Metadaten

Kunst-Auktionshaus G. Adolf Pohl <Hamburg> [Editor]
Versteigerung erstklassiger Gemälde aus verschiedenem hochherrschaftlichem Besitz: Japan- und China- Kunstgegenstände, japanische Holzschnitte etc., 1 Tassen- u. Porzellan-Sammlung, 1 Zinnsammlung, 1 Münzen- und 1 Briefmarken-Sammlung, Silbergerät und Schmucksachen, Bronzen- und Marmorfiguren, Fayencen, Gläser und Kristalle; ferner Perser-Teppiche, Stilmöbel, Musikinstrumente, Zimmer-Einrichtungen usw.; Versteigerung am 31. Januar, 1 u. 2. Februar [1922] — Hamburg, 1922

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.33121#0007
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
Cannes ist vorüber. Es hat durch den politischen Sdiachzug Frankreichs
mit einer Ueberraschung geschlossen, aus der Deutschland, indirekt
wenigstens, Nutzen gezogen hat. Der Oberste Rat bewilligte einen
Zahlungsaufsdiub, und wenn auch die Bedingungen, unter den dieser Aufschub
gewährt wurde, recht hart sind, so kann man doch mii dem alien Sprichwort
sagen: „Zeit gewonnen, alles gewonnen“. Deutschland hat eine Atempause
erhalten, und das ist unter den gegenwärtigen Umständen von besonderem Wert.
Es ist auf gewisse Zeit seiner driidkendsten Sorgen ledig, und — Genua steht
vor der Tiir. Genua, auf das unsere poliiischen und wirischaftlichen Hoffnungen
gerichtet sind. Wie man annehmen und erwarten darf: nicht ohne Grund.

Wenn zudem nidit alle Anzeichen triigen, dann befinden wir uns in einem
Zeifraum, in dem sidi die Mark zu stabilisieren beginnt. Die Schwankungen,
denen der Markkurs in den lefzien Wochen unterworfen war, sind nur nodi
gering gewesen, und die FTage: „Wie steht der Dollar?“ isi schon lange nicht
mehr mit solchem Interesse und Eifer gesfellt worden, wie etwa in den Wochen
vor Weihnachten, die auf allen Gebieien des geschäftlichen Lebens eine uner-
warfeie Hochkonjunktur gebracht hatten.

Diese Tatsache erscheint im Rahmen der vorliegenden Betrachtung nicht
unwesentlidi. Denn seitdem der Kunsimarkl in gewisser Hinsicht ein Mark-
geschäft geworden ist, das heibt, seifdem er von den Schwankungen und Wirkungen
der Valuia abhängig ist, hat es fiir alle Beteiligten, Käufer wie Vei käufer, starkes
Interesse über die Frage der Markwährung — nach oben oder unien — im
Klaren zu sein. Und wenn aus diesen Erwägungen heraus, praktische Sdhlüsse
gezogen werden sollen, dann ist zu sagen, das gerade jetzt die günstigste Zeit
sein dürfie, den Angebolen des Kunsimarktes Aufmerksamkeit entgegen zu
bringen. Die Käufe, die jetzt getätigt werden, erfolgen auch ihrerseits im Zeichen
der Stabilität.
 
Annotationen