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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0037
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Einer schönen Griechin. 2-
.. --
was vor einen grossen Unterschied die Türcken
in Ansehung freyer Weibs-Person beobach-
ten. In welch ausserordentliche Freude' sie
auch meine Erklärung gebracht, so liesse sie sich
doch am ersten angelegen seyn, eine solche
Mine und Stellung anzunehmen, wie sie es
vor die Veränderung ihres Zustandes am
schicklichsten hielte. Ich bewunderte ihre wohl-
anständige Bescheidenheit, und äusserliche
Erbarkeit, diechch auf einmahl über ihr Ge-
sicht auszubreiten schienen- Sie wäre nicht
so wohl beschäfftiget, mir ihre Erkenntlichkeit
zu bezeugen, als vielmehr dem Selictar zu
verstehen zu geben, wozu ihn jetzo seine
Schuldigkeit anwiese, nach dem sie von mir
den Augenblick eine so grosse Gewogenheit
-empfangen hätte- Er sähe sich selbst gezwun-
gen, solches zu erkennen, und indem er sei-
nen Verdruß nur durch fern Stillschweigen
suchte an den Tag zu legen, so schiene er ge-
neigt zu seyn, ihr die Freyhest zu lassen, ihren
Abschied, wie sie solches wünschte, zu neh-
men. Ich wüste nicht, wohin sie sich wolle
führen lassen, da sie aber selbst bestürtzt wur-
de, daß ich ihr darüber meine Absichten nicht
zu erkennen gegeben, so näherte sie sich mir,
mich um solche zu befragen- Ich hielte nicht
vor nöthig, mich in Gegenwart des Selictar
in eine weitläuftige Erklärung ein zu lassen,
und versicherte sie derowegen gantz kurtz, daß
sie jederzeit von mir alle ihr nöthige Hülste zu
erwarten hätte, Md führete sie darauf biß an
 
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