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Reiners, Heribert
Die Kunstdenkmäler Südbadens (Band 1): Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz — Konstanz: Thorbecke, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.51169#0367

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Ausstattung einst und heute

schwunden. Der Altar, sicher schwäbisch, nach Schütte „Ulmisch“ (?), soll aus der ehe-
maligen unterirdischen Barbarakapelle im Hof des Kreuzganges stammen, was aber un-
wahrscheinlich ist. Die dargestellten Heiligen weisen nach Radolfzell, in Konstanz sind
zumal die hll. Senesius und Theopont kein einziges Mal zu finden. — Auf dem Altar,
nicht zugehörig, Pieta, Holz, 33,5 cm, halbrund in neuem Anstrich, teilweise beschädigt,
Anfang 16. Jh., ferner 2 alte Messingleuchter, 30 cm h., mit rundem, mit 3 Ringen
besetztem Schaft auf rundem Fuß, 16.—17. Jh.
Im Rosgartenmuseum das angeblich zum Altar gehörige Antepenclium (Kraus, S. 278 f.
—- Schütte, a. a. 0.). Bemalte Holztafel, 1,71:0,73 m, zeigt auf grünem Grund die hll.
Antonius Erem., Agatha, Madonna, Franziskus und die Zehntausend Märtyrer. Bei-
schrift FRANCISCVS FAVBER FVNDATOR und sein Wappen. Darunter FVNDAT’
146(?)3. Die 6 anscheinend bei der Restaurierung verdorben und falsch ergänzt,
statt 8 (?), eine bewußte Fälschung aber (Kraus) unwahrscheinlich. Rechts auf der Tafel
die Inschrift: AGATHA WEINM ANNIN VXOR EIVS FVNDATRIX mit ihrem Wap-
pen. Die bisherige Annahme der Zugehörigkeit der Tafel zu obigem Altar ist falsch
auf Grund der Jahreszahl, der anderen Stifter und der Maße.

ALTÄRE IN DEN AN- UND NEBENBAUTEN

Altäre in den
Anbauten

Altar in der unteren Margaretenkapelle. Der Stipes des 15. Jh. erhalten,
Blockaltar, 1,80 : 1,10 m. Auf der Mensa oben eingemeißelt ein ß, im Stipes links recht-
eckige Nische 60 : 53 cm, mit Anschlagleiste.

Margareten-
kapelle

Silvesterkapelle

Kongregationssaal

Obere Sakristei

Der Altar der oberen Margaretenkapelle wurde um 1900 entfernt (Akt. Erz-
bischöfl. Ordinariat). Er war von B. Fugger gestiftet. Der Aufsatz, seit 1938 in der Suso-
kirche, 5,63 m h., 3 m br., zeigt rundbogige Nische, deren Bild, der hl. Antonius mit
der Stadt Padua im Hintergründe (Eiselein), verschwunden ist. Seitliche Kandelaber-
säulen und hohes Gebälk mit Wappen des Bischofs Fugger, oben Halbfigur Gottvaters,
seitlich bärtiger Heiliger mit Buch und hl. Dominikus.
Der Altar der Silvesterkapelle, möglicherweise noch von der älteren Anlage
des 14. Jh. (s. o.) mit verputztem Stipes und Sepulcrum in der Mitte oben unter
der Kehle der Mensa. Auf der rechten Seite kleine rechteckige Nische. Der Altar war
wohl schon im 18. Jh. außer Gebrauch und verfallen. Das Visit. Prot. verzeichnet 1760:
„nur 1 gemaltes Antependium, welches schier keine Farben mehr hat“.
Im Kongregationssaal führt Kraus (S. 127) einen laut Inschrift von der Familie
Mirgel 1637 gestifteten Altar an, der nicht mehr vorhanden ist.
Altar der oberen Sakristei, mit dem Wandbild der Kreuzigung von 1348 (s. o.
bei Wandmalereien). Tischaltar aus Sandstein auf 4 polygonalen Säulchen, 1,33 m h.,
die Mensa 1:2m. (Braun, Der Christliche Altar, I, S. 166.)

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