rst die neueren außerordentlichen Fortschritte in der mechanischen
Wiedergabe alter Gemälde ließen es möglich erscheinen, der
Ausgabe eines Kataloges unserer Galerie mit Nachbildungen
sämtlicher Gemälde näher zu treten. Die mannigfachen Schwierig-
keiten, die sich der Ausführung entgegenstellen, wenn man den
künstlerischen Ansprüchen in gleicher Weise wie den wissen-
schaftlichen gerecht werden will, sind, wie wir hoffen dürfen,
glücklich überwunden, dank der Unterstützung der Verlagsanstalt Julius Bard,
die auf den Katalog alle Sorgfalt verwandt hat, und der vortrefflichen Aus-
führung des Druckes seitens der Druckerei.
Um nicht durch Vermischung der Gemälde der verschiedensten Schulen
eine ungünstige Wirkung hervorzurufen, und um das Studium der zusammen-
gehörigen Werke zu erleichtern, ist das Verzeichnis nach Schulen und Meistern
angeordnet. Da der Gegenstand der Darstellung sich aus der trotz des be-
schränkten Umfanges doch scharfen Abbildung ergibt, ist im Text auf eine
Beschreibung ganz verzichtet, und statt dessen das, was die farblose Wieder-
gabe nicht bietet, eine Analyse der Farben, Valeurs und des Tons, gegeben.
Dr. Posse, in dessen Händen die Bearbeitung des Kataloges lag, hat sich
dieser schwierigen Aufgabe unterzogen, die hier zum erstenmal in einem Katalog
alter Meister gestellt worden ist. Dabei mußte sich die Art der Beschreibung —
die natürlich nur der Erinnerung als Stütze dienen, nicht die Anschauung er-
setzen kann — dem Gange der malerischen Entwicklung anpassen: von der ins
Einzelne gehenden Angabe der Farben wurde allmählich zu einer auf die
Gesamtheit des koloristischen Eindruckes gerichteten Darstellung überzugehen
versucht.,
Die Bilder der Sammlung J. Simon sind durch ein „S", einige zur Miniaturen-
sammlung gehörige durch ein M vor der Nummer kenntlich gemacht.
Für den Gebrauch des Verzeichnisses ist Folgendes besonders zu beachten:
In den Beschreibungen der Bilder sind die Bezeichnungen „rechts" und
„links" stets vom Standpunkte des Beschauers gemeint; die Größe der Bilder
ist nach dem Metermaße angegeben, und zwar innerhalb des Rahmens; wo
das Bindemittel der Farbe nicht besonders angegeben ist, handelt es sich um
Ölgemälde.
DER DIREKTOR DER GEMÄLDEGALERIE
BODE
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