kommt er in Papete an. Sehr bald beginnt er zu ahnen,
daß er wiederum das Paradies nicht finden würde. Das
Jahr 1892, in dem auch unser Bild entstanden ist, wird
trotz äußerer Schwierigkeiten zu einem glücklichen Ar-
beitsjahr. Aber schon 1893 kehrt Gauguin, krank und
ohne Mittel, nach Frankreich zurück. Durch eine kleine
Erbschaft ist es ihm vergönnt, in einigermaßen erträg-
lichen Verhältnissen zu leben. Er wechselt seinen Auf-
enthalt zwischen Paris und der Bretagne. Äußere Miß-
geschicke sind neben der fortwährenden inneren Un-
zufriedenheit der Grund, daß er sich 1895 entschließt,
endgültig nach Tahiti zurückzukehren. Eine zweite
Versteigerung seiner Bilder (vgl. das Katalogvorwort
von Strindberg S. 20ff.) ist finanziell ein völliger Miß-
erfolg. Während des zweiten Aufenthaltes in der Süd-
see gerät er durch Schwierigkeiten — es mangelt am
Allernotwendigsten — und immer neue Krankheitsfälle
in eine verzweifelte Situation. 1897 begeht er einen
Selbstmordversuch, nachdem er mit dem Bild „Woher
kommen wir, wer sind wir, wohin gehen wir“ gleichsam
ein künstlerisches Testament hinterlassen hat. In diesen
Jahren entsteht eine Reihe von Hauptwerken. 1901 sie-
delt Gauguin auf die Marquesas-Inseln um und läßt sich
in La Dominique nieder. Vergebens hofft er hier endlich
der materiellen Sorgen enthoben zu sein — alles bleibt
beim alten. Zu den gewohnten Umständen kommen noch
die Schwierigkeiten hinzu, die ihm von den Behörden
wegen seines Einsatzes für die Eingeborenen gemacht
werden. 1903 wird er zu drei Monaten Gefängnis und
einer hohen Geldbuße verurteilt. Kurz vor seinem Tod
am 8. Mai 1903 schreibt er an den wohl treuesten Freund
der schweren Jahre, den Maler Daniel de Monfreid, den
verzweifelten Satz: „Alle diese Sorgen töten mich.“
19
daß er wiederum das Paradies nicht finden würde. Das
Jahr 1892, in dem auch unser Bild entstanden ist, wird
trotz äußerer Schwierigkeiten zu einem glücklichen Ar-
beitsjahr. Aber schon 1893 kehrt Gauguin, krank und
ohne Mittel, nach Frankreich zurück. Durch eine kleine
Erbschaft ist es ihm vergönnt, in einigermaßen erträg-
lichen Verhältnissen zu leben. Er wechselt seinen Auf-
enthalt zwischen Paris und der Bretagne. Äußere Miß-
geschicke sind neben der fortwährenden inneren Un-
zufriedenheit der Grund, daß er sich 1895 entschließt,
endgültig nach Tahiti zurückzukehren. Eine zweite
Versteigerung seiner Bilder (vgl. das Katalogvorwort
von Strindberg S. 20ff.) ist finanziell ein völliger Miß-
erfolg. Während des zweiten Aufenthaltes in der Süd-
see gerät er durch Schwierigkeiten — es mangelt am
Allernotwendigsten — und immer neue Krankheitsfälle
in eine verzweifelte Situation. 1897 begeht er einen
Selbstmordversuch, nachdem er mit dem Bild „Woher
kommen wir, wer sind wir, wohin gehen wir“ gleichsam
ein künstlerisches Testament hinterlassen hat. In diesen
Jahren entsteht eine Reihe von Hauptwerken. 1901 sie-
delt Gauguin auf die Marquesas-Inseln um und läßt sich
in La Dominique nieder. Vergebens hofft er hier endlich
der materiellen Sorgen enthoben zu sein — alles bleibt
beim alten. Zu den gewohnten Umständen kommen noch
die Schwierigkeiten hinzu, die ihm von den Behörden
wegen seines Einsatzes für die Eingeborenen gemacht
werden. 1903 wird er zu drei Monaten Gefängnis und
einer hohen Geldbuße verurteilt. Kurz vor seinem Tod
am 8. Mai 1903 schreibt er an den wohl treuesten Freund
der schweren Jahre, den Maler Daniel de Monfreid, den
verzweifelten Satz: „Alle diese Sorgen töten mich.“
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