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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0097
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Einer frönen Griechin.

als wann ihr dessen Imchalt unbekant wäre;
Nachdem sie aber solches zum zweptenmahl
überleget , so faßte sie gantz von sich selbst den
Entschluß, ihm zu antworten- Ich erwartete
mit grosser Begierde, in was vor Ausdruckun-
gen sie solches thun würde, dann sie dachte nicht
daran, mir ihr Vorhaben zu verbergen. Ein
Frauenzimmer von Paris, das eben so viel
Erfahrung in der Welt, als Verstand und Tu-
gend besitzt, würde gewiß keine andere Art er-
weichet haben, alle Hoffnung und Liebe in dem
Hetzen eines Liebhabers zu unterdrücken. Sie
gäbe dem Sprach-Meister ohne Verstellung
diese Antwort, und bäte ihn dabey, er mochte
sie inskünfftige mit allem verschonen, was eine
Aehnlichkeit mit dieser Begebenheit haben
möchte-
Ich will nicht in Abrede seyn, daß die Ei-
gen-Liebe machte, daß ich mir einbildete, sie
hätte mir dieses zu Gefallen gethan; und wei-
len ich das Vorhaben, so ich den Morgen aus-
gedacht, nicht vergessen hatte, so unterbräche
ich alles, was den Selictar angieng, um nach
und nach anzufangen, meinen eigenen Vortheil
zu beobachten. Aber ich selbst wurde durch un-
zählige Betrachtungen der Theophe unterbro-
chen, und ihr Verstand, der von Natur zum
Nachdrucken sehr geneigt war, nähme nichts
an, was er nicht vorher unter allen seinenGe-
stalten betrachtet hatte, und ich nähme in Ob-
acht, daß sie die gantze Zeit über, da ich sie
nicht gesehen, keine andere Beschafftigung,
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