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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 31.1909

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Nr. 3-4
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Spiegelberg, Wilhelm: Koptische Miscellen, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12678#0170
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Die Entstehung der Doppelkonsonanz liegt nur in Tepo.11.ne, Tppo.nite klar zu Tage,
wo sie auf Assimilation des n an das folgende r beruht. Die Verbalformen £Me, cIxAie,
itTme, £ppe sind aus h^bft, s<<mj0t, k^njet, hïrjH entstanden mit Abfall des j (Sethe,
Verbum, I, § 94, b)1, ebenso wie kà'Ae auf Ifrfw und vielleicht Êppe auf berjew £nne
auf b?nfw zurûckgeht. Es scheint, dass hier der Abfall des j Ersatzdehnung d. i. Ver-
doppelung des mittleren Radikals herbeigofùhrt hat. In allen diesen Fâllen (^eti, cejuu,
Rem, gepi, kcAi, Ê.epi) zeigt das Bohairische anstatt des auslautenden tonlosen e nor-
males i (Sethe, Verbum, I, § 51, 2) und schreibt die gesprochene Konsonantendeh-
nung nicht.

Dièse Konsonantendehnung mit dem vorausgehenden Bildungsvokal ë findet sich
nur bei den Nasalen xx und n, den Liquiden \ und p, der Labialis A, aber nicht aus-
nahmslos. Einige Maie hat der Abfall des j ein Vokaldehnung ergeben so in ceene aus
sïpft, in Axeeve aus mhoft (?) in itee&e aus nëbft (Kopt. Gr., § 232). In einigen Fâllen
ist die Konsonantendehnung schwer zu deuten, so in epo : ppo. Mir scheint, dass man
auch hier wie vorher an eine Ersatzdehnung zu denken hat, und zwar fur das abgefallene
c in pr-l (per-°l), auf das ja (n)ppo : (n)epo zurûckgeht. Freilich muss in diesem Falle
der Accent von der letzten auf die vorhergehende Silbe umgesprungen sein, wie in
ilïiqe aus Men-n{lf'r, "Oucpt; aus W°n-nôfr(', <>oirr aus hem-nût<'r, coivre aus steJ-nûter (?)
und sonst2.

Natùrlich weist nicht jedes kurze e vor einem der bezeichneten Konsonanten auf
dessen Verdoppelung. In nicht wenigen Fâllen (z. B. epwTe, epo*) liegt, wie Sethe (Ver-
bum, I, § 92, a) gezeigt hat, der Abfall eincs folgenden j vor dem nâchsten Konsonan-
ten vor.

Die ungeschriebene Konsonantendehnung ist nun auch fur andere Konsonanten
und andere Bildungsvokale zu belegen, so fur /3 und w, wovon ich oben ausging, nach
o (cf. coottu sôwwen und die Plurale auf ootc : ôwwet*) und e (Plurale auf eve : ëwwët'')
und fur m und q nach a (e) in

pô,uje mittelâgypt. peuje aus ràswet : r^swet,

uj^qe )) ujeqe5 ailS à&fwH ." S^fwH.

wo der kurze Bildungsvokal nur untor Annahme der Dehnung des mittleren Radikals
(also r(e)ctsse, à(é)affe) infolge des abgefallenen w6 zu erklâren ist. Gewiss lâsst sich die
ungeschriebene Konsonantenverdopplung im Koptischen noch durch manche andere
Beispiele belegen. Mancher Fall, in dem scheinbar ein kurzer Vokal in der oflenen
Silbe steht, findet durch die Annahme der Konsonantenverdoppelung seine einfache
Erklârung.

1. Die beiden Formen zeigt achmim. itpVe tieben sahid. nppe, wàhrend nppieeine Kontaminalionsform
ist. Siehe Rôsch, Vorbemerbungen zu ei.ner Grammatik der aehinimischen Munclart. S. 124.

2. Vgl. dazu Sethe, A. Z.. XXX, S. 116.

3. Vergl. z. B. acbmim. gei'e « falien » aus hejjet [h\j-t] (Rôscn, a. a. O., S. 122).

4. Siehe Lacau, Recueil, XXXI (1903), S. 73.

5. Griffith-Tho.upson, Mag. pap. Indices [111] no. 68.

6. Skthe, Verbum, I, § 156, b.
 
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