Fixieren der Platte. — Waschen derselben 73
lich genug vorgenommen werden, sobald das Fixierbad aus einer Lösung
des unterschwefligsauren Natrons allein besteht. — Kommen Ent-
wicklerreste ins Fixierbad, dann färbt sich dieses bald braun, welche
Farbe von der Gelatine gierig festgehalten wird. Es ist aus diesem
Grunde zweckmäßig, dem Fixierbad eine Substanz znzusetzen, welche die
Entwicklerreste zerstört, eine solche Substanz ist die schweflige Säure.
Ein Fixierbad, das freie schweflige Säure enthält, heißt saures Fixierbad.
Wenn wir die Fixiernatronlösung direkt mit einer Säure versetzen,
so entwickelt sich schweflige Säure und die Flüssigkeit wird durch ausge-
schiedenen Schwefel milchweiß. Ein solches Bad wäre nicht verwendbar.
Aus diesem Grunde verwendet man, wie Prof. Lainer*) zuerst ange-
geben hat, eine Flüssigkeit, die durch Mischen einer Natriumsulfitlösung
mit einer Säure (Zitronensäure, Weinsäure oder Schwefelsäure) her-
gestellt wird. Diese setzt man dem Fixierbade zu. Solch ein „saures
Fixierbad" bleibt selbst bei sehr langem Gebrauch klar und farblos, wes-
halb darin fixierte Platten ohne Gelbfärbung daraus hervorgehen. Das
saure Fixierbad hat außerdem aber noch die günstige Eigenschaft, die Ge-
latine widerstandsfähiger zu machen, was für den nachfolgenden Wasch-
prozeß (namentlich bei Bromsilbergelatinepapieren) von Bedeutung ist.
Um haltbare Negative zu erzielen, ist ein gründliches Entfernen des
von der Gelatine aufgenommenen Fixiernatrons unbedingt erforderlich.
Bleibt Fixiernatrvn zurück, fo würde im Laufe der Zeit sich dasselbe
zersetzen und mit dem Silber Schwefelsilber bilden. Dieses würde sich
au der Luft zu Silbersulfat oxydieren, womit das Silberbild vernich-
tet wäre. Die Platten müssen also „gewaschen" werden. Über die
Zeit, die man benötigt, um ein Negativ von den letzten Spuren des
Fixierbades zu befreien, sowie über die beste Methode des Waschens,
wurden oft Versuche angestellt. Es ist nicht uninteressant, eine Ver-
suchsreihe anzuführen, die die bekannten Photochemiker Gebr. Lumwre
und Seyewetz?) mitteilten. Diese nahmen eine Platte vom Format 13/18
aus dem Fixierbade und legten sie achtmal hintereinander in je 100
ooiu Wasser und ließen sie je 5 Minuten darin. Das von dem Wasser
aufgenommene Fixiersalz wurde quantitativ festgestellt. Das Ergebnis
des Versuches siehe in der kleinen Tabelle ans nächster Seite.
Diese Versuche sind insofern von Bedeutung, als sie die Gewißheit er-
gaben, daß mit kleinen Mengen Wasser eine Platte gründlich gewaschen
1) Phot. Corr. 1889 S. 171.
2) Gebrüder Lumiore u. Seyewetz: „über die Entfernung des Fixier-
natrons aus photographischen Papieren und Platten durch Wässern". —
Phot. Mitt. 1902, S. 165.
lich genug vorgenommen werden, sobald das Fixierbad aus einer Lösung
des unterschwefligsauren Natrons allein besteht. — Kommen Ent-
wicklerreste ins Fixierbad, dann färbt sich dieses bald braun, welche
Farbe von der Gelatine gierig festgehalten wird. Es ist aus diesem
Grunde zweckmäßig, dem Fixierbad eine Substanz znzusetzen, welche die
Entwicklerreste zerstört, eine solche Substanz ist die schweflige Säure.
Ein Fixierbad, das freie schweflige Säure enthält, heißt saures Fixierbad.
Wenn wir die Fixiernatronlösung direkt mit einer Säure versetzen,
so entwickelt sich schweflige Säure und die Flüssigkeit wird durch ausge-
schiedenen Schwefel milchweiß. Ein solches Bad wäre nicht verwendbar.
Aus diesem Grunde verwendet man, wie Prof. Lainer*) zuerst ange-
geben hat, eine Flüssigkeit, die durch Mischen einer Natriumsulfitlösung
mit einer Säure (Zitronensäure, Weinsäure oder Schwefelsäure) her-
gestellt wird. Diese setzt man dem Fixierbade zu. Solch ein „saures
Fixierbad" bleibt selbst bei sehr langem Gebrauch klar und farblos, wes-
halb darin fixierte Platten ohne Gelbfärbung daraus hervorgehen. Das
saure Fixierbad hat außerdem aber noch die günstige Eigenschaft, die Ge-
latine widerstandsfähiger zu machen, was für den nachfolgenden Wasch-
prozeß (namentlich bei Bromsilbergelatinepapieren) von Bedeutung ist.
Um haltbare Negative zu erzielen, ist ein gründliches Entfernen des
von der Gelatine aufgenommenen Fixiernatrons unbedingt erforderlich.
Bleibt Fixiernatrvn zurück, fo würde im Laufe der Zeit sich dasselbe
zersetzen und mit dem Silber Schwefelsilber bilden. Dieses würde sich
au der Luft zu Silbersulfat oxydieren, womit das Silberbild vernich-
tet wäre. Die Platten müssen also „gewaschen" werden. Über die
Zeit, die man benötigt, um ein Negativ von den letzten Spuren des
Fixierbades zu befreien, sowie über die beste Methode des Waschens,
wurden oft Versuche angestellt. Es ist nicht uninteressant, eine Ver-
suchsreihe anzuführen, die die bekannten Photochemiker Gebr. Lumwre
und Seyewetz?) mitteilten. Diese nahmen eine Platte vom Format 13/18
aus dem Fixierbade und legten sie achtmal hintereinander in je 100
ooiu Wasser und ließen sie je 5 Minuten darin. Das von dem Wasser
aufgenommene Fixiersalz wurde quantitativ festgestellt. Das Ergebnis
des Versuches siehe in der kleinen Tabelle ans nächster Seite.
Diese Versuche sind insofern von Bedeutung, als sie die Gewißheit er-
gaben, daß mit kleinen Mengen Wasser eine Platte gründlich gewaschen
1) Phot. Corr. 1889 S. 171.
2) Gebrüder Lumiore u. Seyewetz: „über die Entfernung des Fixier-
natrons aus photographischen Papieren und Platten durch Wässern". —
Phot. Mitt. 1902, S. 165.