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Trastevere.
Wand des gedachten Einganges eingemauerten Grabstein des
vorerwähnten Nicolaus von Forca Palena mit seinem Bildnisse
in ganzer Figur und einer Inschrift mit der Jahrzahl 1449. *)
Im Inneren der Kirche sieht man auf dem Fussboden
ebenfalls einige Grabsteine aus älterer Zeit. Beim Eingänge
steht ein Weihwassergefäss von weissem Marmor, welches aus
den späteren Jahren des fünfzehnten oder den frühern des
sechzehnten Jahrhunderts herzurühren scheint. Die drei Henkel
des Beckens sind mit Kindermasken verziert, und die dreieckige
Basis ist mit männlichen Köpfen, mit Widderhörnern und
einem Relief geschmückt, welches den heil. Honophrius das
Kreuz verehrend vorstellt. Die erste dem genannten Heiligen
geweihte Seitencapelle vom Eingange rechts zeigt in dem
auf Säulen erhobenen Kreuzgewölbe den zur Zeit der Er-
bauung der Kirche üblichen Styl. Die Malereien der folgen-
den Capelle sind von Ricci da Novara, mit Ausnahme des
Altarbildes, welches an die Caraccische Schule erinnert. Es
folgt darauf das dem Johannes Sacco, Erzbischof von Ragusa,
im Jahre 1505 errichtete Grabmal. Man sieht auf dem Sarge
die liegende Bildsäule des Verstorbenen; an den Pfeilern zu
beiden Seiten die Apostel Petrus und Paulus in erhobener
Arbeit, und in der durch den Bogen gebildeten Lünette ein
Gemälde von einem Maler der Peruginischen Schule, welches
die heil. Anna mit einem Buche in der Hand vorstellt, aus
dem sie die heil. Jungfrau als Kind zu unterrichten scheint. —
Wir übergehen die nicht bedeutenden Gemälde der im mo-
dernen Geschmack verzierten Seitencapellen vom Eingänge
links. Die Frescomalereien von Baldassare Peruzzi am
Gewölbe der Tribune sind durch Uebermalung von späteren
Händen verdorben. Die drei ebenfalls in Fresco gemalten
Bilder unter diesem Gewölbe werden dem Pinturicchio zuge-
schrieben, scheinen ihm aber nicht ganz zu entsprechen und
Werke eines anderen Künstlers der Peruginischen Schule zu
sein. In dem mittleren dieser Bilder über dem Hauptaltare
sieht man die heil. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Throne
sitzend; ihr zur Rechten Johannes den Täufer und den heil.
*) D'Agincourt, Sculture Tav, XXXVIII, No. 10.
Trastevere.
Wand des gedachten Einganges eingemauerten Grabstein des
vorerwähnten Nicolaus von Forca Palena mit seinem Bildnisse
in ganzer Figur und einer Inschrift mit der Jahrzahl 1449. *)
Im Inneren der Kirche sieht man auf dem Fussboden
ebenfalls einige Grabsteine aus älterer Zeit. Beim Eingänge
steht ein Weihwassergefäss von weissem Marmor, welches aus
den späteren Jahren des fünfzehnten oder den frühern des
sechzehnten Jahrhunderts herzurühren scheint. Die drei Henkel
des Beckens sind mit Kindermasken verziert, und die dreieckige
Basis ist mit männlichen Köpfen, mit Widderhörnern und
einem Relief geschmückt, welches den heil. Honophrius das
Kreuz verehrend vorstellt. Die erste dem genannten Heiligen
geweihte Seitencapelle vom Eingange rechts zeigt in dem
auf Säulen erhobenen Kreuzgewölbe den zur Zeit der Er-
bauung der Kirche üblichen Styl. Die Malereien der folgen-
den Capelle sind von Ricci da Novara, mit Ausnahme des
Altarbildes, welches an die Caraccische Schule erinnert. Es
folgt darauf das dem Johannes Sacco, Erzbischof von Ragusa,
im Jahre 1505 errichtete Grabmal. Man sieht auf dem Sarge
die liegende Bildsäule des Verstorbenen; an den Pfeilern zu
beiden Seiten die Apostel Petrus und Paulus in erhobener
Arbeit, und in der durch den Bogen gebildeten Lünette ein
Gemälde von einem Maler der Peruginischen Schule, welches
die heil. Anna mit einem Buche in der Hand vorstellt, aus
dem sie die heil. Jungfrau als Kind zu unterrichten scheint. —
Wir übergehen die nicht bedeutenden Gemälde der im mo-
dernen Geschmack verzierten Seitencapellen vom Eingänge
links. Die Frescomalereien von Baldassare Peruzzi am
Gewölbe der Tribune sind durch Uebermalung von späteren
Händen verdorben. Die drei ebenfalls in Fresco gemalten
Bilder unter diesem Gewölbe werden dem Pinturicchio zuge-
schrieben, scheinen ihm aber nicht ganz zu entsprechen und
Werke eines anderen Künstlers der Peruginischen Schule zu
sein. In dem mittleren dieser Bilder über dem Hauptaltare
sieht man die heil. Jungfrau mit dem Kinde auf dem Throne
sitzend; ihr zur Rechten Johannes den Täufer und den heil.
*) D'Agincourt, Sculture Tav, XXXVIII, No. 10.