Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Plenck, Joseph Jacob von; Rudolph Gräffer & Comp. [Editor]; Camesinaische Buchhandlung [Editor]; Geistinger'sche Buchhandlung [Editor]; Joseph [Oth.]; Blumauer, Alois [Oth.]; Degen, Joseph Vinzenz [Oth.]
Josephi Jacobi Plenck Consiliarii Cæsareo-Regii, Chirurgiæ Doctoris, Chemiæ Atque Botanices Professoris Publici ... Icones Plantarum Medicinalium Secundum Systema Linnæi Digestarum: Cum Enumeratione Virium Et Usus Medici, Chirurgici Atque Diætetici (Centuria III.) — Viennæ: Apud Rudolphum Græffer Et Soc., 1790 [VD18 9082539X]

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.53178#0033
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
ruat. Baccas enim gallinas enecant et ssores pavones,
umbram spargit hominibus nocivam, turiones et cortex
interior alvum et vomitum movent.

USUS DIETETICUS. Cyma? ssorum recentes placentarum
butyro coquendarum genus constituunt, sed cibus in-
salubris, digestu difficilis. Baccce cum vel sme prunis
in pultem coctae et saccharo dulcificatae comeduntur.
Baccae vino odorem moschatellinurn imperiunt. Et
vel sola) cum saccharo vel in connubio aromatum fer-
mentatione vinum quoddam, isti Frontinim non absi-
mile, locis vite carentibus suppeditant.
Turiones seu Gemmae Sambuci primo vere erumpen-
tes a paganis scopo alvum ducendi saturae herbarum
pro acetariis adduntur. At cave, ne nimium addas,
facile enim inde periculosa catharsis et gravia sympto-
mata oriuntur. Semina siccata olei viridis crassi octa-
vam partem calida expressione erogant. Arbores pomi-
feras et Brassica muniri quoque possunt contra eruca-
rum et aphidum insidias, dum istas stirpes ramulo sam-
buci frondoso ssagellantur, vel ramuli ejusmodi suspen-
sione.
USUS INTERNUS. Insusum ssorum exsiccatorum ob vim
impacta subigendi et sudorem pellendi in tussi, rheuma-
tismo, podagra, arthritide, catharrho, lactis subitanea
e mammis evanescentia, repletione pectoris pituitosa,
item sputis peripneumonicorum languentibus suetam
medelam constituunt.
Sudorem movendo crisin per poros in febribus acutis
efficaciter adjuvat, dum ssorum ipsorum virtutem aqua
calida cutem emolliendo sustinet, variolas, morbillos,
scarlatinam, erysipelas, aliaque exanthemata tam acuta
quam chronica vel in eruptione torpentia vel cito inter
ambigua signa retrocedentia incitat vel reverti cogit.
Aliquando sinapismi vel vesicatorii adminiculo in hisce
exanthematibus retrocedentibus simul opus est. Infu-
sum hoc sudoriferum haud parum antecellit medica-
mentis calidis, alias in eosdem fines usitatis , quae po-
tius rigidam, siccamque cutem reddunt, quam emol-
liunt et humectant. In erysipelate chronico infusum
cum lacte diu assumptum laudatur.

Cortex interior seu medianus sambuci celebratur ut
hydragogum efficax in hydrope, sed simul etiam non
raro vomitum ciet, Ast ejusmodi drastica valdopere
corpus debilitant et ansam novae tantoque abundan-
tiori collectioni aquae praebent si effectu exspectato
destituuntur.

Körper0 Es bestätiget dieses auch die Erfahrung. Denn
von den Beeren sterben dieHüner, so wie von den Blumen
die Pfauen, ihr Schatten soll dem Menschen schädlich sein,
und ihre Räume und innere Binde purgieren heftig, und
erregen Brechen.
DIAE TE 1 IS CHE R GEBRA UCH. Aus den frischen Dolden
der Blumen bereitet man mit Butter gebacken eine Art
Kuchen, es ist aber diese Speise ungesund, und schwer
zu verdauen. Die mit Pflaumen, oder ohne denselben zu
einem Brei gekochten und mit etwas Zucker versüssten
Beeren werden gegessen. Dem Wein theilen sie einen den
Muskatenwein ähnlichen Geruch mit. An einigen Orten,
wo kein Wein wächst, bereitet man blofs mit Zucker oder
zugleich mit Gewürze, durch die Gährung, einen Wein,
der mit dem Frontignak einige Aehnlichkeit hat.
Die zu Anfänge des Frühlings hervorbrechenden Kaume
und Knospen des Holders werden von den Landleuten
als Absührungsmittel unter die Sallatpflanzen genommen.
Man hüte sich aber von dessen allzuhäufigen Gebrauch,
denn es entstehen leicht gefährliche Stuhlgänge, und an-
dere heftige Zufälle. Die getrockneten Saamen geben
durch die warme Auspressung den achten Theil eines dicken
grünlichten Gehles von sich. Die Obst-Bäume, und den
Kohl kann man für der Raupen und Pflanzen- Läuse be-
schützen , wenn man die Stämme mit einen Ast von Holder
peitscht, oder einen Ast an ihnen hängt,
INNERLICHER GEBRAUCH. Der Aufgufs von den aus-
getrockneten Blumen dient wegen der Krast Verstopfungen
aufzulösen, und den Schweifs zu befördern beim Husten,
rheumatischen Zufällen, Podagra, Gliederreissen, Catharr,
plötzlichen Zurückweichung der Milch aus den Brütsen}
schleimichter Anfüllung der Lungen, und beim harten
Aus warf in der Lungenentzündung, als ein gewöhnliches
Hilfsmittel.
Als schweistreibendes Mittel, befördert der Ausgufs bei
hitzigen Fiebern die Crisis sehr würksam, da selbst die
Würkung der Blumen durch das warme Wasser, welches die
Haut erweichet, unterhalten wird, so besitzt er die Eigen-
schast, Pocken, Masern, Scharlachsicber, Rothlauf, und
andre gefährliche und langwierige, beim Ausbruche sto-
ckende, oder bei zweideutigen Kennzeichen schnell zurück-
tretende Ausschläge zu befördern, oder sie wieder rück-
gängig in die Haut zu machen. Bisweilen wird bei diesen
Ausschlägen zugleich ein Senf oder Blasenpf‘aster erfordert.
Es über trift auch dieser schweifs treib ende Aufgufs alle zu
diesen Ent zweck angewandete hitzige Arzneimittel, weil
diese die Haut mehr steif und trocken machen, jener aber
sie erweichet und feucht erhaltet. Bei dem chronischen
Rothlauf wird der häufige Gebrauch des Aufgusses mit
Milch empfohlen.
Die innere, oder die mittere Rinde des Holders wird
für ein wirksames wassertreibendes Mittel in der Wasser-
sucht gehalten. Sie erregt aber auch nicht selten Erbrechen.
Dergleichen heftigwürkende Mittel schwächen aber den
Körper ungemein, und geben, wenn ihre Würkung von
keinen Nutzen ist, zu einer neuen und weit grossem An-
sammlung vom Wasser Gelegenheit,
 
Annotationen