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Realschematismus der Erzdiöcese Freiburg — 1863

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https://doi.org/10.11588/diglit.6921#0308

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Decanat Oltersweier.

10.
Hönau.

Das Pfarrdorf Hönau mit der Pfarrkirche St. Michaelis
Arch. zählt 331 Seelen und hat eine Schule mit 81 K.
— Der Pfarrer hat nebstdem die Katholiken in folgenden
Ortschaften zu pastoriren: Leutesheim '/« St. (7S.), Boders-
weier % St. (5 S.), Zierolzhofen 1 St, (dermalen keine), Linx
3/4 St. (6 S.), Hobin l/2 St. und Iiolzhausen (dermalen keine),
Hausgereuth 1 St., Diersheim Va St. (12), Freistatt l1/,—2
St. (13 S.)} Neufreistätt 1V2 (24 S.) und Rheinbischofsheim
1 St. (54 S.) — In der Filialkirche zu Rheinbiscliofsheim
ist je den zweiten Sonntag und an den zweiten Feiertagen
der hohen Feste Gottesdienst, wofür der Pfarrer eine Re-
muneration erhält. (Ord.-Beschl. vom 20. Novemb. 1862 Nro.
12,150.)

Pfründeeinkommen: c. 625 fl. in Geld, Güterertrag und Na-
turalcompetenzen. — Der Erzbischof übt die fr eie C o 1-
latur. —

Der Messner- und Organisten dienst erträgt c. S fl. —
Kirchen- und andere Fonds: Kirchenfond 2577, Armen-
fond 2013 fl.

i II. wurde 1730 durch das Stift vom alten St. Peter zu Strassburg von
der Pfarrei Wautzenau im Elsass getrennt nnd zur Pfarrei erhoben. Auf der
Bheiniusel Hönau, 1 St. unter Strassburg gelegen, war ehemals ein berühmtes
schottisches Kloster, Bischof Benedict von Strassburg brachte 721 einige
Mönche auf die Hönau, welchen zur Gründung eines Klosters ein Elsässer
Namens Adalbert im Juli 722, sowie Luitfried und Eberhard 722, Haicho 723,
Boronus 720, Hugo 748, Badolus 749 u. s. w. ihren Besitz an der Insel ab-
traten. Pipin, noch Majordomus Chüperichs III., befreite 750 das Kl. von allem
Zoll und als König 759 von aller fremden Gerichtsbarkeit. Das Kl. nahm so
zu, dass Abt Beat 8 Colonien anlegen konnte. Um das Kl. bildete sich ein Dorf.
Später wurde aus dem Kloster ein Chorherrenstift. Beinahe 600 Jahre wuss-
ten sich die Insulaner vor Ueberschwemmung zu schützen, 1290 aber wurde
der grösste Theil der Insel weggeschwemmt, dio Bewohner' zogen nach Wan-
zenau. Auch die Stiftsherren wanderten später aus, zuerst nach Rhinau
(Kappel) und später in die Pfarrkirche zum alten St. Peter in Strassburg.

Die neue Kirche in Rhcinbischofsheim, aus domcapitel'schon Mitteln, wo-
zu auch der Erzbischof Hermann einen beträchtlichen Beitrag lieferte, erbaut
und ausgerüstet, wurde den 10. Februar 1803 beuedicirt.
 
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