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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 31.1909

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Nr. 3-4
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Spiegelberg, Wilhelm: Koptische Miscellen, [6]
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https://doi.org/10.11588/diglit.12678#0171

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XL. — e VOR SELBSTSTÂNDIGEN HÛLFSZEITWÔRTERN

Es ist lângst beobachtet worden1, dass die mit dem participialen e zusammen-
gesetzten Hùlfszeitwôrter und uj*>pe- selbstândig gebraucht werden. Von den zahl-
reichen Beispielen2 setze ich zur Veranschaulichung zwei hierher.

Festreden auf den heiligen Viktor3 :

Aomon *.qTpe-Tno'Àic THpc darajojçiô». otwujt iî^t ju.u juô^ iuju eTgdaeqe^oircie»., «.ttco e&.-
qe^p^ei XjLjum ïijuoq ee.uoJU.ei JULimeqjuL*.TOï* JuuiTeqTd^ic THpc (( Dann (Xocrcov) liess er die

ganze Stadt (toXiç) Antiochia und jeden Ort, der unter seiner Herrschaft (^ouafa) stand,
sie (d. h. die Gôtter) anbeten, und er fing selbst an (ap^ew), zu freveln (àvofiéïv) mit
seinen Soldaten und seinem ganzen Heere (ta^.ç) ».

Sap., 2, 11 :

TAsuiT^iofi r*,p euj^-yxnioc gwc ô.t[ujôlTJ

Man hat in diesen und àhnlichen Beispielen bisher einen absoluten Gebrauch des
participialen Tempus angenommen, indessen dièse Erklarung versagt bei Beispielen
wie Zoega, 388, 19 :

gtoc cxiue (lies eiyxe) nT^ujenoirre julo-tott ngeupiojue, eneir&.ge neuTd.q'xtoK e&oÀ, h n&.i

ne negoo-v eiiT*.nuovTe pgn<\q es'ju.neTrujiue h^hto-s- (( wenn wirklich Schenute einige Leute
getôtet hat, so war ihre Lebenszeit vollendet, oder (■}[) dièses sind clie Tage, an welchen
Gott sie heimrufen vvollte »

oder ibid., 481, 23 :

eneTeujuje ne eTpenei « es ziemt sich, dass wir kommen ))'.

Man kann zur Not annehmen, dass durch die hâufige Verbindung von e mit den
Pronominalformen der Hùlfszeitwôrter *s. und euj^pe sich selbstândige Tempora
âhnlich wie ïï-r*.- entwickelt haben, aber dass vor einem Nominalsatze dièses ur-
sprûnglich participiale e seinen abhangigen Character spâter verloren haben sollte, ist
kaum denkbar. Viel nâher liegt es, in diesem e das altâgyptische (j ^ zu suchen, mit
dem man bisweilen den Nominalsatz einleitete (Erman, Ag. Gr., § 356), uncl das

f\ Q /WW\A

auch in egn^q « er will » aus ( }>\-a h^-f (Steindorff, Kopt. Gram}, § 269)

vorliegt. Ist das richtig, dann wird man auch in e*, und euj*.pe dièses ( ^ vor dem
Verbum 'r-f, also die Form 'w sdm-f (ibid., § 236) sehen dùrfen. Wenn mich nicht
ailes tâuscht, so steckt dièse Form auch in der demot. Schreibung r 'r-f stm, die

1. Stekn, Kopt. Gr., § 423 und 426; Steindorff, Kopt. Gr.\ § 328.

2. Zu den an beiden Stellen genannten fùge ich hinzu Zoega, 478, 20, 24. 479, 4, 28. 480, 13. 585, 10, 16.
Sap., 2, 11. 16, 1.

3. Steindorff, Grain* Chrestom., 46*, Z. 4 v. u.

4. Die von Stekn, a. a. O., zitierten Beispiele mit enecooq kônnten durch den Wechsel von ne und ene
hervorgerufen sein.

5. Bei ïïta. ist der Ùbergang zum selbstândigen Gebrauch am leichtesten zu verstehen, wenn man au
Sàtze denkt wie tô.i tc -e-e ut*.-, die wir selbstândig durch « so habe (ich) » ùbersetzen.
 
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