Baugeschichte
Rückwand wie die Chorwände. Aber all das, wodurch zumal das Langhaus seinen
Charakter völlig geändert hätte, unterblieb, vielleicht auch mit aus dem Grunde, weil
man mit D’Ixnards Arbeiten nicht zufrieden war. Im Konzept eines Schreibens vom
22. November 1797 an den Fürstbischof, was man aber wieder durchstrich, beklagte
sich das Kapitel, daß D’Ixnard wegen anderwärtiger Gebäude in Konstanz fast nie an-
wesend wäre, sondern alles andern überlassen habe. Sodann, fährt man fort, „zeigen
sich bey seiner arbeit an dem Ersten Chor besonders was den marmor anbetrifft, so
wohl in der Eigenschaft desselben als die Dauerhaftigkeit solche Fehler und gebrechen,
daß genugsam ersichtlich ist, daß derselbe mehrere absicht auf seinen nuzen als auf
seine Schuldigkeit und so betrechtliche accord Summa getragen“. Auch warf man ihm
Mangel an Anständigkeit und schuldige Achtung vor, vor allem aber, daß er trotz der
hohen bezahlten Summe eine hohe Nachforderung vorgelegt habe. So erklärt sich, daß
man über die vereinbarte Umänderung des Chores hinaus ihm keine weitere Arbeit
übertrug. Zudem war D’Ixnard am 30. XI. 1777 vom Trierer Kurfürsten nach Koblenz
berufen worden. Für die Änderung der Vierung und der Querhausarme schloß man am
7. Februar 1778 mit Joh. Ferdinand Bickel aus Donaueschingen einen Vertrag,
„den Mittleren und beeden Seitenchör in der Art wie bereits der erste Chor hergestellt
worden, zu reparieren und auszieren zu lassen“, das Gewölbe der Vierung und der
beiden Nebenchöre in allem dem Hochchor entsprechend zu dekorieren, die Zwickel
über den Scheiteln der Vierungsbogen „mit Wappen-Schilder, Kirchentropheenfiguren
und anderen Verzierungen“ zu füllen. Außerdem wurde der Boden der Vierung erhöht,
„mit Ziegeln aufgemauert auf dem noch liegenden Pflaster“, darauf die Eichstätter
Platten gelegt und die Kirche durch den Maurer Joh. Georg Gagg für 206 Gulden
geweißelt. Im Frühjahr 1780 waren die Arbeiten zur vollen Zufriedenheit des Kapitels
vollendet, worüber dieses im Jahre darauf dem Architekten das von ihm gewünschte
„Absolutorium“ gab. Für seine Arbeiten erhielt Bickel, einbegriffen die Arbeiten am
Thomas-Altar, insgesamt laut Quittung 14 738 fl. (Rs. Reg.).
Bickels Vorschlag, auch das Langhaus in gleicher Weise wie den Chor umzugestalten,
wurde vom Kapitel abgelehnt.
Außerdem waren zahlreiche kleinere Instandsetzungsarbeiten ausgeführt: 1776 die
drei Stufen zur Sakristei, 1777 im Kapitelsaal größtenteils die Fensterrahmen erneuert
und die Fenster teilweise neu verglast, ebenso 1781 die Langhausfenster, nachdem schon
]772 die Fenster im Mariä End-Chor, der Margareten- und Konradikapelle erneuert
waren, 1780 wurde der Thomaschor mit neuen Platten belegt, im gleichen Jahre das
Innere der Kirche geweißelt, 1790 die Außengitter der Fenster ersetzt.
Dekoration von
Vierung und Quer-
haus durch Bickel
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Rückwand wie die Chorwände. Aber all das, wodurch zumal das Langhaus seinen
Charakter völlig geändert hätte, unterblieb, vielleicht auch mit aus dem Grunde, weil
man mit D’Ixnards Arbeiten nicht zufrieden war. Im Konzept eines Schreibens vom
22. November 1797 an den Fürstbischof, was man aber wieder durchstrich, beklagte
sich das Kapitel, daß D’Ixnard wegen anderwärtiger Gebäude in Konstanz fast nie an-
wesend wäre, sondern alles andern überlassen habe. Sodann, fährt man fort, „zeigen
sich bey seiner arbeit an dem Ersten Chor besonders was den marmor anbetrifft, so
wohl in der Eigenschaft desselben als die Dauerhaftigkeit solche Fehler und gebrechen,
daß genugsam ersichtlich ist, daß derselbe mehrere absicht auf seinen nuzen als auf
seine Schuldigkeit und so betrechtliche accord Summa getragen“. Auch warf man ihm
Mangel an Anständigkeit und schuldige Achtung vor, vor allem aber, daß er trotz der
hohen bezahlten Summe eine hohe Nachforderung vorgelegt habe. So erklärt sich, daß
man über die vereinbarte Umänderung des Chores hinaus ihm keine weitere Arbeit
übertrug. Zudem war D’Ixnard am 30. XI. 1777 vom Trierer Kurfürsten nach Koblenz
berufen worden. Für die Änderung der Vierung und der Querhausarme schloß man am
7. Februar 1778 mit Joh. Ferdinand Bickel aus Donaueschingen einen Vertrag,
„den Mittleren und beeden Seitenchör in der Art wie bereits der erste Chor hergestellt
worden, zu reparieren und auszieren zu lassen“, das Gewölbe der Vierung und der
beiden Nebenchöre in allem dem Hochchor entsprechend zu dekorieren, die Zwickel
über den Scheiteln der Vierungsbogen „mit Wappen-Schilder, Kirchentropheenfiguren
und anderen Verzierungen“ zu füllen. Außerdem wurde der Boden der Vierung erhöht,
„mit Ziegeln aufgemauert auf dem noch liegenden Pflaster“, darauf die Eichstätter
Platten gelegt und die Kirche durch den Maurer Joh. Georg Gagg für 206 Gulden
geweißelt. Im Frühjahr 1780 waren die Arbeiten zur vollen Zufriedenheit des Kapitels
vollendet, worüber dieses im Jahre darauf dem Architekten das von ihm gewünschte
„Absolutorium“ gab. Für seine Arbeiten erhielt Bickel, einbegriffen die Arbeiten am
Thomas-Altar, insgesamt laut Quittung 14 738 fl. (Rs. Reg.).
Bickels Vorschlag, auch das Langhaus in gleicher Weise wie den Chor umzugestalten,
wurde vom Kapitel abgelehnt.
Außerdem waren zahlreiche kleinere Instandsetzungsarbeiten ausgeführt: 1776 die
drei Stufen zur Sakristei, 1777 im Kapitelsaal größtenteils die Fensterrahmen erneuert
und die Fenster teilweise neu verglast, ebenso 1781 die Langhausfenster, nachdem schon
]772 die Fenster im Mariä End-Chor, der Margareten- und Konradikapelle erneuert
waren, 1780 wurde der Thomaschor mit neuen Platten belegt, im gleichen Jahre das
Innere der Kirche geweißelt, 1790 die Außengitter der Fenster ersetzt.
Dekoration von
Vierung und Quer-
haus durch Bickel
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