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der andern Seite der Straße, i wurde durch
die Straße selbst beschädiget.
-) Au Baumgarten
war der Kern von der römischen mansch „Do-
nrone", gleichlautend deutsch „Pomgarten"
genannt.
Theils auf den gegen das Donau-Thal
abdachenden Hügeln daselbst, theils in der Ebene
waren römische Fortifikatioucu, woraus die
Schirm - Burg Mönstetten, und die beiden
Schlösser zu Baumgarten, welche aus Ho-
heustaufen'schem Erbe an den Herzog Ludwig
den Strengen von Bayern kamen, und fortan
zu Lehen verliehen wurden, mit Weihern,
Wasser-Graben, und Fall-Brücken versehen,
hervorgegangen sind.
Durch die Erbauung dieser Burgen ver-
schwanden die Römer-Male, doch sind bei eini-
ger Aufmerksamkeit in den letzten Jahren sogleich
wieder mehrere römische Münzen daselbst ge-
sammelt worden, welche sich als zu Baum-
garten gefunden, in der bchinotlioos ksi-
soirsns befinden. Solche sind:
Eine silberne Legions-Münze für die Ute römische
Legion, welche für gegen Octavian focht,
mit „^nl(onius) ^ug(ur) Illvir ü(ei) kfublicao)
tlchn-uilukmckao)", und einer lyriromis feinem Kriegs-
Schiff mit 5 Ruder-Bänken), dann mit „Iwg. II.",
und mit dem großen Legions-Adler zwischen 2 Feld-
Stangen; ferner 3 Kupfer-Münzen von Constantin,
Constans, und Con stantius alle mit „LloriaLxor-
citus." ro)
Das Schloß zu Baumgarten ließ 1527
Hans v. Baumgarten das letztemal in einem
Sumpf auf Rösten von neuem erbauen. Das-
selbe hatte nach dem Urbar v. I. i6io zwei
mit Ring - Mauern umgebene Höfe, Bastionen,
69) lieber die Monographie von Baumgarten und
ihre gewechselten Besitzer S. die Rote 16 in der Gesch.
von Lauingen p. 13.
70) Auch von dem nahen Glottweng erhielt ich
1828 eine größere Kupfer-Münze von Trajan v. I.
115 mit „kvrtuna rollux." Dies laßt vcrmuthen,
daß auch von Freihalden her an der großen Römer-
Straße, welche von 6llnti-r nach .ilu-ll-ta führte (oben),
wo vor einigen Jahren auch Böhmische ausge-
graben wurden, und woselbst die neuern Lehenbriefe noch
„des freien Stappels der Jinser und freien Leute
erwähnen" eine Berbindungs-Straße nach Nomone be-
standen habe.
Tbürme und tiefe Wasser-Graben mit Weihern,
Thore mit Schieß-Scharten, und Zug-Brücken.
Alles zerfiel, und itzt steht auf dem größer»
Quadrate der Schloß-Steile eine Sölde, auf
dem östlichen kleinern Quadrate läuft der Pflug
über die neuen Acker-Felder.
Nördlich daranstossend lag der Schloßgarten.
Vor mehreren Jahren haben auf diesem Platze
die Taglöhner eine schwere goldene Kette
ausgegraben, um deren Werth der Gutsherr
Hr. Graf Fugger v. Gl'ott für die Gemeinde
Baumgarten eine Feuer -> Lösch - Maschine
erkauft hat; bald darauf fand der alte Meßner
Leonhard Mayer daselbst wieder eine kleinere
goldene Kette, Georg Hämmerle aber
einen gold e n e n , ihm von den Franzosen i.I.
igoo wieder abgenvmmenen Ring. Nach ei-
ner weitern Sage von dem ehemaligen Bene-
fiziaten Th urner in Baumgarten bemerkten
einst die bei demselben studierenden Knaben in
desselben Kraut - Strängen einen aus dem Boden
senkrecht zum Vorschein gekommenen Federkiel-
dicken Messing-Drath, welchen sie aber durch
das hin - und herziehen absprengten. Man ver-
muthete hier einen in einer eisernen Kiste verbor-
genen, und durch diesen Drath bezeichneten Schatz.
Die Stelle und der Schatz konnten jedoch nicht
mehr aufgefunden werden, obgleich der Guts-
herr 13/nr Cubik - Schuh Erde Klaftertief
umgraben ließ, wo dann verschiedene Alterthü-
mer, und darunter ein silbernes Leibgeschirr zum
Vorschein gekommen seyn sollen.
5) Zu Mönstetten?-)
einem zunächst bei Baumgarten gegen D ü r r-
Lauingen gelegenen Orte ist die römische
Stein - Straße merkwürdig, welche von der
römischen Donau - Brücke bei Faimingen her
kam, durch das Ried an den s. g. Ostberg, zwi-
schen Gundremmingen und Aißlingen
hindurch, und anRieder und Windhausen
71) Alles dieses nach Einsendungen des k. Pfarrers
Sterling er zu Emmersacker bei Wertingen, welcher 8
Jahre Schul - Benesiziat in Baumgarten war, und
daselbst jene Sagen gesammelt hat. Die erwähnten gol-
denen Ketten, und der Ring scheinen übrigens dem Mit-
telalter angehört zu haben.
72) Die Monographie dieses Orts Mönch- oder
Münchstettcn ist in ^iaca z>, 80 Note 84 enthalten.
der andern Seite der Straße, i wurde durch
die Straße selbst beschädiget.
-) Au Baumgarten
war der Kern von der römischen mansch „Do-
nrone", gleichlautend deutsch „Pomgarten"
genannt.
Theils auf den gegen das Donau-Thal
abdachenden Hügeln daselbst, theils in der Ebene
waren römische Fortifikatioucu, woraus die
Schirm - Burg Mönstetten, und die beiden
Schlösser zu Baumgarten, welche aus Ho-
heustaufen'schem Erbe an den Herzog Ludwig
den Strengen von Bayern kamen, und fortan
zu Lehen verliehen wurden, mit Weihern,
Wasser-Graben, und Fall-Brücken versehen,
hervorgegangen sind.
Durch die Erbauung dieser Burgen ver-
schwanden die Römer-Male, doch sind bei eini-
ger Aufmerksamkeit in den letzten Jahren sogleich
wieder mehrere römische Münzen daselbst ge-
sammelt worden, welche sich als zu Baum-
garten gefunden, in der bchinotlioos ksi-
soirsns befinden. Solche sind:
Eine silberne Legions-Münze für die Ute römische
Legion, welche für gegen Octavian focht,
mit „^nl(onius) ^ug(ur) Illvir ü(ei) kfublicao)
tlchn-uilukmckao)", und einer lyriromis feinem Kriegs-
Schiff mit 5 Ruder-Bänken), dann mit „Iwg. II.",
und mit dem großen Legions-Adler zwischen 2 Feld-
Stangen; ferner 3 Kupfer-Münzen von Constantin,
Constans, und Con stantius alle mit „LloriaLxor-
citus." ro)
Das Schloß zu Baumgarten ließ 1527
Hans v. Baumgarten das letztemal in einem
Sumpf auf Rösten von neuem erbauen. Das-
selbe hatte nach dem Urbar v. I. i6io zwei
mit Ring - Mauern umgebene Höfe, Bastionen,
69) lieber die Monographie von Baumgarten und
ihre gewechselten Besitzer S. die Rote 16 in der Gesch.
von Lauingen p. 13.
70) Auch von dem nahen Glottweng erhielt ich
1828 eine größere Kupfer-Münze von Trajan v. I.
115 mit „kvrtuna rollux." Dies laßt vcrmuthen,
daß auch von Freihalden her an der großen Römer-
Straße, welche von 6llnti-r nach .ilu-ll-ta führte (oben),
wo vor einigen Jahren auch Böhmische ausge-
graben wurden, und woselbst die neuern Lehenbriefe noch
„des freien Stappels der Jinser und freien Leute
erwähnen" eine Berbindungs-Straße nach Nomone be-
standen habe.
Tbürme und tiefe Wasser-Graben mit Weihern,
Thore mit Schieß-Scharten, und Zug-Brücken.
Alles zerfiel, und itzt steht auf dem größer»
Quadrate der Schloß-Steile eine Sölde, auf
dem östlichen kleinern Quadrate läuft der Pflug
über die neuen Acker-Felder.
Nördlich daranstossend lag der Schloßgarten.
Vor mehreren Jahren haben auf diesem Platze
die Taglöhner eine schwere goldene Kette
ausgegraben, um deren Werth der Gutsherr
Hr. Graf Fugger v. Gl'ott für die Gemeinde
Baumgarten eine Feuer -> Lösch - Maschine
erkauft hat; bald darauf fand der alte Meßner
Leonhard Mayer daselbst wieder eine kleinere
goldene Kette, Georg Hämmerle aber
einen gold e n e n , ihm von den Franzosen i.I.
igoo wieder abgenvmmenen Ring. Nach ei-
ner weitern Sage von dem ehemaligen Bene-
fiziaten Th urner in Baumgarten bemerkten
einst die bei demselben studierenden Knaben in
desselben Kraut - Strängen einen aus dem Boden
senkrecht zum Vorschein gekommenen Federkiel-
dicken Messing-Drath, welchen sie aber durch
das hin - und herziehen absprengten. Man ver-
muthete hier einen in einer eisernen Kiste verbor-
genen, und durch diesen Drath bezeichneten Schatz.
Die Stelle und der Schatz konnten jedoch nicht
mehr aufgefunden werden, obgleich der Guts-
herr 13/nr Cubik - Schuh Erde Klaftertief
umgraben ließ, wo dann verschiedene Alterthü-
mer, und darunter ein silbernes Leibgeschirr zum
Vorschein gekommen seyn sollen.
5) Zu Mönstetten?-)
einem zunächst bei Baumgarten gegen D ü r r-
Lauingen gelegenen Orte ist die römische
Stein - Straße merkwürdig, welche von der
römischen Donau - Brücke bei Faimingen her
kam, durch das Ried an den s. g. Ostberg, zwi-
schen Gundremmingen und Aißlingen
hindurch, und anRieder und Windhausen
71) Alles dieses nach Einsendungen des k. Pfarrers
Sterling er zu Emmersacker bei Wertingen, welcher 8
Jahre Schul - Benesiziat in Baumgarten war, und
daselbst jene Sagen gesammelt hat. Die erwähnten gol-
denen Ketten, und der Ring scheinen übrigens dem Mit-
telalter angehört zu haben.
72) Die Monographie dieses Orts Mönch- oder
Münchstettcn ist in ^iaca z>, 80 Note 84 enthalten.