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Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Editor]
Versteigerung einer Sammlung Gemälde alter u. neuer Meister aus Hamburger Privatbesitz: 1 Tassen- und Porzellansammlung, 1 Zinn- und Messingsammlung, 1 Waffensammlung, 1 Tabaksdosensammlung, 1 Schmetterlingssammlung ; ... ; Versteigerung am 27., 28. und 29. Januar 1920 — Hamburg, 1920

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https://doi.org/10.11588/diglit.22735#0010
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Auch das Kunsfauktionshaus von G. ADOLF POHL konnte stets bei seinen
Versteigerungen eine Anzahl dieser ausländischen Käufer begrüben, ein Beweis
dafür, welch einen großen Namen das noch so junge Haus sich schon erworben hai.

Mit dem neuen jahre beginnt am 27. Januar die erste Versteigerung für das
Jahr 1920 und möchte ich dem Hause ein „Glück auf“ zurufen für die kommende
Zeit. Schon die erste Versteigerung zeigt, welch großes Vertrauen dem Hause
entgegengebracht wird, denn in reichem Mafje sind ihm die schönsten Kunstgegen-
stände zugeführt worden. Vor allem sind diesmal Möbel in großer Auswahl zu
sehen, wobei man künstlerische Stilmöbel aus allen Zeiiepochen erblickt, von dem
Renaissance-Schrank an, bis zu dem eleganten modernen Zimmer. Es fehlt wohl
kaum eine Stilrichtung, so reichhaltig ist diesmal die Auswahl. Was uns die
Orienikunsi an Teppichen bringt, ist ebenfalls in einer Qualität vertreten, die
jeden Kenner unbedingt entzücken mufj. Wer sich dagegen noch für anderen
Fu^bodenbelag interessiert, der findet daselbst noch prächtige Löwen-, Eisbär-
und Braunbärfelle aufgelegt.

Ganz besonders reich ist diesmal feines Porzellan aufgestellt in besten
Arbeiten der Berliner, Meißner, Dresdner und anderer Marken aus verschiedenen
Altersklassen. Cristalle diverser Fabrikate leuchten uns in ihrem feinen Schliff
entgegen und auch die bei keiner Auktion fehlende China- und Japankunsf drängt
sich uns mit guten Erzeugnissen auf. Plastiken in Holz, Marmor und Bronce
will ich nur kurz anführen.

An Gemälden ist diesmal auch eine gro&e Auswahl vorhanden, wobei bei
den alten Bildern, Namen wie Pieter van Laar, Herrn. Saftleven, Cornelis G.
Decker, Schule Ruysdael, sowie eine sehr figurenreiche Holländische Marktscene
von Franz Paul Ferg zu finden sind.

Ebenfalls sind eine Anzahl guter Gemälde aus dem 19. Jahrhundert vor-
handen und bei den Werken moderner Maler findet man die klangvollen Namen
wie Reznicek, Thomas Herbst, C. Rodde, H. Rüdisühli, H. Bredt, C. Kögel, Keller-
Reutlingen und andere mehr, die das Interesse der Herren Sammler in Anspruch
nehmen. Am Montag den 19. Januar beginnt die Besichtigung der ausgestellten
Kunstgegenstände und möchte ich jedem Interessenten nahelegen, sich bei Zeiten
den Erwerb der Gegenstände zu sichern, die er seinem Heim einverleiben möchte.

HAMBURG im Januar 1920

Justus Maurer
 
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