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Prévost D'Exiles, Antoine François
Die schöne Griechin: In einer Staats- Liebes- und Helden-Geschichte — Franckfurt, Leipzig, 1749 [VD18 13052756]

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https://doi.org/10.11588/diglit.34866#0225
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Einer schonen Griechin» 217

losigkeit in ihrem Hertzen- Diese Nichtswür-
dige hat mir unterdessen zu einer Zeit, da sie
die Umstände zwangen aufrichtig zu seyn,selbst
bekennet, daß wann ich ihrem Ammt keine
Gräntzen gesetzt, und anstatt sie sehen zu las-
sen, daß solches mit meiner Zurückkunfft wie-
der aufhören sollte, ihr Hofnung gemacht, die
ncmliche Stelle ihrs gantze Lebens-Zeit in mei-
nem Hauß beyzubehalten, so würde sie den
Augenblick,um mir getreu zu dienen, alleVer-
bindungm mit dem Selittar aufgehoben ha-
ben.
Ich reiste darauf mit ruhigem Hertzen fort,
Meine Reise aber war vor meine zwey Freunds
gantz vergeblich. Sobald ich angekommen,
horte ich, daß der Groß-Vitzir zweymahl ei-
nen von seinen vornehmsten Bedienten ge-
schickt, welcher sehr beklaget, daß er mich nicht
zu Hauß antreffen können; und einiges Ge-
rücht , welches sich unter der Hand ausgebrei-
tet, machte , daß ich mir nichts gutes vor die
zwey Bassa prophezeite. Diese schlimme Zei-
tung, nebst dem, was man mir von dem Groß-
Vitzier gemeldet,erlaubte mix nicht, einen Au-
genblick auszuruhen. Ich begab mich also
ungesäumt zu diesem Herrn, ohngeachtet es
schon über zehen Uhr war, und als ich zum
Vorwand nahm, daß ich ein grosses Verlan-
gen zu wissen hätte, was ich zu feinen Dien-
sten thun könnte, so ließ ich denselben, weil
man mich versicherte, daß er schon in seinem
Serail scy, ersuchen, er mögt« mir erlauben,
Ä s .daß
 
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