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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0048
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4S Lebens - Geschichte
er allein fort, und betröge sie durch etliche
Befehle», die er sich stellte, von seinem Bar-
ter bekommen zu haben, mich aber liesse er in
dem Zustand, worinnen ich wäre, das ist:
ich zitterte wegen seiner Gemüths»Bewegung,
und getrauete nicht biß an die Thüre des Ne-
ben-Zimmers zu gehen, um mich zu versi-
chern, was daselbst vorgegangen. Nachdem
die Sclaven, welchen der junge Türck gesagt,
daß sein Vatter eine viertelStunde allein seyn
wollte, unterdessen wieder erschienen, und
mich noch in der Stellung, worein sie mich
verlassen, angetroffen, so erregte ihnen mei-
ne Verwirrung einen Verdacht. Sie fragen
mich verschiedenes, ich zeige ihnen dagegen
auf das Neben-Zimmer, ohne die Krässte zu
haben, ihnen eine Antwort zu geben. Sie
Huden daselbst ihren Herrn in seinem Blute
schwimmen, sind daß er schon von zweyDolch-
Gtichen gestorben. Ihr Schreien brachte al-
le Weiber des Serails zusammen, welche
mich baten, ihnen eine so traurige Begeben-
heit zu erzehlen. Ich sagte ihnen hierauf nicht
sowohl was ich gesehen, als was mir viel-
mehr zu hören eingebildet hatte, uud indem
ich eben so wenig, als eine andere, den Grund '
dieser Begebenheit einsehen konnte, so legte
sich meine Unwissenheit und Furcht durch mei-
ne Thronen noch mehr an den Tag,
Niemand zweifelte inzwischen, daß der
Stadkbalter nicht von den Händen seines
- Sohns gestorben. Diese Meinung, welche
durch
 
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