JOHANN NEUDORFER
und
seine Nachrichten.
1.
Der Name Johann Neudörfer's, als des Schöpfers und
Begründers der deutschen Schönschreibekunst, die von ihm
ausgehend theils durch seinen unmittelbaren Unterricht und
die von ihm gebildeten Schüler, theils durch seine Lehrbücher
zu einer Kunst ausgebildet wurde, ist genug bekannt, um über
seine in dieser Beziehung bei seinen Zeitgenossen und bei der
Nachwelt längst anerkannten Verdienste als über etwas that-
sächlich Feststehendes noch etwas sagen zu müssen. Auch ist
durch G. A. Will sowohl in den Münzbelustigungen als auch
im Gelehrten-Lexikon bereits das Erforderiiche geschehen, und
noch vor Will hat Doppelmayr in seinem iy3o erschienenen
Werke ihn aller Ehre gewürdigt, so dass eine Hinweisung auf
diese Zeugnisse völlig genügen dürfte. Weniger gewürdigt ist
sein Verdienst als Begründer der Nürnberger Kunstgeschichte,
vielleicht weil er es selbst in dem Eingang zu seinen Nachrichten
von sich ablehnt und sich selbst für keinen Kunstverständigen
erklärt, vielleicht auch wegen der nicht abzuleugnenden Irr-
thümer und Verstösse, die bei alledem die Späteren nicht hin-
derten, aus seinen Nachrichten als einem lautern Quell zu
schöpfen, während er selbst mit Bescheidenheit es nur als „unter
uns beiden" Geschriebenes betrachtet wissen und es nicht vor
das grosse Publicum gelangen lassen wollte. Dann hat sich auch
Queitenschriften f. Kunstgesch. X. !
und
seine Nachrichten.
1.
Der Name Johann Neudörfer's, als des Schöpfers und
Begründers der deutschen Schönschreibekunst, die von ihm
ausgehend theils durch seinen unmittelbaren Unterricht und
die von ihm gebildeten Schüler, theils durch seine Lehrbücher
zu einer Kunst ausgebildet wurde, ist genug bekannt, um über
seine in dieser Beziehung bei seinen Zeitgenossen und bei der
Nachwelt längst anerkannten Verdienste als über etwas that-
sächlich Feststehendes noch etwas sagen zu müssen. Auch ist
durch G. A. Will sowohl in den Münzbelustigungen als auch
im Gelehrten-Lexikon bereits das Erforderiiche geschehen, und
noch vor Will hat Doppelmayr in seinem iy3o erschienenen
Werke ihn aller Ehre gewürdigt, so dass eine Hinweisung auf
diese Zeugnisse völlig genügen dürfte. Weniger gewürdigt ist
sein Verdienst als Begründer der Nürnberger Kunstgeschichte,
vielleicht weil er es selbst in dem Eingang zu seinen Nachrichten
von sich ablehnt und sich selbst für keinen Kunstverständigen
erklärt, vielleicht auch wegen der nicht abzuleugnenden Irr-
thümer und Verstösse, die bei alledem die Späteren nicht hin-
derten, aus seinen Nachrichten als einem lautern Quell zu
schöpfen, während er selbst mit Bescheidenheit es nur als „unter
uns beiden" Geschriebenes betrachtet wissen und es nicht vor
das grosse Publicum gelangen lassen wollte. Dann hat sich auch
Queitenschriften f. Kunstgesch. X. !