Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Der Ober-Donau-Kreis des Königreichs Bayern unter den Römern (1. Abtheilung): Die Römer-Male von Augusta Rauracum bis Augusta Vindelicorum — Augsburg: gedruckt in der Rösl'schen Buchdruckerei, 1830

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.55222#0082
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
76

rvo die noch mit Graben und Einfahrt ver-- §
sehene Stätte eines Römer-Thurms mit
weitem Gesichtskreis sichtbar ist, und in dessen
Nahe eine römische Silber-Münze, und Vasen»
Trümmer gefunden wurden, über Iglin g nach
Hurlach, wo das Schloß wieder auf einem
runden ehemaligen Römer-Hügel steht, zur
Giesenburg (bey Ober- und Unter-Mei»
ringen), von welcher man keine zugenannten
Besitzer im Mittelalter kennt, und wo ein
OonLtantr'rruL Ick. mit „Vibs Itoms" gesunden
wurde, über Graben und K l c i n» A i t i n g e n,
OttmarShau sen auf dem Lechfeld, wo
wieder Römer-Münzen gefunden wurden, und
dann auf einer Seite über Bobingen, auf
der andern aber über Haunstetten nach
einleitend, noch vor 50 Jahren ein
sogenanntes „Post-Sträßchen" bestanden
habe, welches genau den Zug der Römer-
Strasse durch das schwäbische Lechfeld bey»
behalten hat.

Es ist wahrscheinlich, daß die IVovas
nrtroneL in der Umgegend von Landsberg
auf dem linken Lcch-Ufer alle römischen Forti»
stkationen in sick> begriffen haben, welche bis
zur römischen Strassen-Linie von Helmis-
Hofen bis reichten, oder wenig-
stens bis zu dem großen, Castrum bey Euris-
Hofen, und dem Römer Thurm auf dem Ko-
neber g, wohin die bereits abgehandelten von
Baisweil und Schliengen hergekommenen
römischen Verbindungs-Strassen einleiteten;
(oben §.21. koste. I^smsv.).
Diese römischen Fortifikationen sind aus
jener Abhandlung bereits näher bekannt, welche
«ls ein historischer Beitrag zur Geschichte des
Landgerichts Buchloe von dem dortigen l""
Landgerichts-Assessor Hrn. Schmidt i. I. 1827
verfaßt, und in den Zugaben zum Kr. Int. Bl.
des O. D. Kr. v. I. 1829 S. 25 - 44 abge-
druckt wurden.
Derselben Inhalt kurz wiederholend, enthalten
diese Notizzen die nähern Anzeigen von 2 Rdme r-
Gtrassen.
Diese erste Strasse lief von über
We ste r - Erri n ge n, wo der 1H). II. 42
abgebildete runde Burg-Hügel für die Stätte

einer ehemaligen Römer-Warte gehalten wird,
(vergl. die Angaben zum Kr. Int. Bl. v. I. igzo.
S. 32. Art. >-t. -ul 3), - über den von einem no-
hili schon io67 an das Collegiat-
Stift zu St. Peter in Augsburg geschenkten
Ort Lameudingen urk. N. 3- in
6oä. äixl. in Viac-I p. 1/^), - über die ehemalige
Stadt Buchloe (Uuehslun), wo ein römischer
Herme» die „sü Ilortrum ltemsvisc", und
,,Ȋ Novss bey Laudsberg" gelaufenen Kreuz-
Strassen anzeigt, und noch Ueberreste von Be-
festigungen an der Gcnnach wahrgenommen
werden, - über Jengen, wo die Mühle eine
ehemalige „Burgau'sche Land-Schranne" (msl-
lum publicum) war, anKoneberg (von Conus)
vorbey, und über Euris Hofen, in welchen
Orten in einer geraden Linie z römische
Wacht-Tbürme standen, deren zo'hvheU»»
berreste römischer gekröpfter Quadern zum Theil
noch die Kirchen - Thürme bewahren, und wo
westlich zwischen Ko ne berg und Ketters-
wangrs römische Grabhügel liegen,-und
dann zu dem großen Castrum bey Eurish 0 fen,
ganz von derselben Struktur, wie die Lagerstätte
„auf dem Goldberg bey Türkheim", - hierauf
über Ober-Ostendor f, wo wieder ein Herme»
an der zu dem Georgenberg bey Unter-
Germaringen führenden Römer-Skrasse steht,
zwischen Blon Hofen (dem alten Reichslehen
Blauen Hofen), der Burgstelle Altensberg,
auf welcher ein römischer Wacht-Thurm
stand, und abermal bey einem die westliche Stras-
sen-Einleitung von Stettwang her audeuten-
den Hermes bey Aufkirch vorbey, nach H e l-
miShofen, - wo dann die römische Heer-
Strasse in einer geraden Linie von West nach
Ost nach lief.
Eine zweyte in eben dieser Richtung von
Ober-Ostendvrf bis zum Römer-Kessel,
und zu der Hohenwarte am Lech gelaufene
Quer-Straffe ist durch jene Schanzen-Kette
angedeutet, welche bey der sogenannten „Hof-
höhle" und dem „Hofbühel" bey Lengen-
feld, wo wieder ein llormc» zu der Schanze
bey dem Weiler Krähmoos hinweißt, bey
Burgstal im Burgholz unfern von dem
Weiler Lechsberg, woselbst ein Römer-
Thurm stand, über Asch nach Hohenwart
am Lech zogen.
 
Annotationen