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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Editor]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Editor]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 25.1903

DOI issue:
Nr. 1-2
DOI article:
Spiegelberg, Wilhelm: Demotische Miscellen, [2]
DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.12430#0020
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12

DEMOTISCHE MISCELLEN

G (Verkaufsquittung) )^?"J'i

H (Traditionsurkuncle)

tn rnpt XX dnf rmt wH{1) zdn(-t) hr jrt wnm.

« 20 Jahre ait, mittelgross, mit einer Narbe unter dem rechten Auge. »

Die ersten Ausclrùcke sind schon oben besprochen worden, der letzte entspricht
genau dem griechischen ouXt) 6-' ocpôaX^ov 8e£i6v1. Ans dieser Gleichung habe ich auch die
Bedeutung von cdn(-t) « Narbe » erschlossen. Ist moine Lesung richtig, so môchte ich
cdn auf denselben Stamm zuruckfùhren, auf den kopt. w^u « perdere, destruere »
zurùckgeht. Das wH wûrde 'dn zu einem Femininum machen und meine Lesung cdn(-t)
rechtfertigen. Vermutlich sind aile hier besprochenen Wendungen —■ ich habe in zwei
Fâllen schon darauf hingewiesen — aus dem Griechischen ùbersetzt worden.

XVII. — DIE GRUPPE

In dem Handbuch der Berliner Papyrussammlung2 befindet sich S. 98 ff. eine kurze
Characteristik der demotischen Schrift. Da der Abschnitt fur weitere Kreise bestimmt
ist, so halte ich es nicht fur gerechtfertigt, die gesamte dort gegebene Darstellung einer
fachwissenschaftlichen Kritik zu unterziehen. Ich môchte aber eine dort besprochene
Gruppe herausgreifen, weil sie vielleieht gelegentlich dazu benuzt werden kônnte, um
den directen Zusammenhang der demotischen Schrift mit der hieroglyphischen zu
erweisen. In soll der obère Strich dem Strich in V\ entsprechen. Fur jeclen,

der an der Ansicht festhâlt —■ imd dièse ist noch nicht ernsthaft angefochten worden,
— dass die demotische Schrift sich aus der hieratischen Cursive3 entwickelt bat, ist
dièse Erklârung unannelimbar. Die demotische Gruppe kônnte nur dann auf zurûk-
gehen wenn auch die hieratische Cursive diese v Schreibung zeigte. Aber die be-
treffenden hieratischen Texte bieten Formenwiey^C das heisst diejenigen For-

men, in welchen mail mûhelos und sicher die / ^/ Prototype der demotischen
Gruppe erkennen wird. So zeigt uns also auch dieser Fall wieder, dass die hieratische
Cursive — und nicht hieroglyphische Gruppen — die demotischen Formen geschaffen
haben.

XVIII. — DIE STADT SHB W IN EINEM DEMOTISCHEN TEXTE
In der Einleitung eines Briefes der Ptolemâerzeit8 im Brit. Muséum, Z. 2, wird

1. Z. B. Kenyon, Pap. Br. Mus., II, S. 3.

2. Aus den Papyrus dei' Kôniglichen Museen von Adolf Erman und Fritz Krebs.

sic

3. S. À.Z., 1899, S. 18 ff. Verbessere in der gesperrt gedrucktcn Définition, S. 19: «4t. Jahrhundert ».

4. Hieratic inscript., Tafel XII, Rev./6.

5. Processakien des Brit. und Liverpooler Muséums (passim) beides in dem n. pr. Hrj.

6. Corpus papyrorum, 1.
 
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