einen Fergen oder Fährmann, einen Herbergswirt und Weinschenken, einen Schuhma-
cher, Weber und Schneider, einen Messer-, Kessel- und allgemeinen Schmied, einen Seiler,
einen Ölmüller und einen gewöhnlichen Müller. Diese Namensliste wird wohl nicht in
jedem Fall auf den gerade ausgeübten Beruf verweisen, hat aber doch für die frühe Zeit
Aussagekraft.
Direkt genannt wird zuerst das Handwerk des Bäckers:
„1436 - Luterberger der beckerzu Seckenheim" [43/233/1436/März 8]
„1439 und 1476 Nießhans der becker" [66/3482 und 66/3484]
„ 1595 -1620 Hans Schifferer becker" [66/7971 und 7975] und
„1600-1620 Hans Göllner becker und Scheffe" [66/7975].
Schon im 15. Jahrhundert buken die Frauen das Brot häufig nicht im eigenen Backofen,
sondern ließen es vom Bäcker abbacken - ein Brauch, der sich in Seckenheim immer
erhalten hat.
Bäcker gehörten zu den wohlhabenden Leuten. Luterberger stiftete 1436 z.B. 40 Gulden
Kapital zur Nikolauspfründe und seine Witwe wurde 1439 mit 3 Gulden 26 Schilling zur
Schätzung veranschlagt. Der Bäcker Hans Göllner gehörte 1620 zu den Schöffen des Dorf-
gerichtes.
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n^V
93 Die pfälzische Fischereiordnung von 1504
An Seckenheimer Fischern sind namentlich bekannt: aus dem Jahre 1476 Hans Ochs und
Erhart Walter, aus dem Jahre 1496 Hans Öswein und wieder Erhart Walter, der wahr-
scheinlich der Sohn des obigen war. Beide hatten im Jahr 15 Schilling Hellerabgabe zu ent-
richten für die Erlaubnis, im Neckar ein Wehr zum Fischfang zu errichten. Dieses Wehr
diente dazu, den Fluß in der Quere zu stauen, um die zum Laichen flußaufwärts wandern-
den Lachse beim Überspringen des Wehres abzufangen. Dazu kamen für den „eltzen-
strich" (Netzfischerei auf Eltzen = Maifische) die beträchtliche Abgabe von 10 Gulden.
Diese Fischerei scheint also sehr ertragreich gewesen zu sein. Bei dem unglaublichen
Fischreichtum des Neckars und des Rheins mit ihren Altwassern begnügte sich die kur-
fürstliche Küche mit der Abgabe der Störe und besonders großer Salme (Lachse). Alle
anderen Fische gingen auf die Märkte der Städte und wurden dort verkauft. Davon war
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cher, Weber und Schneider, einen Messer-, Kessel- und allgemeinen Schmied, einen Seiler,
einen Ölmüller und einen gewöhnlichen Müller. Diese Namensliste wird wohl nicht in
jedem Fall auf den gerade ausgeübten Beruf verweisen, hat aber doch für die frühe Zeit
Aussagekraft.
Direkt genannt wird zuerst das Handwerk des Bäckers:
„1436 - Luterberger der beckerzu Seckenheim" [43/233/1436/März 8]
„1439 und 1476 Nießhans der becker" [66/3482 und 66/3484]
„ 1595 -1620 Hans Schifferer becker" [66/7971 und 7975] und
„1600-1620 Hans Göllner becker und Scheffe" [66/7975].
Schon im 15. Jahrhundert buken die Frauen das Brot häufig nicht im eigenen Backofen,
sondern ließen es vom Bäcker abbacken - ein Brauch, der sich in Seckenheim immer
erhalten hat.
Bäcker gehörten zu den wohlhabenden Leuten. Luterberger stiftete 1436 z.B. 40 Gulden
Kapital zur Nikolauspfründe und seine Witwe wurde 1439 mit 3 Gulden 26 Schilling zur
Schätzung veranschlagt. Der Bäcker Hans Göllner gehörte 1620 zu den Schöffen des Dorf-
gerichtes.
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~üCI~
n^V
93 Die pfälzische Fischereiordnung von 1504
An Seckenheimer Fischern sind namentlich bekannt: aus dem Jahre 1476 Hans Ochs und
Erhart Walter, aus dem Jahre 1496 Hans Öswein und wieder Erhart Walter, der wahr-
scheinlich der Sohn des obigen war. Beide hatten im Jahr 15 Schilling Hellerabgabe zu ent-
richten für die Erlaubnis, im Neckar ein Wehr zum Fischfang zu errichten. Dieses Wehr
diente dazu, den Fluß in der Quere zu stauen, um die zum Laichen flußaufwärts wandern-
den Lachse beim Überspringen des Wehres abzufangen. Dazu kamen für den „eltzen-
strich" (Netzfischerei auf Eltzen = Maifische) die beträchtliche Abgabe von 10 Gulden.
Diese Fischerei scheint also sehr ertragreich gewesen zu sein. Bei dem unglaublichen
Fischreichtum des Neckars und des Rheins mit ihren Altwassern begnügte sich die kur-
fürstliche Küche mit der Abgabe der Störe und besonders großer Salme (Lachse). Alle
anderen Fische gingen auf die Märkte der Städte und wurden dort verkauft. Davon war
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