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Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Der Ober-Donau-Kreis des Königreichs Bayern unter den Römern (1. Abtheilung): Die Römer-Male von Augusta Rauracum bis Augusta Vindelicorum — Augsburg: gedruckt in der Rösl'schen Buchdruckerei, 1830

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https://doi.org/10.11588/diglit.55222#0084
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1 Kupfer-Münze von O-oclet-ann- mit „Wortung ro-
äul."; I solche von /HaAne-rtitt- mit „klori-i lioms-
norum"; I. von Constantin dem Großen mit
„I?i<tes ülllitum"; 1 von t-'o-iötonkl!-- OsIIus mit
„Oolie 'ltvmp. Idxpsosrio 1 von Valentinian
mit „8ocuritss Roixudl."; und I von Gratian
mit „Iloysrstio liviyudl-cso."
c) Von Merching, welcher Orts-Name nach
v. Pallhausen „eine Reiter-Station" bedeuten
soll: i Kupfer-Münze von Claudius dem Gothen
Mit ,,8oeuritss tvng."
tl) Von Mehring <im Antiquarium zu Augsburg)
2 Kupfer-Münzen von 7>--fun als „ve-mun-cu-"
mit „6os.II.", und 1 Gallien mit „Vianav 6oil-
»vi-vatriei
und o) vom bayerischen Lechfeld 2 Kupfer-
Münzen von mit „6oneoi-<Iis", und vom
Constantin jun. mit „Oloris. Llorcitus."
8- 24..
L 8 6 O N L.
Man hielt bisher, auch wegen der Wort-
Aehnlichkeir, die Stadt Schongau am Lech,
oder vielmehr die zunächst bei Schongau ge-
legene Altenstadt (urkundlich „snii<gus oivitss
für das römische L§cc>. Allein
neuere Forschungen, und das Distanzen--Ver-
hältnis haben bewiesen, daß die itzige, von
^uockr'acu-w oder (Epfa ch) nur
etwas über 2 Stunden oder V N. k>. gelegene
Stadt Schongau die nach der Peutinger'schen
Tafel von Epfach XIII , und von Lanr^cxlnno
XX k. entlegene Römer-Station nicht
seyn könne, daß aber das römische Ossu-um
bey Echt rückwärts am A verberge mir den
erwähnten Distanzen genau zusammentrcffe,
und auch den auffallend ähnlichen Namen führe.

Zu Verfolgung der Römer-Strasse von
Orrmpocluno bis ii^cons ist es nvthwendig,
wieder bis zur römischen Strassen-Scheidung
bey Wageck loben §,20. y. 60) zurückzukehren.
Daselbst schieden sich nemlich die beyden
Römer-Strassen, wovon die bereits abgeban-
delte nördlich über die Lsslra lVavos et IVe-
nram'a, dann über HapiL nach lief,
die zweyte östlich ausgelaufene aber die izt
abzuhandelnde nach n^cone führende Römer-
Strasse ist.

Auf dieser zweyten Strasse gelangt man zu-
erst nach U nte r-T h i n g a u , wo mitten im
Pfarr-Dorfe die 1?sb. I. Ki^- 27 dargestellten
Ueberreste einer römische» Verschanzung um die
kleine viereckichte Stätte eines Wacht-Thurms,
mit einem breiten, und bey der Einfahrt son-
derbar gestalteten geschweiften Walle versehen,
wahrgenommen werden.
Rund um diesen Pfarr-Ort sind noch meh-
rere theils römische tkeils mittelalterliche Burg-
stellen^ Jene zu Wösten ried zunächst bey
Kipfenberg ist bereits abgehandelt worden,
(oben p. 65 sä 13); dann liegt bey U n ter-T h i n°-
gan nördlich Hauggen mit einer ausgesuch-
ten und weit cernirenden Burgstelle auf einem
steilen Berge, südlich aber ein „Burgstal",
welches keinen weitern Namen trägt, ferner
Seelen berg und Osterberg. Diese vier
Burgstellen sind Nsb. II. »ul> Nii» 13, 14, 15
und 16 nach einer I8l5 angefertigten Zeichnung
des damaligen Hrn. Kaplans Blum darge-
stellt; ihre Grundrisse lassen größtentheils auf
römische Fortisikationen schließen.
Von da gelangt man auf dieser Römer,
Strasse über die uralte St. Mang'sche, von
Kaiser Friedrich II. t2Z5 zu Ulm dem Kloster
St. Mang in Füßen restituirte, und in des
Reichs Schutz genommene Donation cur-ti,
(das izige Pfarr-Dorf G e isen r i e d),
und über den fortifizirt gewesenen Wertach-
Uebergang bey Thalhofen zu dem größern
Castrum auf dem sogenannten Bühel bey
Oberdorf)..
Dieses in seiner Grund - Anlage Dsh. I.
k'iz. 29 nach einer von dem Hrn. Stadt-Pfarrer
Meichelbeck in Kanfbeuern isis besorgten
Zeichnung abgebildete Osslrum mit weiter Fern-
sicht enthält sowohl das ältere römische yy' lange,
und 60^ breite oblonge Quadrat mit einem 17*
breiten Graben, als die südlich in einer beson-
der«! Verschanzung wahrgenommene 2ä^ in das
Gevierte haltende Fläche des RömersTkurms,
woselbst eine Kiesgrube den äußern Wall de->
struirt bat, endlich die in ovalen Formen, die
alten Wälle durchkreuzend, angelegten neuern
Fortisikationen, wahrscheinlich zur Zeit des
Schweden -- oder eines später» französischen
Kriegs- wodurch daun diese Verschanzungen eine
 
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