Ausstattung einst und heute
393. Schrank des 15. Jh. in der oberen
Sakristei
SCHRÄNKE
Sehr reich ist das Münster an wertvollen
alten Schränken verschiedener Zeiten,
obwohl nach den Inventarien des 18. Jh.
auch sie nur einen kleinen Teil des ur-
sprünglichen Bestandes darstellen. Der
älteste ist ein großer- Kastenschrank.
14. bis 15. Jh., 5,82 m br., 2,93 m h.,
0,74 m t., Nußbaumholz in Eichengerüst,
auf einfachen glatten Stollen mit stark
ausladendem gekehltem Deckgesims. Nur
die rechte Hälfte ist noch teilweise im al-
ten Zustand, der zweigeschossig war mit
je vier Türen oben und unten, auf neun
Stollen. Die rechten oberen Türen mit
den alten breiten Beschlägen mit Lilien-
enden und den aufgemalten Buchstaben
N G h (Abb. 195 —- Kraus, S. 206).
Der untere Teil im 16. Jh. geändert in
drei Türen, die schmale rechte Tür alt.
Die ganze linke Hälfte im 17. Jh. mit
durchgehender doppelflügeliger Tür mit
einfachen Pilastern und Beibehaltung des
alten Rahmens geändert. Die alte Glie-
derung am oberen Abschluß erkennbar.
Hervorragend ist die Reihe von sieben reich geschnitzten spätgotischen Schrän-
ken aus Nußbaumholz, einheitlich Ende 15. Jh., teilweise im 19. Jh. getrennt und
geändert, keiner mehr ganz im ursprünglichen Zustand.
Schrank in der oberen Sakristei, zweitürig (Abb. 393), 2,95 m h., 1,62 m br., 0,65 m t.
Die breiten flachen Stollen mit Maßwerk, die seitlichen Rahmen mit durchbrochenen
aufgelegten Ranken, der vorgekragte Aufsatz 34 cm h., mit durchbrochenen Ranken
mit Knollenfrüchten. Die Türen sind mit den alten Beschlägen und altem Schloß
erneuert. Die Ornamente sind denen des Hauptportales ähnlich, daher möglicherweise
dieser Schrank aus der Werkstatt Simon Haiders. Es fehlen Stücke am sehr ver-
wurmten und beschädigten Sockel, im linken Rankenwerk und in der Vorderseite des
Aufsatzes. — Vier ähnliche Schränke in der Schatzkammer, zwei Doppelschränke in
gleicher Größe, 3,31 m br., 3,13 m h., 0,54 m t. Der eine im wesentlichen im alten
Zustand, hervorragendes Stück, zweiteilig und je zweitürig mit 30 cm br. Mittelpfosten
mit gotischem Blendmaßwerk, die Seitenpfosten mit Maßwerk, der Grund bemalt. Der
Aufsatz mit Zinnenkranz und Laubornament. — Beim entsprechenden fast gleich
großen Schrank gegenüber ist nur der Rahmen alt, der Mittelpfosten im 19. Jh. ent-
fernt. Der niedrige Sockel und die beiden Seiten mit Ranken, der Aufsatz
Schränke
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393. Schrank des 15. Jh. in der oberen
Sakristei
SCHRÄNKE
Sehr reich ist das Münster an wertvollen
alten Schränken verschiedener Zeiten,
obwohl nach den Inventarien des 18. Jh.
auch sie nur einen kleinen Teil des ur-
sprünglichen Bestandes darstellen. Der
älteste ist ein großer- Kastenschrank.
14. bis 15. Jh., 5,82 m br., 2,93 m h.,
0,74 m t., Nußbaumholz in Eichengerüst,
auf einfachen glatten Stollen mit stark
ausladendem gekehltem Deckgesims. Nur
die rechte Hälfte ist noch teilweise im al-
ten Zustand, der zweigeschossig war mit
je vier Türen oben und unten, auf neun
Stollen. Die rechten oberen Türen mit
den alten breiten Beschlägen mit Lilien-
enden und den aufgemalten Buchstaben
N G h (Abb. 195 —- Kraus, S. 206).
Der untere Teil im 16. Jh. geändert in
drei Türen, die schmale rechte Tür alt.
Die ganze linke Hälfte im 17. Jh. mit
durchgehender doppelflügeliger Tür mit
einfachen Pilastern und Beibehaltung des
alten Rahmens geändert. Die alte Glie-
derung am oberen Abschluß erkennbar.
Hervorragend ist die Reihe von sieben reich geschnitzten spätgotischen Schrän-
ken aus Nußbaumholz, einheitlich Ende 15. Jh., teilweise im 19. Jh. getrennt und
geändert, keiner mehr ganz im ursprünglichen Zustand.
Schrank in der oberen Sakristei, zweitürig (Abb. 393), 2,95 m h., 1,62 m br., 0,65 m t.
Die breiten flachen Stollen mit Maßwerk, die seitlichen Rahmen mit durchbrochenen
aufgelegten Ranken, der vorgekragte Aufsatz 34 cm h., mit durchbrochenen Ranken
mit Knollenfrüchten. Die Türen sind mit den alten Beschlägen und altem Schloß
erneuert. Die Ornamente sind denen des Hauptportales ähnlich, daher möglicherweise
dieser Schrank aus der Werkstatt Simon Haiders. Es fehlen Stücke am sehr ver-
wurmten und beschädigten Sockel, im linken Rankenwerk und in der Vorderseite des
Aufsatzes. — Vier ähnliche Schränke in der Schatzkammer, zwei Doppelschränke in
gleicher Größe, 3,31 m br., 3,13 m h., 0,54 m t. Der eine im wesentlichen im alten
Zustand, hervorragendes Stück, zweiteilig und je zweitürig mit 30 cm br. Mittelpfosten
mit gotischem Blendmaßwerk, die Seitenpfosten mit Maßwerk, der Grund bemalt. Der
Aufsatz mit Zinnenkranz und Laubornament. — Beim entsprechenden fast gleich
großen Schrank gegenüber ist nur der Rahmen alt, der Mittelpfosten im 19. Jh. ent-
fernt. Der niedrige Sockel und die beiden Seiten mit Ranken, der Aufsatz
Schränke
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