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Reiners, Heribert
Die Kunstdenkmäler Südbadens (Band 1): Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz — Konstanz: Thorbecke, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.51169#0096

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Münster zu Konstanz


59. Ansicht des Münsters von Norden mit dem Stauf. Nach verschollenem Bild des 18. Jh.

DAS MÜNSTER SEIT DER WENDE DES 18. JAHRHUNDERTS
Für die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts sind aus der Baugeschichte fast nur Instand-
setzungen zu berichten. 1808 war der Dachreiter durch Sturm beschädigt worden. Die
Absicht, ihn abzubrechen, wurde nicht verwirklicht, weil die Kosten höher würden als
die der Instandsetzung. Aber der Fabrikpfleger Moz machte auch ästhetische Gründe
für die Erhaltung geltend. 1807 Abbruch des schadhaften Dachstuhles der Barbara-
kapelle im Kreuzgang. Vor allen Dingen Instandsetzung der beiden steinernen Turm-
kuppeln, wovon die nördliche 1764 eingestürzt war. Der Vorschlag des Landbaumeisters
T h i e r y, beide Kuppeln in Holz zu ersetzen, mit Schindeln zu decken und anzustreichen,
wurde abgelehnt. 1809 Genehmigung des Ministeriums zur Erstellung der Kuppeln in
Stein, 1811 die nördliche, 1812 die südliche ausgeführt, nach Plänen vonL uk a s Ah o rn,
der einige Jahre später Thorwaldsens Löwen in Luzern ausführte. 1811 stürzte der
Sturm den aus Kupferblech geschnittenen, 4 Zoll hohen Engel des Dachreiters mit
Wetterfahne nebst Kreuz und Knopf herab. Im Kreuz fand man eine zinnerne Büchse
mit Reliquien und „Kupferbleche mit Inschriften“, wovon das größte stark vergoldet
war. Der Engel, womit 1598 der Dachreiter bekrönt worden war und den nur eine
alte Ansicht des 18. Jh. zeigt (Abb. 59), wurde nicht wieder angebracht. Um 1820
Vorschlag zum Abbruch der Mauritiuskapelle. 1823 wurde auf Verlangen der Stadt auf

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