Ausstattung einst und heute
DIE ALTÄRE DER NORDKAPELLEN
Flügelaltar der oberen Mauritiuskapelle
Schreiber, S. 9. — Waagen, S. 246. —■ Eiselein, S. 198. — Führer 1853, S. 23. — Quast und Otte,
Li. f. christl. Archaeolog. u. Kunst II (1858), S. 292. — Fred. Mone I, S. 42. — Ebe III, S. 168. —
Schober II, S. 12. — SBGV XI (1882), S. 109. — Kraus, S. 167. — J. Sauer, in FDA, NF 12
(1911), S. 468; 19 (1919), S. 408, 484. — Gröber, S. 166ff. — K. Obser in ZGO, NF 36 (1921),
S. 192 ff. — Dehio, Handbuch, S. 179. — Rott, S. 84 ff. — Clausz, S. 111. — Suso-Blatt, 1953, Nr. 47.
Der einzige Altaraufsatz des Münsters aus der Zeit vor der Reformation. Wo er
ursprünglich stand und warum er der Zerstörung entging, ist ungewiß. Nach
Schreiber sei er aus der bischöfl. Pfalz 1817 nach Karlsruhe gekommen, aber später
dem Münster zurückgegeben. War früher in der alten Nikolauskapelle, seit 1881 in der
oberen Mauritiuskapelle. 1849 wurde er durch Maler Carl Hug in Konstanz gereinigt,
aber angeblich nicht gut, das Bild habe an einigen Stellen durch die Restauration
gelitten (Führer, S. 23). 1881 abermals restauriert durch Sesar in Nürnberg, damals
auch der Altar und der Retabelrahmen nach Entwurf von C. Bär in Freiburg gefertigt
von J. Eberle in Überlingen. 1911 Restaurierung durch Gehr. Mezger, Überlingen.
Die Bilder sind wieder in schlechtem Zustand, die Farbschicht hat sich teilweise gelöst
und ist abgeblättert (Abb. 281, 282).
Dreiteiliger gemalter Flügelaltar, Mittelbild 1,78:1,36 m, Flügel 1,76:0,62 m, die
Predella 1,36:0,39 m. Als Mittelbild die Kreuzigung inmitten einer großen Menge,
die sich zum Hintergründe verliert. Der Kopf, der unter dem linken Unterschenkel
Christi sich nach außen wendet, macht den Eindruck eines Selbstbildnisses des Malers.
Auf den Innenseiten der Flügel vor Renaissancearchitektur die hl. Sippe. Links die
hl. Anna Selbdritt, rechts im Mittelgründe die hl. Familie. Auf dem rechten Flügel die
übrigen Sippenglieder. Auf den Außenseiten vor reich dekorierter Frührenaissance-
Architektur links der hl. Konrad, neben ihm kniend der Stifter des Altares in gold-
durchwirktem Pluviale mit breitem Saume, darauf Medaillons der Apostel und Glau-
bensartikel.
Man hat, anscheinend zuerst Schreiber, im Stifter ein Bildnis des Bischofs Hugo von
Hohenlandenberg gesehen. Aber es kann sich mangels der Porträtähnlichkeit mit den
sicheren Bildnissen dieses Kirchenfürsten nicht um diesen handeln. Zudem ist der
Dargestellte ein höherer Geistlicher, wohl ein Domherr, aber kein Bischof, da ein solcher
nie ohne ein Abzeichen von Amt und Würde gegeben wurde. Auf dem rechten Flügel
ist der hl. Pelagius dargestellt in kostbarem Gewand mit reich verziertem Schwert. Auf
dem Gebälk Putten mit Spiegeln, am Rande auf beide Flügel verteilt, rechts beginnend
die Jahreszahl der Entstehung MDXXIIII.
Auf der Predella in dicht zusammengerückter Gruppe die Grablegung mit reizvoller
Donaulandschaft. — Die Flügel waren früher umgekehrt, die Sippenbilder außen (Abb.
b. Kraus, Fig. 53) und sind bei der Restaurierung 1911 wieder in die heutige Anord-
nung gebracht.
Altar von 1524
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DIE ALTÄRE DER NORDKAPELLEN
Flügelaltar der oberen Mauritiuskapelle
Schreiber, S. 9. — Waagen, S. 246. —■ Eiselein, S. 198. — Führer 1853, S. 23. — Quast und Otte,
Li. f. christl. Archaeolog. u. Kunst II (1858), S. 292. — Fred. Mone I, S. 42. — Ebe III, S. 168. —
Schober II, S. 12. — SBGV XI (1882), S. 109. — Kraus, S. 167. — J. Sauer, in FDA, NF 12
(1911), S. 468; 19 (1919), S. 408, 484. — Gröber, S. 166ff. — K. Obser in ZGO, NF 36 (1921),
S. 192 ff. — Dehio, Handbuch, S. 179. — Rott, S. 84 ff. — Clausz, S. 111. — Suso-Blatt, 1953, Nr. 47.
Der einzige Altaraufsatz des Münsters aus der Zeit vor der Reformation. Wo er
ursprünglich stand und warum er der Zerstörung entging, ist ungewiß. Nach
Schreiber sei er aus der bischöfl. Pfalz 1817 nach Karlsruhe gekommen, aber später
dem Münster zurückgegeben. War früher in der alten Nikolauskapelle, seit 1881 in der
oberen Mauritiuskapelle. 1849 wurde er durch Maler Carl Hug in Konstanz gereinigt,
aber angeblich nicht gut, das Bild habe an einigen Stellen durch die Restauration
gelitten (Führer, S. 23). 1881 abermals restauriert durch Sesar in Nürnberg, damals
auch der Altar und der Retabelrahmen nach Entwurf von C. Bär in Freiburg gefertigt
von J. Eberle in Überlingen. 1911 Restaurierung durch Gehr. Mezger, Überlingen.
Die Bilder sind wieder in schlechtem Zustand, die Farbschicht hat sich teilweise gelöst
und ist abgeblättert (Abb. 281, 282).
Dreiteiliger gemalter Flügelaltar, Mittelbild 1,78:1,36 m, Flügel 1,76:0,62 m, die
Predella 1,36:0,39 m. Als Mittelbild die Kreuzigung inmitten einer großen Menge,
die sich zum Hintergründe verliert. Der Kopf, der unter dem linken Unterschenkel
Christi sich nach außen wendet, macht den Eindruck eines Selbstbildnisses des Malers.
Auf den Innenseiten der Flügel vor Renaissancearchitektur die hl. Sippe. Links die
hl. Anna Selbdritt, rechts im Mittelgründe die hl. Familie. Auf dem rechten Flügel die
übrigen Sippenglieder. Auf den Außenseiten vor reich dekorierter Frührenaissance-
Architektur links der hl. Konrad, neben ihm kniend der Stifter des Altares in gold-
durchwirktem Pluviale mit breitem Saume, darauf Medaillons der Apostel und Glau-
bensartikel.
Man hat, anscheinend zuerst Schreiber, im Stifter ein Bildnis des Bischofs Hugo von
Hohenlandenberg gesehen. Aber es kann sich mangels der Porträtähnlichkeit mit den
sicheren Bildnissen dieses Kirchenfürsten nicht um diesen handeln. Zudem ist der
Dargestellte ein höherer Geistlicher, wohl ein Domherr, aber kein Bischof, da ein solcher
nie ohne ein Abzeichen von Amt und Würde gegeben wurde. Auf dem rechten Flügel
ist der hl. Pelagius dargestellt in kostbarem Gewand mit reich verziertem Schwert. Auf
dem Gebälk Putten mit Spiegeln, am Rande auf beide Flügel verteilt, rechts beginnend
die Jahreszahl der Entstehung MDXXIIII.
Auf der Predella in dicht zusammengerückter Gruppe die Grablegung mit reizvoller
Donaulandschaft. — Die Flügel waren früher umgekehrt, die Sippenbilder außen (Abb.
b. Kraus, Fig. 53) und sind bei der Restaurierung 1911 wieder in die heutige Anord-
nung gebracht.
Altar von 1524
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