ge West-Ost-Straße in Seckenheim. Die einzige überregionale Straßenkreuzung am Ortset-
ter war damit die Kreuzung Obergasse-Heckweg/Ackergasse (Kloppenheimer/Zähringer
Straße). Die Ilvesheimer Fähre hatte bis zum 30-jährigen Krieg lediglich lokale Bedeutung
als Feldfähre zur Bestellung des Ilvesheimer Wörthfeldes. Die heutige Hauptstraße war
eine Sackgasse und endete vor dem Spickertsgarten in Höhe der heutigen Rastatter Straße.
Für das Dorfleben weit wichtiger waren die Wege, die zu den Nachbarorten und den ent-
fernten Gemarkungsteilen führten. Um bei der Verbindung nach Ilvesheim anzufangen:
dieses erreichte man durch die Fähre, Neckarhausen und Edingen über den (Ilvesheimer)
Wörthfelder Weg. Die alte Römerstraße führte von der Ecke Kloppenheimer Straße/
Hauptstraße, wahrscheinlich über die Stengelstraße durch den späteren Schloßgarten am
Hochufer entlang bis zur Überlandstraße Ladenburg-Speyer, war aber als „Eckspitter
Weg" völlig bedeutungslos geworden. Sie stellte allerdings eine zweite relativ hochwasser-
sichere Verbindung nach Neckarhausen dar. Vom Eckspitter Weg zweigte in Höhe des
Wörthfelder Weges der Grenzhöfer Weg ab (heute ungefähr Schwabenstraße) der im
Grenzhof auf die (alte) Heidelberger Straße stieß. Der Grenzhöfer Weg kreuzte sich an der
heutigen Stelle mit dem Heckweg und gabelte sich in Richtung Grenzhof und in Richtung
Schwetzingen. Der Schwetzinger Ast führte am Rand des Dossenwaldes entlang und durch
den Eichwald ungefähr im Verlauf der heutigen Landstraße 597. Am Bernauer Buckel
(Friedhof) trennten sich der Viehtrieb und der Holzweg vom Heckweg und führten fächer-
förmig in den Dossenwald, beide trafen vor dem Brunnenfeld auf die Speyerer Straße. Das
wichtigste lokale Wegkreuz war jedoch das Fünf-Wegekreuz an der Kapelle (Heiligenhäu-
sel). An dieser Stelle kreuzte sich der Wasenweg (Kloppenheimer Straße) mit der Foßgasse
(Freiburger Straße)/Riedweg (Kapellenstr.), als fünfter Weg ging davon der Neckarauer
Weg aus (heute Badenweiler Straße). Der Riedweg führte diagonal durchs ganze Mittel-
feld, durch die Hall ins vordere und hintere Ried.
Ein Parallelweg dazu war der Pfaffenweg, der sich am Kloppenheimer Brunnen vom
Wasenweg abspaltete und sich mit dem Riedweg zum Hallenweg vereinigte. Vom Wasen-
weg, der von der Hochstätt an Altriper Gaß hieß, führte links der Riemenweg auf den
eigentlichen Sand und dann in den Backofen und rechts der Mallauer- und Sporwörther
Weg in die Gemarkungsteile gleichen Namens. Alle diese Wege endeten blind an ihrem
Ziel. Der wichtigste Weg im Südwesten war der Neckarauer breite Weg, der übrigens von
Neckarau und Seckenheim gemeinsam unterhalten wurde. Ihm parallel verlief der sog.
Neckarauer Fußpfad. Der Neckarauer breite Weg verläuft heute noch bis zur Autobahn
auf der alten Trasse. Der alte Mannheimer Weg ist schon erwähnt. Von ihm konnte man
m **ol:ie der Feudenheimer Mühle über die Feudenheimer Feldfähre nach Feudenheim
gelangen [zu all diesen Wegen s. die entsprechenden Flurnamen I. E].
Mit der Erhebung Mannheims zur Hauptstadt der Kurpfalz im Jahre 1720 setzte eine
grundsätzliche Umgestaltung des regionalen Wegenetzes ein. Die Kurfüsten Karl Philipp
u . vor allem Karl Theodor trieben einen weitschauenden Straßenbau, indem sie Mann-
eim und seine fliegende Brücke über den Rhein zum Zentrum des pfälzischen Chaussee-
netzes erhoben. Die Chausseen waren Straßen neuen Typs. Sie waren gekoffert, entwäs-
sert, befestigt und in Stadtnähe gepflastert. Die Chausseen waren eigentlich seit der
merzeit die ersten Straßen, die diesen Namen verdienen und wieder als Kunstbauten
anzusprechen sind. Die heutigen Bundesstraßen 36, 37,38 und 44 folgen noch diesen Tras-
erungen des 18. Jahrhunderts. Seckenheim geriet durch den Chausseebau aus seiner
" - und Randlage in die direkte Nachbarschaft des neuen Straßenmittelpunktes Mann-
P'm' was seitdem ständige Einflüsse des Verkehrs und seiner Bedürfnisse auf Ort und
Gemarkung auslöste.
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ter war damit die Kreuzung Obergasse-Heckweg/Ackergasse (Kloppenheimer/Zähringer
Straße). Die Ilvesheimer Fähre hatte bis zum 30-jährigen Krieg lediglich lokale Bedeutung
als Feldfähre zur Bestellung des Ilvesheimer Wörthfeldes. Die heutige Hauptstraße war
eine Sackgasse und endete vor dem Spickertsgarten in Höhe der heutigen Rastatter Straße.
Für das Dorfleben weit wichtiger waren die Wege, die zu den Nachbarorten und den ent-
fernten Gemarkungsteilen führten. Um bei der Verbindung nach Ilvesheim anzufangen:
dieses erreichte man durch die Fähre, Neckarhausen und Edingen über den (Ilvesheimer)
Wörthfelder Weg. Die alte Römerstraße führte von der Ecke Kloppenheimer Straße/
Hauptstraße, wahrscheinlich über die Stengelstraße durch den späteren Schloßgarten am
Hochufer entlang bis zur Überlandstraße Ladenburg-Speyer, war aber als „Eckspitter
Weg" völlig bedeutungslos geworden. Sie stellte allerdings eine zweite relativ hochwasser-
sichere Verbindung nach Neckarhausen dar. Vom Eckspitter Weg zweigte in Höhe des
Wörthfelder Weges der Grenzhöfer Weg ab (heute ungefähr Schwabenstraße) der im
Grenzhof auf die (alte) Heidelberger Straße stieß. Der Grenzhöfer Weg kreuzte sich an der
heutigen Stelle mit dem Heckweg und gabelte sich in Richtung Grenzhof und in Richtung
Schwetzingen. Der Schwetzinger Ast führte am Rand des Dossenwaldes entlang und durch
den Eichwald ungefähr im Verlauf der heutigen Landstraße 597. Am Bernauer Buckel
(Friedhof) trennten sich der Viehtrieb und der Holzweg vom Heckweg und führten fächer-
förmig in den Dossenwald, beide trafen vor dem Brunnenfeld auf die Speyerer Straße. Das
wichtigste lokale Wegkreuz war jedoch das Fünf-Wegekreuz an der Kapelle (Heiligenhäu-
sel). An dieser Stelle kreuzte sich der Wasenweg (Kloppenheimer Straße) mit der Foßgasse
(Freiburger Straße)/Riedweg (Kapellenstr.), als fünfter Weg ging davon der Neckarauer
Weg aus (heute Badenweiler Straße). Der Riedweg führte diagonal durchs ganze Mittel-
feld, durch die Hall ins vordere und hintere Ried.
Ein Parallelweg dazu war der Pfaffenweg, der sich am Kloppenheimer Brunnen vom
Wasenweg abspaltete und sich mit dem Riedweg zum Hallenweg vereinigte. Vom Wasen-
weg, der von der Hochstätt an Altriper Gaß hieß, führte links der Riemenweg auf den
eigentlichen Sand und dann in den Backofen und rechts der Mallauer- und Sporwörther
Weg in die Gemarkungsteile gleichen Namens. Alle diese Wege endeten blind an ihrem
Ziel. Der wichtigste Weg im Südwesten war der Neckarauer breite Weg, der übrigens von
Neckarau und Seckenheim gemeinsam unterhalten wurde. Ihm parallel verlief der sog.
Neckarauer Fußpfad. Der Neckarauer breite Weg verläuft heute noch bis zur Autobahn
auf der alten Trasse. Der alte Mannheimer Weg ist schon erwähnt. Von ihm konnte man
m **ol:ie der Feudenheimer Mühle über die Feudenheimer Feldfähre nach Feudenheim
gelangen [zu all diesen Wegen s. die entsprechenden Flurnamen I. E].
Mit der Erhebung Mannheims zur Hauptstadt der Kurpfalz im Jahre 1720 setzte eine
grundsätzliche Umgestaltung des regionalen Wegenetzes ein. Die Kurfüsten Karl Philipp
u . vor allem Karl Theodor trieben einen weitschauenden Straßenbau, indem sie Mann-
eim und seine fliegende Brücke über den Rhein zum Zentrum des pfälzischen Chaussee-
netzes erhoben. Die Chausseen waren Straßen neuen Typs. Sie waren gekoffert, entwäs-
sert, befestigt und in Stadtnähe gepflastert. Die Chausseen waren eigentlich seit der
merzeit die ersten Straßen, die diesen Namen verdienen und wieder als Kunstbauten
anzusprechen sind. Die heutigen Bundesstraßen 36, 37,38 und 44 folgen noch diesen Tras-
erungen des 18. Jahrhunderts. Seckenheim geriet durch den Chausseebau aus seiner
" - und Randlage in die direkte Nachbarschaft des neuen Straßenmittelpunktes Mann-
P'm' was seitdem ständige Einflüsse des Verkehrs und seiner Bedürfnisse auf Ort und
Gemarkung auslöste.
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