Die Schülerzahl der katholischen Schule:256
1711 rdl2
1728 36
1739 15 (Sommerschule?)
1785 (Sommerschule) 36 (20 Knaben, 16 Mädchen)
1786 (Winterschule) 53
1808 52 (22 Knaben und 30 Mädchen)
Die lutherischen Schüler:257
1750 5-7
1802 9
1806 14 (12 Knaben und 2 Mädchen)
Aus dem Jahre 1785 gibt es eine Schülerliste der katholischen Schule aus der Hand
des Schulmeisters Wittemayer, in der uns die Namen der 36 Schulkinder überliefert
sind. Es sind 20 Knaben und 16 Mädchen, nämlich:
Jacob Lang, Adam Dinger, Peter Paul Köllisch, Johannes Werdan, Georg Lutz, Kaspar Becker, Joseph
Dietrich, Michael Bürckel, Georg Friedrich Striehl, Fanz Bohl, Hubertus Schwappach, Michael Werdan,
Johannes Ernst, Franz Bürckel, Nikolaus Bürckel, Peter Hiegel, Lorenz Schneider, Melchior Köllisch,
Joseph Anton Lutz, Lukas Striehl; Marga Striehlin, Helena Schwappachin, Susanna Hoffstätterin, Chri-
stina Schneiderin, Barbara Kohlin, Katharina Schuhmacherin, Elisa Rosenbergerin, Barbara Köllischin,
Elisabetha Hiegelin, Maria Anna Dantmännin, Juliane Lautersbachin, Appolonia Schneiderin, Appolo-
nia Vetterolfin, Barbara Schwappachin, Anna Maria Spiegelin und Barbara Müllerin.258
Dabei handelte es sich wohl um die Kinder, die in die Sommerschule gingen; denn
für das Jahr 1786 wird bezeugt, daß „30 katholische Schulknaben und23 Mädchen"
die Winterschule besuchten.
Mit den Begriffen Sommer- und Winterschule wird auf die Tatsache verwiesen, daß
ursprünglich ein Schulbesuch nur im Winterhalbjahr üblich war; in der schönen Jah-
reszeit mußten die Kinder bei der Feldarbeit helfen. Daher bezog der Schulmeister
sein Schulgeld quartaliter (vierteljahrsweise). Er konnte also fürs Jahr mit den Erträ-
gen von zwei Quartalen zu je 15 xr = 30 xr pro Kind rechnen. Über den unregelmäßi-
gen Schulbesuch klagt der reformierte Lehrer Georg Ludwig Kieffer im Jahre 1671:
„Kommen an kindern in die Schul deß winters uffs höchste bey 40. Doch gar bah wide-
rumb abnemend, von denen nicht ein gantz quartal völlig alßo verbleibt und eines
nach dem andern widerumb abget. Deß sommers aber gar keine kinder zur Schul
kommen."259 Von den höchstens 40 Kindern, die überhaupt zur Schule kommen,
kommt also keines ein ganzes Quartal. Wenn es schon in Friedenszeiten mit dem
Schulbesuch schlecht bestellt war, dann sah es im Krieg noch schlimmer aus, wie
1693 der reformierte Lehrer Matthias Sauer berichtet: „es sind aber nach meiner an-
herkunfft (Ankunft) den vorigen Winter zu mir in die schul komen 76 kinder; den
letztverwichenen winter sind in der schul gewesen 79 kinder, biß nach ostern, da dann
diefrüesten (ersten) wegen der feltarbeit nach und nach auß der schul geblieben, die
andern aber auch so nach und nach. Es sind noch an die zwanzig kinder in die schul
komen. Alß letztens die Frantzosen mit macht alhier sich einquartiret, da alle kinder
außblieben und fast bey zwen Monath keines zur schul komen. Ich habe die gantze ge-
meind ernstlich erinnert, ihre kinder wieder fleisig zur schul zu schicken wie ich dan
hoffe, es werde eine ziemliche Zahl kinder wieder zur schul geschickt werden. "26° Das
Winterhalbjahr ging vom 1. Oktober bis Ostern. Die Sommerschule setzte sich erst
im 18. Jahrhundert gegen große Widerstände der Bauern und Tagelöhner durch.
1785 heißt es über den Unterricht im Sommer: Bauern, Tagelöhner und Handarbei-
ter nehmen ihre älteren und halb erwachsenen Kinder früh morgens mit zur Arbeit
und lassen sie gegen 10 Uhr nach Hause und zur Schule gehen. Sind die Kinder noch
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1728 36
1739 15 (Sommerschule?)
1785 (Sommerschule) 36 (20 Knaben, 16 Mädchen)
1786 (Winterschule) 53
1808 52 (22 Knaben und 30 Mädchen)
Die lutherischen Schüler:257
1750 5-7
1802 9
1806 14 (12 Knaben und 2 Mädchen)
Aus dem Jahre 1785 gibt es eine Schülerliste der katholischen Schule aus der Hand
des Schulmeisters Wittemayer, in der uns die Namen der 36 Schulkinder überliefert
sind. Es sind 20 Knaben und 16 Mädchen, nämlich:
Jacob Lang, Adam Dinger, Peter Paul Köllisch, Johannes Werdan, Georg Lutz, Kaspar Becker, Joseph
Dietrich, Michael Bürckel, Georg Friedrich Striehl, Fanz Bohl, Hubertus Schwappach, Michael Werdan,
Johannes Ernst, Franz Bürckel, Nikolaus Bürckel, Peter Hiegel, Lorenz Schneider, Melchior Köllisch,
Joseph Anton Lutz, Lukas Striehl; Marga Striehlin, Helena Schwappachin, Susanna Hoffstätterin, Chri-
stina Schneiderin, Barbara Kohlin, Katharina Schuhmacherin, Elisa Rosenbergerin, Barbara Köllischin,
Elisabetha Hiegelin, Maria Anna Dantmännin, Juliane Lautersbachin, Appolonia Schneiderin, Appolo-
nia Vetterolfin, Barbara Schwappachin, Anna Maria Spiegelin und Barbara Müllerin.258
Dabei handelte es sich wohl um die Kinder, die in die Sommerschule gingen; denn
für das Jahr 1786 wird bezeugt, daß „30 katholische Schulknaben und23 Mädchen"
die Winterschule besuchten.
Mit den Begriffen Sommer- und Winterschule wird auf die Tatsache verwiesen, daß
ursprünglich ein Schulbesuch nur im Winterhalbjahr üblich war; in der schönen Jah-
reszeit mußten die Kinder bei der Feldarbeit helfen. Daher bezog der Schulmeister
sein Schulgeld quartaliter (vierteljahrsweise). Er konnte also fürs Jahr mit den Erträ-
gen von zwei Quartalen zu je 15 xr = 30 xr pro Kind rechnen. Über den unregelmäßi-
gen Schulbesuch klagt der reformierte Lehrer Georg Ludwig Kieffer im Jahre 1671:
„Kommen an kindern in die Schul deß winters uffs höchste bey 40. Doch gar bah wide-
rumb abnemend, von denen nicht ein gantz quartal völlig alßo verbleibt und eines
nach dem andern widerumb abget. Deß sommers aber gar keine kinder zur Schul
kommen."259 Von den höchstens 40 Kindern, die überhaupt zur Schule kommen,
kommt also keines ein ganzes Quartal. Wenn es schon in Friedenszeiten mit dem
Schulbesuch schlecht bestellt war, dann sah es im Krieg noch schlimmer aus, wie
1693 der reformierte Lehrer Matthias Sauer berichtet: „es sind aber nach meiner an-
herkunfft (Ankunft) den vorigen Winter zu mir in die schul komen 76 kinder; den
letztverwichenen winter sind in der schul gewesen 79 kinder, biß nach ostern, da dann
diefrüesten (ersten) wegen der feltarbeit nach und nach auß der schul geblieben, die
andern aber auch so nach und nach. Es sind noch an die zwanzig kinder in die schul
komen. Alß letztens die Frantzosen mit macht alhier sich einquartiret, da alle kinder
außblieben und fast bey zwen Monath keines zur schul komen. Ich habe die gantze ge-
meind ernstlich erinnert, ihre kinder wieder fleisig zur schul zu schicken wie ich dan
hoffe, es werde eine ziemliche Zahl kinder wieder zur schul geschickt werden. "26° Das
Winterhalbjahr ging vom 1. Oktober bis Ostern. Die Sommerschule setzte sich erst
im 18. Jahrhundert gegen große Widerstände der Bauern und Tagelöhner durch.
1785 heißt es über den Unterricht im Sommer: Bauern, Tagelöhner und Handarbei-
ter nehmen ihre älteren und halb erwachsenen Kinder früh morgens mit zur Arbeit
und lassen sie gegen 10 Uhr nach Hause und zur Schule gehen. Sind die Kinder noch
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