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Reiners, Heribert
Die Kunstdenkmäler Südbadens (Band 1): Das Münster Unserer Lieben Frau zu Konstanz — Konstanz: Thorbecke, 1955

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https://doi.org/10.11588/diglit.51169#0108
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Münster zu Konstanz


69. Teilansicht der Malereien des Bogenfrieses auf der Südmauer des Chores. Siehe Abb. 36
ist dieser Fries fast ganz übermalt, wann und warum ist unbekannt, und zeigt in den
alten Resten zu den blau-weißen Blättern hellgrüne und als Zutat große weiß-grüne
Blatt- und Radrosetten, grau, rot und grün oder weiß umrandet mit gelber Felge. Unter
diesem Ornamentband sind die von hellen, weiß umrandeten Streifen eingefaßten
Bogen mit rot bemalter Leibung über weißen, schwarz umrandeten Sockelstreifen, darin
an der Chorwand 15, am Querhaus 5 Brustbilder männlicher Figuren. Jene sind paar-
weise einander zugekehrt, ein Kopf mit Nimbus mit einem Kopf ohne Schein, mehrfach
die nimbierte Figur mit erhobener Hand, wie im Redegestus. Die Figuren, abwechselnd
auf blauem oder gelbem Grund, haben lichtes oder getöntes weißes, gelbes oder hellgrau-
blaues Kleid, blondes Haar und gelben Nimbus. Es scheint sich teilweise um Kleriker
zu handeln in der einfachen Kutte, einzelne sind durch die große Tonsur besonders
gekennzeichnet. Die beiden Figuren der Querhauswand mit Kopfbedeckung sind richtig
als Laien gedeutet, die eine mit breitrandigem Hüt, die andere mit hoher Mütze mit
umgeschlagenem Rand. Der Kopf im letztem Bogen außerhalb des Daches mit einer
Krone. Die beiden Figuren seitlich des aufwärts blickenden Mönchs mit gewundenem,
über der Stirn geknotetem Kopftuch. Nur eine Figur hat ein Attribut, eine Kelle, die
sie wohl als Baumeister kennzeichnen soll. Ob die Figuren inhaltlich zusammengehören,
ist ungewiß, auch ob es sich um bestimmte Personen oder Heilige handelt. Bei dem
aufwärts blickenden Mönchskopf nannte man den hl. Franziskus, eine sehr zweifelhafte
Deutung, wie auch die des Langbärtigen als hl. Paulus.

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