boms durch die Truppen Karls V verloren. Der ehemalige
Hauptaltar stand, weiter zurück als der gegenwärtige, an der
auf dem Fussboden des Chores, durch eine Inschrift vom
Jahre 1627, angezeigten Stelle des oben erwähnten, angeblich
von Paschalis II errichteten Altares. Bis zum Pontificate
Gregors XIV durfte nur der Papst auf dem Hauptaltare dieser
Kirche Messe lesen.
In dem nach Angabe des Bramante erweiterten Chore
sieht man am Deckengewölbe Frescogemälde von Pinturicchio,
welche die Krönung der heil. Jungfrau, die vier Evangelisten,
vier Sibyllen und die vier lateinischen Kirchenväter in ver-
schiedenen mit Arabesken auf Goldgrund umgebenen Bildern
vorstellen. Vorzügliche Aufmerksamkeit verdienen die schönen
Glasmalereien der beiden grossen einander gegenüber stehen-
den Fenster des Chores; als die einzigen bedeutenden in
Erfindung des Bernini verfertigt sind, der bei der von Alexan-
der VII unternommenen Erneuerung der Kirche die Aufsicht
führte. Ueber der Mitte des Querschiffs erhebt sich eine
achteckige Kuppel, die mit -Malereien von Vanni bei der ge-
dachten Erneuerung geschmückt wurde, bei welcher auch
die Fenster der Kirche vergrössert, mehrere Grabmäler von
ihrer ursprünglichen Stelle versetzt, und einige derselben aus
ihr weggenommen und in das Kloster gebracht worden sind.
Der heutige Hauptaltar, das mit vier Säulen geschmückte
Tabernakel desselben und die vergoldeten Stuccaturarbeiten
des grossen Bogens, unter dem sich dieser Altar erhebt, wur-
den im Pontisicate Urbans VIII vermittelst eines dazu von
dem Cardinal Sauli hinterlassenen Vermächtnisses verfertigt.
In dem gedachten Tabernakel bewahrt man ein sehr verehrtes
Marienbild, welches dem heil. Lucas zugeschrieben wird und
von Gregor IX aus der lateranischen Basilica in diese Kirche
gebracht worden sein soll. Zu demselben veranstaltete Paul II,
im Jahre 1464, eine feierliche Procession, um die Fürbitte
der heil. Jungfrau zum göttlichen Beistande zu dem von ihm
beabsichtigten Bündniss der christlichen Fürsten gegen die
Türken zu erssehen. Ein aus silbernen Engelssiguren gebil-
deter Kranz, von 150 Pfund an Gewicht, mit welchem Julius II
dieses Bild schmückte, ging vermuthlich bei der Plünderung
Boms durch die Truppen Karls V verloren. Der ehemalige
Hauptaltar stand, weiter zurück als der gegenwärtige, an der
auf dem Fussboden des Chores, durch eine Inschrift vom
Jahre 1627, angezeigten Stelle des oben erwähnten, angeblich
von Paschalis II errichteten Altares. Bis zum Pontificate
Gregors XIV durfte nur der Papst auf dem Hauptaltare dieser
Kirche Messe lesen.
In dem nach Angabe des Bramante erweiterten Chore
sieht man am Deckengewölbe Frescogemälde von Pinturicchio,
welche die Krönung der heil. Jungfrau, die vier Evangelisten,
vier Sibyllen und die vier lateinischen Kirchenväter in ver-
schiedenen mit Arabesken auf Goldgrund umgebenen Bildern
vorstellen. Vorzügliche Aufmerksamkeit verdienen die schönen
Glasmalereien der beiden grossen einander gegenüber stehen-
den Fenster des Chores; als die einzigen bedeutenden in