Raff, Georg Christian [Bearb.]: Kurze Geographie von Asia, Afrika, Amerika und den Südländern: Versuch einer Fortsetzung von Raffs Geographie für Kinder. Mit einer illuminirten Weltkarte (Frankfurt und Leipzig: [Verlag nicht ermittelbar], 1790) [VD18 14619768]

Grönland.

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Normünn, der sich im Jahr 895 daselbst nieder-
ließ. Damals wurden zwo Städte in Grönland
angeleget, nemlich Garda und Hrattalid. Bis
zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts wurde
diefcs Land zuweilen von Isländern besucht, aber
von diefer Zeit an wurde es vergessen, und kein
Schiff siegelte mehr dahin, bis endlich nach zoo
Jahren Hans Egede, ein Priester aus Norwegen,
im Jahre 1721 dasselbige wieder fand. Die Ost-
und Nordsitte von Grönland sind wegen der vielen
Eisberge und Eisfelder fast ganz unzugänglich, und
gehören daher zu den unbekannten Ländern. Auf
weftgrönland, welches auch Neugrönland heis-
set, haben so wohl die Dänen als Herrnhuter
in diesem Jahrhundert Kolonien angeleget.
Zu den dänischen Rolonien gehören: Good-
Hab oder gute Hofnung, seit 1728 angeleget,
Frederikshaab, seit 1742 Rittenbenk und Suk-
kertopp, seit 1755 Holfteinburg und Südbay,
seit 1756 Noogsoak, seit 1758 Egedes Min-
de, seit 1750 Lhriftianshaab, Claushave
und Iacobshave.
Herrnhutische Rolonien sind: Neuherren-
hut von 470 Seelen, seit 17;; und Lichtenfels
von Seelen. Im Jahre 1749 wurde zu
Neuherrnhut ein hölzernes Bethaus gebauet.
Die südlichste Spize von Grönland heißet
Staatenhok. Von den ehemaligen Wohnpläzm
der Normänner findet man noch viele Ruinen
steinerner Gebäude.