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Raiser, Johann Nepomuck Franz Anton von
Der Ober-Donau-Kreis des Königreichs Bayern unter den Römern (1. Abtheilung): Die Römer-Male von Augusta Rauracum bis Augusta Vindelicorum — Augsburg: gedruckt in der Rösl'schen Buchdruckerei, 1830

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https://doi.org/10.11588/diglit.55222#0087
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8!

ist mit Beygebung einer Beschreibung derselben
in den Angaben zmn O. O. Kr. Jur. Blarr
v. I. 182Y S. 9 dann 46 und 47 erwähnt worden.
Bey Rieden am linken Lech-Ufer, etwas
über 1 St. von Fußen werden noch durch den
Feldbau meist verschwundene Spuren einer v i e r-
ecki ehren Schanze wahrgenommen. Es ist
wahrscheinlich, daß von da aus über Eisen-
berg nach Nesselwang eine Verbindungs-
Strasse gelaufen sey. Merkwürdig sind die 'Und. I.
k'lg. 44. abgebiloeren 16' hohen Nischen auf
der hohen Burgstelle Eisenberg 120).
Lovsir'ncas (sroes) lagen bey Ober- und
Unter-Ammergau im Isar-Kreis, von
Wörmanns-Au („des Wehr- Mannes",
auf der Carte ,,W urm e sa u") bis „zur stei-
nernen Wand", und sind durch mehrere
Burgstellen i m A m mer - Thale, auch
durch Funde römischer Münzen, und einzelne
lateinische Buchstaben an den Felsen-Wau-
den beurkundet. Sie hatten ihren Namen von
Ool — „Kogel" und „Kofel" oder ddeu,.Felsen-
Spitzen". Nach der b'sduls keuling. har ihre
Entfernung von ^lboäsaco XX N. IK, und von
/'urtkauumXII m. ?. betragen. Der Wedelt auch
noch so glänzenden Vasallen-Oienst verachtende
alte Welf Ettich zog sich unter den Carolingern
aus Verdruß über des Sohns Annahme solcher
Lehen in diese Einsamkeit zurück.
Von Epfach lief die Römer-Strasse,
welche Rid und Meichelbeck aus ihrem
geraden Zuge bey Raitenbuch, und bey
Wurme sa u noch wohl erkannten, über P e u-
ting, und dann der noch bestehenden Ammer-
gauer Strasse nach; von da zog sie über
den Kienberg bey Ettal nach Parten-
kirche n '_
120) Da die alte Benennung Usenberg, wie Jß ny
an den Jsis-Cultus erinnert; so wurde vermuthet,
daß hierein Isis-Tempel gestanden habe, und daß in
diesen Nischen heidnische Götzen-Bilder (wohl aber wahr-
scheinlicher christliche Heiligen-Bilder) ausgestellt gewesen
seyen. Zugleich wurde von ähnlichen zu Katzenstein
im Rieß entdeckten Nischen mit dem Bilde einer Katze,
und mit Löchern und Tonkanälen zu Orakel-Sprüchen (nach
Redcnbachcr, und der Oettingcn'schcn Bibliothek,) erst
jüngst in den Zugaben zum Kr. Int. Bl. v, 1.1850 S. 15,
Nachricht enthält.
121) . Diese Römer -Station hat Rid I. c. K 4, sehr

-- ,
Dieses P arten k i r cheu bewahrt noch den
lateinischen Namen /ch/l/mt-urn. Welser mei-
det bol. 420 von dem Bruchstück einer da-
selbst gesundeneu Meilen - Säule, ergänzt die
Inschrift, und giebt ihr eine Entfernung von
zu l-XVl Ll. k. - Von da lies dann
die Römer-Strasse über Lcarbl« (die Schar-
uiz), lo/äräsu« oder /Elorrina (Wilden bey
Jnspruck) u. s. w. nach (oben §.7.
p. 17.); die in Bayern verbliebene Römer-
Strasse aber lief nördlich über Drucke
sä Ueber diese Brücken
giebt es viele Meinungen. Um ihre Lage am
Ammer-See beyzubehalten, veränderte man
das Distanzen-Verzeichniß des Jlinerars, und
bezog die Entfernung von XI. U. D. von
bns bis sä Donlks auf die Ent-
fernung dieser Brücken von Drmt/rano, und
die darauf folgenden XX LI. U. sä ^a/7/tanunr
auf die bis zum Ammer-See erforderlich
gewesene Entfernung der in Frage stehenden
„Brücken." Behält man aber die sonst überall
richtige Entfernungs-Bezeichnung auch hier bey,
so wird man, wie auch schon Rid bemerk!
hat, in die Sümpfe der Loysach hinter
Murnau und Höhendorf gewiesen, welche
noch izt bey jedem hohen Wasserstande die dor-
tige Land-Strasse durch Überschwemmung un-
fahrbar machen, und hier mochten dann diese
römischen Krücken sehr geeignet gestanden
haben _
Bis zu der von diesen Brücken XI, U. D.
entlegenen Römer-Station ...<n der
Ampe r" bey Schöngeising und Wilden-
r oth im Landgerichte Bruck führt eine gerade
nördliche Strassen-Linie, welche die Grabhügel-
Gruppen bey dem römisch klingenden Römeck
(bey Hugolfing), und bey Erring, die
Schanzen bey Deurenhausen zunächst bey
Weilheim, zu Pähl, und Fischen am
gründlich abgehcmdilt, und die Lage dieser Felsen-Ko-
geln, und ehemaligen römischen Fortifika tionen
durch einen Kupferstich versinnlichet. Bergt- hiezu auch
die Zugaben zum Kr. Int. Bl. v. I. 1829 S 9.
>22) Wenn der auf der Peutinger schen Tafel, wie
,,/on-in der Nähe von «c! an-
gezeigte ,,kons 7iccnnni" die Loysach ist (oben Z. 7.
y. I/s ); dann wäre wohl kein weiterer Zweifel, daß z>on-
tos te^renrr, von „-Dicenum" zugenannt wurden - und
1b
 
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