Schule von
Haarlem im
XVII. Jahr-
hundert
899
899 Die Reitschule. Das Bild
ist in einen feinen blaugrauen
Luftton gehüllt, der alle Lokal-
farben dämpft und lockert, der
das Braun des Vordergrundes,
die rötlichen und ockergelb-
lichen Töne der Festungswälle
[mit dem Blaugrün des Busch-
werks kontrastierend] nach
Grau bricht. Den Mittelpunkt,
der durch einige Flecken Gold-
gelb im Koller und Zinnober-
rot in der Hose des Reiters
betont wird, während die ge-
dämpften graubraunen und grauvioletten Töne der Staffage in der Umgebung wieder auf
den gebrochenen Grundton gestimmt sind, bildet das bläuliche Weiß des Schimmels. Auch
die seitlichen Gruppen sind entsprechend der Mitte durch kräftigere Farbflecken hervor-
gehoben: neben dem Grau der Säule r. Ockergelb und Rot in der Tracht der Marktfrau;
in der Gruppe 1. Rot und Grün, Blau und Ockergelb. Nach der Tiefe geht die Land-
schaft in graublauen Dunst über [davor warm die ockergelblichen Körper der Badenden].
Die kühle Stimmung in Blaugrau wird durch den Gegensatz zu den goldig-ockergelben
Wolken am Horizont noch verstärkt. Darüber leuchtet hellblauer Himmel, oben von
dunkelgrauen Wolken überzogen.
Bez. rechts unten mit den verschränkten Buchstaben P HJLS und W. .•. Aus der mittleren Zeit des Meisters .•. Königliche
Schlösser.
Leinwand, h. 0,77, br. 1,20.
903
903 Der Heuwagen. Aus den warm rotbraunen Tönen [Umbra] des Vordergrunds, die
nach der Tiefe zu immer stärker von Grau
und Graublau gedeckt werden, schimmert
das glänzende [ockergelb und graublau
getönte]Weiß des Schimmels, der sich von
den rotbraunen und blaugrauen Pferden
dahinter abhebt. Das Weiß umgeben tiefe,
im bräunlichen Helldunkel gedämpfte
Farben, vor allem bräunliches Rot [Rock
der Frau 1., Jacke des Stehenden r.], Blau
und Goldgelb in den Trachten verschie-
dener Figuren, Karminviolett, Dunkelblau
und Rot in den Kleidern der spielenden
Jungen vorn und der rötliche Ton des
Inkarnats. Der warm braune Grundton
setzt sich in den blaugrauen, ockergelb-
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