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ZUR LESUNG VON UND <=0>
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Unerklàrlich bleibt mir @euT, das sich bei Plato und auch in einem Eigennamen wie
SevT[e]uT7)ç1 findet. Vermûtlich gèhôrt dièse Form einem Dialekt an, der uns bislang aus
der koptischen Litteratur nocii nicht bekannt geworden ist.
ZUR LESUNG YON ~=# UND *g
VON
WlLHELM SPIEGELBERG
Die Titel □ und e==^ werden neuerdings hâufig auf Grund einer Notiz von
--a _—a gr\
Erman (A. Z. 9<5/t>4) rp*tï und A^ïgelesen. Das ist — soweit es sich um -==^ handelt—
gewiss fur die Epochen vom M. R. an richtig, wenigstens sprechen die von Erman
angefûhrten vollen Schreibungen durchaus dafùr. Dagegen scheint es mir mehr als
zweifelhaft ob auch fur die frùhere Epoche dièse Lesung zulâssig ist. Mir scheint die
folgende Beobachtung zur Vorsicht zu mahnen, wenn nicht gar gegen die Lesung
Jit(ï) im A. R. zu sprechen. Der Veziertitel wird bekanntlich vom M. R. an
geschrieben, was nach einer von mir ausgesprochenen Vermatung (Recueil, XVI,
S. 196), t' (w)t(j)zu lesen ist. Derselbe Titel schreibt sich im A. R. bekanntlich ^fe^ .
Dass hier keine defective Schreibung vorliegt, wird durch das Determinativ
bewiesen, welches zu tj>(]) « mânnlich » gehôrt. Wir haben also hier einen sicheren
Fall, wo ein Titel nach dem A.R. die Endung tï erhàlt, oder genauer wtj\
Da nun das A.R. fur den Fûrstentitel stets schreibt, aber nie eine Andeutung
__a
des tï giebt, so halte ich es fur sehr wahrscheiniicn, dass ebenso wie bei t} (A. R.) :
t>(w)tj (vom M. R. an) auch fur diesen Titel im A. R. Ii, in den spâteren Epochen
Ktj zu lesen ist.
Der spàtere Titel selbst ist eine Adjectivbilclung von « Vorderteil », also Jitï
« der welcher vorn ist ». Das sinnverwandte ^S? ^ j\ (seit Anfang des N. R.,
atteste mir bekannte Stelle Amn-m-hb, Z. 31), ist dagegen von dem Verbum /2e3 « vorn
sein, anfangen » abgeleitet, welches in der Wendung Kw m « es wird angefangen mit »
(Passivum auf w) aus der medizinischen und didaktischen Litteratur bekannt ist. Von
diesem Verbum scheint mir auch das c==^1 des A. R. abgeleitet zu sein. Denn vermûtlich
ist £==^) ein partie, imperf. activi « welcher vorn ist )) = princeps.
1. Pap. Amherst 5 b (griechisch u. demostiscb) nach Grenfell-Hunt.
2. Sethes (Verbum, II, S. 422, Anra. 2) bestechender Versucb, dièse wtj Bildungen fur Nïsbeformen von
îemininalen Infinitiven zu erklàren, erheischt eine leichte Modification. Denn dièse wtj Bildungen îassen sich
auch bei masculinen Infinitiven z. B. thjWtj goomr von 7ij « kàmpfen » oder Rnnwtjt von rnn « ernâhren »
nachweisen. Man mùsste also annehmen, dass die Endung an den « Komplementsinfinitiv » trat.
3. Schwerlicb IIIec inf. fails ich den Titel V^i (s. u.) richtig als part, impart, act. gedeutet habe.
J]
Denn dièse Form wùrde von einem solchen Verbum mit Gemmation — wenigstens in der àlteren Epoche
— lauten.
4. Études égyptiennes, II, S. 15.
ZUR LESUNG VON UND <=0>
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Unerklàrlich bleibt mir @euT, das sich bei Plato und auch in einem Eigennamen wie
SevT[e]uT7)ç1 findet. Vermûtlich gèhôrt dièse Form einem Dialekt an, der uns bislang aus
der koptischen Litteratur nocii nicht bekannt geworden ist.
ZUR LESUNG YON ~=# UND *g
VON
WlLHELM SPIEGELBERG
Die Titel □ und e==^ werden neuerdings hâufig auf Grund einer Notiz von
--a _—a gr\
Erman (A. Z. 9<5/t>4) rp*tï und A^ïgelesen. Das ist — soweit es sich um -==^ handelt—
gewiss fur die Epochen vom M. R. an richtig, wenigstens sprechen die von Erman
angefûhrten vollen Schreibungen durchaus dafùr. Dagegen scheint es mir mehr als
zweifelhaft ob auch fur die frùhere Epoche dièse Lesung zulâssig ist. Mir scheint die
folgende Beobachtung zur Vorsicht zu mahnen, wenn nicht gar gegen die Lesung
Jit(ï) im A. R. zu sprechen. Der Veziertitel wird bekanntlich vom M. R. an
geschrieben, was nach einer von mir ausgesprochenen Vermatung (Recueil, XVI,
S. 196), t' (w)t(j)zu lesen ist. Derselbe Titel schreibt sich im A. R. bekanntlich ^fe^ .
Dass hier keine defective Schreibung vorliegt, wird durch das Determinativ
bewiesen, welches zu tj>(]) « mânnlich » gehôrt. Wir haben also hier einen sicheren
Fall, wo ein Titel nach dem A.R. die Endung tï erhàlt, oder genauer wtj\
Da nun das A.R. fur den Fûrstentitel stets schreibt, aber nie eine Andeutung
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des tï giebt, so halte ich es fur sehr wahrscheiniicn, dass ebenso wie bei t} (A. R.) :
t>(w)tj (vom M. R. an) auch fur diesen Titel im A. R. Ii, in den spâteren Epochen
Ktj zu lesen ist.
Der spàtere Titel selbst ist eine Adjectivbilclung von « Vorderteil », also Jitï
« der welcher vorn ist ». Das sinnverwandte ^S? ^ j\ (seit Anfang des N. R.,
atteste mir bekannte Stelle Amn-m-hb, Z. 31), ist dagegen von dem Verbum /2e3 « vorn
sein, anfangen » abgeleitet, welches in der Wendung Kw m « es wird angefangen mit »
(Passivum auf w) aus der medizinischen und didaktischen Litteratur bekannt ist. Von
diesem Verbum scheint mir auch das c==^1 des A. R. abgeleitet zu sein. Denn vermûtlich
ist £==^) ein partie, imperf. activi « welcher vorn ist )) = princeps.
1. Pap. Amherst 5 b (griechisch u. demostiscb) nach Grenfell-Hunt.
2. Sethes (Verbum, II, S. 422, Anra. 2) bestechender Versucb, dièse wtj Bildungen fur Nïsbeformen von
îemininalen Infinitiven zu erklàren, erheischt eine leichte Modification. Denn dièse wtj Bildungen îassen sich
auch bei masculinen Infinitiven z. B. thjWtj goomr von 7ij « kàmpfen » oder Rnnwtjt von rnn « ernâhren »
nachweisen. Man mùsste also annehmen, dass die Endung an den « Komplementsinfinitiv » trat.
3. Schwerlicb IIIec inf. fails ich den Titel V^i (s. u.) richtig als part, impart, act. gedeutet habe.
J]
Denn dièse Form wùrde von einem solchen Verbum mit Gemmation — wenigstens in der àlteren Epoche
— lauten.
4. Études égyptiennes, II, S. 15.