176 Lebens - Geschichte
macht, niemand in ihreEmsamkeit,als wen sie
selbst verlangte/ mit zu bringen.
-Ob ich gleich mit mir selbst nicht recht zu
frieden war/ daß ich demSelictar etwas ent-
decket/ wovon ich ihn einen Nutzen zu ziehen
entschlossen sähe, so war ich jedoch einiger mas-
senvergnügt/ daß ich mich aus einem so ver«
worrenen Handel so geschickt heraus gewi-
ckelt, und rechnete dahero vor nichts, daß er
mir manmahl zu Orn beschwerlich fallen wür-
de. Er würde sich ohne Zweifel vor sehr be-
leidiget gehalten haben, wann ich ihm auch die-
se geringe Gunst zu verstatten, Anstand ge-
nommen; und dadurch einen grossen Argwohn
bcy ihm erwecket haben, wovon ihn noch biß-
her sein eigen aufrichtiges und gerechtigkeit lie-
bendes Hertz, vielleicht auch die gute Meinung,
die er von dem meinigen hatte, abgehalten, auf
welchen endlich der gäntzliche Umsturtz unserer
Freundschafft gefolget seyn würde. Indem
ich von ihm weggieng,war ich auf nichts mehr
bedacht, als wie ich mein Versprechen, welches
ich der Theophs gethan, erfüllen möge- Da
mir also also ihre Neigung zur Mahlerey be-
kannt war, worin sie es jedoch weiter nichtge-
bracht, als daß sie Blumen abzeichnete, weil
denen Türcken die Abbildung lebendiger Ge-
schöpffe durchaus in ihrem Gesetz verbothen ist,
so suchte ich einen Mahler aus, der sie nicht al-
lein im Zeichnen, sondern auch im mahlen un-
terrichten konnte. Indem ich ihr noch andere
Meister an schaffte, die sie in allen in Europa
«üblichen
macht, niemand in ihreEmsamkeit,als wen sie
selbst verlangte/ mit zu bringen.
-Ob ich gleich mit mir selbst nicht recht zu
frieden war/ daß ich demSelictar etwas ent-
decket/ wovon ich ihn einen Nutzen zu ziehen
entschlossen sähe, so war ich jedoch einiger mas-
senvergnügt/ daß ich mich aus einem so ver«
worrenen Handel so geschickt heraus gewi-
ckelt, und rechnete dahero vor nichts, daß er
mir manmahl zu Orn beschwerlich fallen wür-
de. Er würde sich ohne Zweifel vor sehr be-
leidiget gehalten haben, wann ich ihm auch die-
se geringe Gunst zu verstatten, Anstand ge-
nommen; und dadurch einen grossen Argwohn
bcy ihm erwecket haben, wovon ihn noch biß-
her sein eigen aufrichtiges und gerechtigkeit lie-
bendes Hertz, vielleicht auch die gute Meinung,
die er von dem meinigen hatte, abgehalten, auf
welchen endlich der gäntzliche Umsturtz unserer
Freundschafft gefolget seyn würde. Indem
ich von ihm weggieng,war ich auf nichts mehr
bedacht, als wie ich mein Versprechen, welches
ich der Theophs gethan, erfüllen möge- Da
mir also also ihre Neigung zur Mahlerey be-
kannt war, worin sie es jedoch weiter nichtge-
bracht, als daß sie Blumen abzeichnete, weil
denen Türcken die Abbildung lebendiger Ge-
schöpffe durchaus in ihrem Gesetz verbothen ist,
so suchte ich einen Mahler aus, der sie nicht al-
lein im Zeichnen, sondern auch im mahlen un-
terrichten konnte. Indem ich ihr noch andere
Meister an schaffte, die sie in allen in Europa
«üblichen