144 Historische Lobschrift auf Mengs.
son da wäre, so redend war es. Der König sah
diese Stärke ein, betrachtete das Porträt, und seh,
te es in sein Kabinet, wo es nachgehends beständig
blieb. Seine Majestät befahlen durch den ersten
Minister dem Annibali, ihm diesen neuen Künstler
sehen zu lassen, der schon beym Frühling seiner Tage
dahingekommen, wo mit vieler Mühe wenige beym
Mittage hingeriethen. Er befahl, daß die ganze
Mengssische Familie zu ihm käme, worauf man sie
in Ei! vom Kopf bis auf die Füße neu kleiden muß,
te, weil sie nichts anders als Hauskleider hatten;
und hier wurden beyde Mädchen das erstemal nach
der Mode angekleidet. Der König, ein großer
Kenner der Mahlerey, empfieng sie mit der größten
Gnade, und ich wollte fast sagen, mehr wie ein ge,
lehrter Künstler, als ein Monarch. Er redete mit
ihnen von der Kunst, und hier erfuhr er, daß auch
die Mädchen prächtige Miniatur mahlten. Am En,
de befahl er, daß der Knabe Anton Raphael, des
folgenden Tages mit seinen Pastellkästchen zu ihm
kommen sollte, weil er darinn gleichsam verliebt, wie
er sagte, die schöne Farben zu sehen verlangte. Der
Knabe kam mit dem Vater um die gemeldre Slum
de, bestürzte sich aber, wie er hörte, daß Se. Maje,
stät gleich dero Porträt in Pastell verlangten; sogar
sah er bereits das blaue Papier auf der Leinwand zu,
bereitet, und auf der Staffeley liegen. Wenn du
das Bild des Annibali so geschwind gemacht hast,
sagte der König, so kannst du auch wo! meines
machen. Nach großem Kniebeugen setzte sich der
Knabe ohne Verwirrung hin, fieng an den König ab.
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son da wäre, so redend war es. Der König sah
diese Stärke ein, betrachtete das Porträt, und seh,
te es in sein Kabinet, wo es nachgehends beständig
blieb. Seine Majestät befahlen durch den ersten
Minister dem Annibali, ihm diesen neuen Künstler
sehen zu lassen, der schon beym Frühling seiner Tage
dahingekommen, wo mit vieler Mühe wenige beym
Mittage hingeriethen. Er befahl, daß die ganze
Mengssische Familie zu ihm käme, worauf man sie
in Ei! vom Kopf bis auf die Füße neu kleiden muß,
te, weil sie nichts anders als Hauskleider hatten;
und hier wurden beyde Mädchen das erstemal nach
der Mode angekleidet. Der König, ein großer
Kenner der Mahlerey, empfieng sie mit der größten
Gnade, und ich wollte fast sagen, mehr wie ein ge,
lehrter Künstler, als ein Monarch. Er redete mit
ihnen von der Kunst, und hier erfuhr er, daß auch
die Mädchen prächtige Miniatur mahlten. Am En,
de befahl er, daß der Knabe Anton Raphael, des
folgenden Tages mit seinen Pastellkästchen zu ihm
kommen sollte, weil er darinn gleichsam verliebt, wie
er sagte, die schöne Farben zu sehen verlangte. Der
Knabe kam mit dem Vater um die gemeldre Slum
de, bestürzte sich aber, wie er hörte, daß Se. Maje,
stät gleich dero Porträt in Pastell verlangten; sogar
sah er bereits das blaue Papier auf der Leinwand zu,
bereitet, und auf der Staffeley liegen. Wenn du
das Bild des Annibali so geschwind gemacht hast,
sagte der König, so kannst du auch wo! meines
machen. Nach großem Kniebeugen setzte sich der
Knabe ohne Verwirrung hin, fieng an den König ab.
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