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Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt — 12.1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.73728#0632

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Lieblingssports unserer Filmlieblinge
Unsere Filmlieblinge sind Freunde
des Sports. Das folgende Ergebnis
einer Rundfrage: „Welches ist Ihr
Lieblingssport?" erhebt auf Genauig-
keit keinen Anspruch.
Hans Albers — Walroßjagd, Stem-
men, kalte Brause.
Brigitte Helm — Gymkhana, Ball,
Kniebeuge.
Ernst Verebes — Delphinreiten,
Tennis, Domino.
Ellen Schwannecke — Fallschirm,
Ringkampf, Federball.
Magda Schneider — U-Bootrennen,
Kreisel, Wandern.
Willi Fritsch — Wisentfang, Treib-
jagd, Schwimmen.

Renate Müller — Albatrosjagd,
Schaukeln, Sonnenbad.
Lilian Harvey — Falkenbeize, Ping-
Pong, Rommey.
Gustav Fröhlich — Perlenfischen,
Bridge, Krokodiljagd.
Gittar Alpar — Krokodiljagd, Bridge,
Perlenfischen.
Fritz Grünbaum — Tarok,Klabrias,
Hängematte.
Felix Bressart — Raketenflugzeug,
Scheibenschießen, Franzefuß.
Marlene Dietrich — Schlangentanz,
Diskus, Kinderwagen.
Emil Jannings — Schmetterlings-
fangen, Kegeln, Löwenpirsch.
Iwan von Petrovich — Kamelreiten,
Schach, Eisenbahn.

Ski-Jöring
Von Louis Adlon

Einer der schönsten und amüsantesten
Sports ist das Ski-Jöring. Es ist eine reine
Freude, an einem sonnigen Wintermorgen
sich von einem schnellen Pferd durch idyllische
Bergdörfer, über glitzernde Hänge in den tief-
verschneiten Hochwald ziehen zu lassen. Frei
atmen die Lungen, und das Herz erfreut sich
dieser Winterpracht.
In der linken Hand das Geschirrseil, in
der rechten die Zügel, jeder Beinmuskel an-
gespannt, um den Stand auf den Brettern
zu behalten, so geht es in flotter Fahrt. Die
Augen, zielsicher nach vorne gerichtet, achten
auf den Weg.- Breitspurig folgt man den
Waldwegen talwärts, gekantet die Bretter
mit äußerster Kraft, um durch den Schwung
dem Pferd nicht in die Hanken zu fahren.
Um vieles leichter ist das Ski-Jöring mit
einem Reiter, der dem Skifahrer die Sorge der
Führung abnimmt. Hier achtet der Fahrer
lediglich auf sich und seinen Stand. Bei diesen
Ausflügen in die Bergwelt genießt man in
vollen Zügen die Schönheit des Winters.
Der Gradmesser des Könnens im Ski-
Jöringsport ist für Reiter und Fahrer das
Rennen. Hier muß jeder sein Bestes hergeben.
Obzwar das Rennen gewöhnlich nicht über
2000 Meter geht, sind es doch drei aufregende

Minuten. Schwer liegen die Fahrer mit ihrem
ganzen Körpergewicht in den Kurven. -—
Hochauf wirbelt der Schnee unter dem ge-
stemmten Ski — für Sekunden dem Fahrer
jede Sicht raubend. Nur ein Gedanke beseelt
ihn: „Durchstehen bis zum Ziel!"
Wem ein PS nicht genügt, der kann den
Rausch der Schnelligkeit hinter einem
schweren Motorrad genießen. Die Seen der
Alpen sind die geeignete Rennbahn dafür.
Der Zauber der Natur aber offenbart sich
mehr auf dem Rücken oder hinter den Hufen
eines edlen Pferdes.

Peter Altenberg fühlte sich nicht
wohl und ging zum Arzt. „Was trinken
Sie?" fragte der Doktor. — „Portwein."
— „Wieviel?" — „Täglich eine Flasche."
— „Rauchen Sie?" — „Ja." — „Na also,
Sie müssen das Trinken und Rauchen auf-
geben." Altenberg nahm sein grünes Hüt-
chen und verschwand lautlos. Der ver-
blüffte Arzt lief ihm nach: „Hören Sie,
ich bekomme fünf Gulden für meinen
Rat." — „Ich nehme ihn ja gar nicht an",
sagte Altenberg und ging die Treppe hin-
unter.

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