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Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 1.1921

DOI issue:
Heft 4/5
DOI article:
Aus dem Berliner Kunstleben
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https://doi.org/10.11588/diglit.62259#0206
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ging dieses so gar nicht theoretische, sondern sehr tatsächliche Ereig-
nis ziemlich unbemerkt vorüber. Besonders die Berufskritiker zeigten
sich diesem die Grenzen ihrer Theorien so sorglos überschreitenden

Künstler gegen-
über von einer
zwar nicht uner-
warteten, aber
doch ergötzlichen
Hilflosigkeit. Ist
es doch tatsäch-
lich vorgekom-
men, dass ganz
ernstgenommene
Leute in aller
Öffentlichkeit ein
Verwandtschafts-
oder gar Abhän-
gigkeitsverhältnis
z\\ ischenFioriund
Lehmbruck kon-
statieren. Sie wissen
nichts davon, dass
diese beiden Künst-
ler einander nicht
nur wesensfremd,
sondern geradezu
wesensfeindlich
sind, und dass man
ebensogutbehaup-
ten kann, Knut
Hamsun verdanke
seine Kunst dem
genauen Studium
von Sudermann,


ERNESTO DE FIORI

Junge Frau (Bronze)

und Maillol sei ein Schüler von Max Klinger. Nur wenige haben
die grosse und in leider selten gewordenem Masse geistige Arbeit
begriffen, die sich in dieser Ausstellung Fioris dokumentierte. Es
war ein weiter Weg von den ersten im Gefühl sehr starken, aber
in der Form noch unbeholfenen Figuren über die schonungslos
strengen Konstruktionen (die Ignoranten für „kubistisch“ hielten)

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