185. Der Dachreiter, Schnitt von R. Motz 1954
DIE DACHSTÜHLE
Der Dachstuhl von Lang- und Quer-
haus (Schnitte und Ansichten
Abb. 183,184), einer der ältesten
und eindrucksvollsten in Deutsch-
land, ist im wesentlichen einheit-
lich aus dem 12. Jh. erhalten, bis
auf die teilweise Erneuerung des
östlichen Teiles des Chores nach
dem Brande von 1299 und der Er-
richtung des Dachreiters an Stelle
des Vierungsturmes mit teilweiser
Änderung einzelner Teile. Er zeigt
ein Kehlbalkendach mit den für
die F riihzeit charakteristischen
starken Mauerlatten, 45:24 cm.
Darauf das ebenfalls ungewöhn-
lich starke Gebälk, mit Balken
durchschnittlich 52:25 cm, und die
aufgekämmte Fußschwelle. Auf
dieser sitzt über jedem Deckenbal-
ken ein Stiel zurUnterstützung der
Sparren. Zu beiden Seiten sind je
zwei solcher Pfostenwände errich-
tet, wobei die vordere in der
Längsrichtung an zwei Pfosten-
reihen durch Verstrebungen aus-
gesteift ist. Entsprechend den al-
ten Dachkonstruktionen fehlen
Dach- und Firstpfetten. Jedes
Sparrenpaai- ist als Binder ausge-
bildet mit etwa 1 m Abstand der
einzelnen Gespärre. Am First sind
die Sparren wie am Fuße zusam-
mengeschert und die Scheren
durch Holznägel gesichert. Etwa
1,50 m vom Firstanfall ein Kehl-
gebälk, auf beiden Seiten durch
Schwalbenschwanz verbunden. Bei
den östlichen, nach Reissers Mei-
nung nach dem Brande von 1299
erneuerten Pfosten mehrere mit
Die Dachstühle
187
DIE DACHSTÜHLE
Der Dachstuhl von Lang- und Quer-
haus (Schnitte und Ansichten
Abb. 183,184), einer der ältesten
und eindrucksvollsten in Deutsch-
land, ist im wesentlichen einheit-
lich aus dem 12. Jh. erhalten, bis
auf die teilweise Erneuerung des
östlichen Teiles des Chores nach
dem Brande von 1299 und der Er-
richtung des Dachreiters an Stelle
des Vierungsturmes mit teilweiser
Änderung einzelner Teile. Er zeigt
ein Kehlbalkendach mit den für
die F riihzeit charakteristischen
starken Mauerlatten, 45:24 cm.
Darauf das ebenfalls ungewöhn-
lich starke Gebälk, mit Balken
durchschnittlich 52:25 cm, und die
aufgekämmte Fußschwelle. Auf
dieser sitzt über jedem Deckenbal-
ken ein Stiel zurUnterstützung der
Sparren. Zu beiden Seiten sind je
zwei solcher Pfostenwände errich-
tet, wobei die vordere in der
Längsrichtung an zwei Pfosten-
reihen durch Verstrebungen aus-
gesteift ist. Entsprechend den al-
ten Dachkonstruktionen fehlen
Dach- und Firstpfetten. Jedes
Sparrenpaai- ist als Binder ausge-
bildet mit etwa 1 m Abstand der
einzelnen Gespärre. Am First sind
die Sparren wie am Fuße zusam-
mengeschert und die Scheren
durch Holznägel gesichert. Etwa
1,50 m vom Firstanfall ein Kehl-
gebälk, auf beiden Seiten durch
Schwalbenschwanz verbunden. Bei
den östlichen, nach Reissers Mei-
nung nach dem Brande von 1299
erneuerten Pfosten mehrere mit
Die Dachstühle
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