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Institut Français d'Archéologie Orientale <al-Qāhira> [Hrsg.]; Mission Archéologique Française <al-Qāhira> [Hrsg.]
Recueil de travaux relatifs à la philologie et à l'archéologie égyptiennes et assyriennes: pour servir de bullletin à la Mission Française du Caire — 31.1909

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Nr. 1-2
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Hoffmann-Kutschke, Artur: Indogermanisches
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https://doi.org/10.11588/diglit.12678#0075

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INDOGERMANISCHES

VON

A. HOFFMANN-KUTSCHKE

0. Schrader, der um die indogermanische Altertumskunde hochverdiente For-
scher, der 1901 ein a Reallexikon der indog. Altertumskunde » herausgab, hat 1906/1907
seine « Sprachvergleichung und Urgeschichte » in 3., neubearbeiteter Auflage vorge-
legt. Das Werk zerfâllt in 2 Teile, deren zweiter in 2 Abschnitte « Die Metalle » und
« die Urzeit » zerlegt ist. Der erste Teil « Zur Geschichte und Méthode der linguistisch-
historischen Forschung » enthàlt eine treffliche Schilderung der Entwicklung der
indogermanischen Sprachwissenschaft und Altertumskunde und dùrfte nur wenige
Bemerkungen erfordern; so zu Seite 13, nâmlich, dass Klaproths Aufstellung der
Gleichungen Yeta = Geten, Se = Saken richtig ist; die Juetschi der Chinesen, wobei
die alten Lautwerte die Lesung Getscha (vgl. 'la^iot, raatavoi bei Marquart, « Untersu-
chungen zur Geschichte von Eran, 1905) sichern, sind die Getscha (vgl. Massageten,
dessen Deutung als masjaka « Fischesser », — so Tomaschek und Marquart, — doch
nicht absolut zwingend ist, wàhrend fur masa (iran.) « gross » sehr vieles spricht). Zu
Getscha, vgl. « Uigurica» von F. W. K. Mûller, 1908, Sitsungsber.'d. Berl. Ak.
(l.Wiss., S. 15. Die Se, deren Name mit dem alten Zeichen sak (wie in Up&saka
altind., nach F. W. K. Mùller) geschrieben wird, sind die Saka. Nun wolmen im
Osten Irans die Saka Homavarga (nicht Homavarka, so Bartholomae und nocli 1909
Ed. Meyer, Gesch. d. Allertums, I, 2, trotz meiner Arbeiten im Philologus, 1907,
II, « Iranisches » u. a. a. 0.), die 'A^py-ot, deren Kônig als 'A^py^, 'A^opaio? (statt 'A^op-
yto?) und 't2(j.ap-yT(î erscheint, und die Saka Tigrachauda, d. h. « die spitzmûtzigen »,
gegen die Darajawausch (Darius) I., der Grosskônig der Iranier, den in der grossen
Inschrift von Bagistan, Kolumne V, erwâhnten Feldzug unternommen hat. Gegen die
'AijLjpyioi-Homavarga und Aepfhxe; (cl. h. a Derwische », die Nomadenstâmme) ist auch
Kurusch II. (Kyros), der Vater des Kambudschija, gefallen und Kambudschija hat von
dem unterworfenen Volke der Kambodscha an der indischen Grenze, weil er viel-
leicht dort Statthalter war, seinen Namen erhalten. Der Fiirst der « Spitzmûtzigen »,
Skunka (nicht Sakunka — die Keilinschriften verbieten dièse Lesung), ist ubrigens
auf dem Bagistanrelief dargestellt, als letzter der 9 Empôrer. Der Name der Skutsclia
(wie statt Skythen richtiger zu sagen ist, denn das griechische Thêta hat in orienta-
lischen Namen meistens den Wert « tscJi », und die Umschreibungen in den Keilin-
schriften bestâtigen Skutsclia) hângt aber nicht mit Saka zusammen, wie Schrader
« Sprachvergl. u. Urg. », II, 2, S. 485 meint; vgl. meine Ausfûhrungon im Philologus,
1907, II, « Iranisches », S. 190/191 und Philologue Novitates, 1907, II, « Sakisches ».

Die Kritik, die Schrader (wie frùher im « Reallexikon der indog. Altertums-
kunde», Einleitung) in « Sprachvglg. u. Ur. », I, S. 117 fï. wie II, 2, S. 472/3 an
Kossinnas Arbeiten iibt, halte ich fiir absolut gerechtfertigt und verweise noch auf
« Slovanské Starozitnosti », 1904. Dil I, Svazek II, S. 466 bis 471, worin L. Niederle, der
 
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