Geschichte und Betrieb des Studiensaales.
Anatomische Institute enthalten in der Regel mindestens vier,
dem Unterricht unmittelbar dienende Haupträume, nämlich einen
Hörsaal, einen Sammlungsraum, einen Präparier- und einen Mikro-
skopiersaal. Ich möchte mir hier die Freiheit nehmen, die Wichtig-
keit der Einführung eines fünften Hauptraumes hervorzuheben.
Als im Jahre 1890 mit der Übersiedelung des physiologischen
und pathologisch-anatomischen Institutes zu Jurjew (Dorpat) in den
ihnen gewidmeten Neubau eine Anzahl von Räumen unseres Ana-
tomicum für das anatomische Institut frei geworden war, benutzte
ich letztere zur Einrichtung eines Studiensaales.
Seitdem führt dieser Studiensaal ein fröhliches, nie unterbrochenes
Dasein, hat sich in der Studentenschaft fest eingebürgert und wird
voraussichtlich in Zukunft nicht wieder von der Bildfläche ver-
schwinden. In Wirklichkeit ist der Ursprung des hiesigen Studien-
saales jedoch viel älter, d. h. er lebte in meinen Gedanken schon
am Beginn der achtziger Jahre; ja ich könnte ihn, ohne gegen die
Wahrheit zu Verstössen, selbst bis in meine Studienzeit zurückver-
folgen. Die grossen, reichbesetzten Sammlungsräume des anato-
mischen Institutes, an welchem ich meine Lehrjahre verbrachte und
meine erste Anstellung erhielt, hatten gerade durch ihren Reichtum,
aber auch durch die unumgänglich notwendige Abgeschlossenheit
Anatomische Institute enthalten in der Regel mindestens vier,
dem Unterricht unmittelbar dienende Haupträume, nämlich einen
Hörsaal, einen Sammlungsraum, einen Präparier- und einen Mikro-
skopiersaal. Ich möchte mir hier die Freiheit nehmen, die Wichtig-
keit der Einführung eines fünften Hauptraumes hervorzuheben.
Als im Jahre 1890 mit der Übersiedelung des physiologischen
und pathologisch-anatomischen Institutes zu Jurjew (Dorpat) in den
ihnen gewidmeten Neubau eine Anzahl von Räumen unseres Ana-
tomicum für das anatomische Institut frei geworden war, benutzte
ich letztere zur Einrichtung eines Studiensaales.
Seitdem führt dieser Studiensaal ein fröhliches, nie unterbrochenes
Dasein, hat sich in der Studentenschaft fest eingebürgert und wird
voraussichtlich in Zukunft nicht wieder von der Bildfläche ver-
schwinden. In Wirklichkeit ist der Ursprung des hiesigen Studien-
saales jedoch viel älter, d. h. er lebte in meinen Gedanken schon
am Beginn der achtziger Jahre; ja ich könnte ihn, ohne gegen die
Wahrheit zu Verstössen, selbst bis in meine Studienzeit zurückver-
folgen. Die grossen, reichbesetzten Sammlungsräume des anato-
mischen Institutes, an welchem ich meine Lehrjahre verbrachte und
meine erste Anstellung erhielt, hatten gerade durch ihren Reichtum,
aber auch durch die unumgänglich notwendige Abgeschlossenheit