HANS GEORG HERING, k, 31. 10./23. 11.1768-12. 6. 1779 t
Hering war bei seiner Wahl noch nicht einmal Neckarauer Bürger, sondern seit 1751
kurpfälzischer Förster und Jäger im Neckarauer Wald und wohnte in dem dafür vor-
gesehenen Jägerhäuschen im Niederfeld. Über die Herkunft dieser Familie ist wenig
bekannt. 1685 wird im Seckenheimer Schatzungsverzeichnis ein Georg Hering er-
wähnt.53 Nachfolger Herings wurde sein Schwiegersohn
GEORG ADAM SCHWAPPACH, k, 10. 6. 1779-5. 6. 1780 f
Nach seinem plötzlichen Tod kam endlich die Reihe an
JOHANN MICHAEL LUTZ, k, 20. 6. 1780 - 16. 8. 17831
Michael Lutz ist der Enkel Peters und der Sohn Christophs, beide Schultheißen von
Neckarau. Er starb erst 40 Jahre alt.
JOHANN PETER JUNG, r, 16. 9. 1783 -16. 3. 1791 f
Jung war am 30. April 1739 als Sohn des Hans Peter Jung und seiner Ehefrau Maria
Katharina geboren und starb im 52. Lebensjahr „an einer auszehrenden Krank-
heit". 54 Die Familie ist vor 1717 in Neckarau nicht nachzuweisen. Der letzte kurpfäl-
zische Schultheiß von Neckarau war
JOHANN PETER OBERMAIER, k, 19. 7. 1791 - 5. 8. 18171
Obermaier stammt mütterlicherseits aus der sehr alten Neckarauer Familie Wein-
krauß, die schon seit 1439 ansässig ist. Sein Vater hingegen, Laurentius Obermayr,
kam aus Plattling in Niederbayern und ist dort am 6. 8.1722 getauft worden. Er hei-
ratete am 16. 1. 1753 in Neckarau Maria Margaretha Weinkrauß, die 1732 geboren
war und am 1. 5. 1783 starb. Johann Peter Obermaier war am 19. 8. 1754 geboren
und hatte noch einen Bruder Valentin und eine Schwester Susanna. Valentin heira-
tete Katharina, die Tochter des Jägers und Schultheißen Georg Hering. Susanna
heiratete 1785 Valentin Helmling aus Seckenheim, wodurch diese Familie nach
Neckarau kam. Er war verheiratet mit Margaretha Haas (t 27.2.1819) aus Hocken-
heim.
3.1.2. KONFLIKTE UM DAS SCHULTHEISSENAMT
In der Reihe der Neckarauer Schultheißen gibt es eine ältere Gruppe, die bis Hans
/Peter Köhler reicht und dem reformierten Bekenntnis angehört, und eine jüngere,
| deren Vertreter bis auf eine Ausnahme alle katholisch sind.
! Neben der Konfession spielen die familiären Verbindungen eine wichtige Rolle bei
der Besetzung des Schultheißenamtes. Miteinander verwandt und verschwägert wa-
ren die Orth, die Steinmetz, die Groh und die Köhler; Vertreter dieser Familien er-
scheinen in allen maßgeblichen Ämtern. In die Schultheißen- und gerichtsfähigen
(Familien gehörten natürlich auch die Lutz, die im 18. Jahrhundert durch ihren Kon-
| fessionswechsel und ihren Ehrgeiz für einigen Wirbel sorgen. Völlige Außenseiter
sind Hering und Schwappach, während Jung und Obermaier erst in der zweiten Ge-
neration Neckarauer waren.
Die konfessionelle Komponente bei der Besetzung des Schultheißenamtes ist im
pfälzischen Absolutismus mit politischen und ökonomischen Elementen verbunden,
ja ist Ausdruck dieser tieferen Realitäten, die das Etikett „Gegenreformation" nur
sehr begrenzt abdeckt. Nicht anders als das überragende Beispiel absolutistischer,
und das heißt für das 17. und 18. Jahrhundert zeitgemäßer, effektiver und fort-
schrittlicher Herrschaft, nämlich der französische König Ludwig XIV., verstanden
Hering war bei seiner Wahl noch nicht einmal Neckarauer Bürger, sondern seit 1751
kurpfälzischer Förster und Jäger im Neckarauer Wald und wohnte in dem dafür vor-
gesehenen Jägerhäuschen im Niederfeld. Über die Herkunft dieser Familie ist wenig
bekannt. 1685 wird im Seckenheimer Schatzungsverzeichnis ein Georg Hering er-
wähnt.53 Nachfolger Herings wurde sein Schwiegersohn
GEORG ADAM SCHWAPPACH, k, 10. 6. 1779-5. 6. 1780 f
Nach seinem plötzlichen Tod kam endlich die Reihe an
JOHANN MICHAEL LUTZ, k, 20. 6. 1780 - 16. 8. 17831
Michael Lutz ist der Enkel Peters und der Sohn Christophs, beide Schultheißen von
Neckarau. Er starb erst 40 Jahre alt.
JOHANN PETER JUNG, r, 16. 9. 1783 -16. 3. 1791 f
Jung war am 30. April 1739 als Sohn des Hans Peter Jung und seiner Ehefrau Maria
Katharina geboren und starb im 52. Lebensjahr „an einer auszehrenden Krank-
heit". 54 Die Familie ist vor 1717 in Neckarau nicht nachzuweisen. Der letzte kurpfäl-
zische Schultheiß von Neckarau war
JOHANN PETER OBERMAIER, k, 19. 7. 1791 - 5. 8. 18171
Obermaier stammt mütterlicherseits aus der sehr alten Neckarauer Familie Wein-
krauß, die schon seit 1439 ansässig ist. Sein Vater hingegen, Laurentius Obermayr,
kam aus Plattling in Niederbayern und ist dort am 6. 8.1722 getauft worden. Er hei-
ratete am 16. 1. 1753 in Neckarau Maria Margaretha Weinkrauß, die 1732 geboren
war und am 1. 5. 1783 starb. Johann Peter Obermaier war am 19. 8. 1754 geboren
und hatte noch einen Bruder Valentin und eine Schwester Susanna. Valentin heira-
tete Katharina, die Tochter des Jägers und Schultheißen Georg Hering. Susanna
heiratete 1785 Valentin Helmling aus Seckenheim, wodurch diese Familie nach
Neckarau kam. Er war verheiratet mit Margaretha Haas (t 27.2.1819) aus Hocken-
heim.
3.1.2. KONFLIKTE UM DAS SCHULTHEISSENAMT
In der Reihe der Neckarauer Schultheißen gibt es eine ältere Gruppe, die bis Hans
/Peter Köhler reicht und dem reformierten Bekenntnis angehört, und eine jüngere,
| deren Vertreter bis auf eine Ausnahme alle katholisch sind.
! Neben der Konfession spielen die familiären Verbindungen eine wichtige Rolle bei
der Besetzung des Schultheißenamtes. Miteinander verwandt und verschwägert wa-
ren die Orth, die Steinmetz, die Groh und die Köhler; Vertreter dieser Familien er-
scheinen in allen maßgeblichen Ämtern. In die Schultheißen- und gerichtsfähigen
(Familien gehörten natürlich auch die Lutz, die im 18. Jahrhundert durch ihren Kon-
| fessionswechsel und ihren Ehrgeiz für einigen Wirbel sorgen. Völlige Außenseiter
sind Hering und Schwappach, während Jung und Obermaier erst in der zweiten Ge-
neration Neckarauer waren.
Die konfessionelle Komponente bei der Besetzung des Schultheißenamtes ist im
pfälzischen Absolutismus mit politischen und ökonomischen Elementen verbunden,
ja ist Ausdruck dieser tieferen Realitäten, die das Etikett „Gegenreformation" nur
sehr begrenzt abdeckt. Nicht anders als das überragende Beispiel absolutistischer,
und das heißt für das 17. und 18. Jahrhundert zeitgemäßer, effektiver und fort-
schrittlicher Herrschaft, nämlich der französische König Ludwig XIV., verstanden