Ballbeschreibung
größere Mittelscheibe angeordnet. Darin waren bis 1925 die vergoldeten Kupfer-
platten, jetzt im Inneren über der Südtür, während man sie draußen durch Malereien
ersetzte, wovon noch schwache Reste sichtbar sind. Die Gotik gab außerdem mit einem
schmalen schwarzen und roten Streifen längs des aufsteigenden Gesimses sowie um die
Öffnungen und die Medaillons eine teilweise noch erhaltene bescheidene Bemalung.
Dagegen sind die in Spuren sichtbaren gemalten grünlichen, 15 cm breiten senkrechten
Streifen, wie gesagt, im Anschluß an die Querschiffgiebel eine Zutat des 19. Jh. (Ori-
ginalentwurf auf dem Bezirksbauamt Konstanz).
Von der Erneuerung nach 1299 stammt wohl auch der Hahn, aus Kupfer gegossen und
vergoldet, Schwanz und Kamm aus Platten geschnitten und mit Zacken besetzt, auf
hoher Stange über dem Kreuz auf kupferner vergoldeter Kugel, eine vorzügliche
Arbeit (Abb. 77).
Die südliche Chorwand. Von den seitlichen Chorwänden ist die südliche durch den An-
bau der Margaretenkapelle fast ganz verdeckt. Doch ist vom Gewölbe der oberen Kapelle
aus der obere Teil der Chormauer im alten Zustand sichtbar. An den vom Verputz bloß-
gelegten Stellen zeigt das Mauerwerk in regelmäßiger Schichtung Werksteine und
Wacken mit ausgestrichenen Fugen. Man sieht zwei von den Gewölben der unteren
Kapelle großenteils verdeckte mit Bruchsteinen und Wacken vermauerte Rundbogen-
fenster, 1,82 m und 1,83 m breit, der Scheitel 1,10 m von der Unterkante des Dach-
gesimses, die freigelegten Rahmensteine mit gespitztem Spiegel und 2,5 cm breitem
Randschlag (Abb. 76). In dem beiderseitig abgeschrägten Gewände ist noch der alte
eichene Holzrahmen teilweise sichtbar, der in der Vermauerung wohl noch größtenteils
erhalten ist. Außerdem in der Chor- und Querschiffmauer 2 Pfetten, Konsolen vom
ursprünglichen Dach (Abb. 76).
Etwa 20 cm über den Fenstern und 46 cm unter dem Dachgesims zieht sich ein Fries
von 18 Rundbogen hin, davon drei außerhalb des Daches. Die Bogen, 5 cm tief und
50 cm breit und ohne Konsolen ansetzend, sind noch aus Einzelsteinen gemauert, die
etwas größer sind als die am Bogen der Stirnmauer. Sie setzen sich an der Ostwand
des Querschiffes fort mit je 5 unter dem Dach und außerhalb desselben (Abb. 36).
Die Malereien der Bogenfriese
H.Phleps, Über Außenbemalungen, in: Die Denkmalpflege XI (1909), S. 104ff. — Derselbe, Die
farbige Architektur, Berlin 1930, S. 87 m. färb. Abb. Taf. XXXI. — J. Hecht, Die Porträtköpfe am
Bogenfries des Konstanzer Münsters, in: Unser Konstanz, Konstanz 1950, S. 85ff. m. Abb. —
H. Wienecke, Konstanzer Malereien des 14. Jh. Diss. Halle 1912, S. 49 ff. — Schober, S. 19. —
Kraus, S. 140. — Gröber, S. 42, 153. — Hirsch, Häuserbuch I, S. 210. — Eingehendes Gutachten
über den Verputz und die Malereien von der rein technischen Seite durch das mineralogisch-geologische
Institut der Techn. Hochschule München vom 16. 2. 1936, in den Münsterbauakten des Bezirksbau-
amtes in Konstanz.
Beachtenswert ist diese Bogenreihe durch ihre alte Bemalung (Abb. 36, 69, 70).
Diese ist nach oben erweitert durch einen 28 cm hohen gemalten Fries, eingefaßt von
2 hellen Streifen, deren unterer die Bogenscheitel überschneidet. Zwischen ihnen auf
schwarzem Grund ein ockerfarbener Stab, um den sich eine Ranke windet mit jeweils
gewendeten, vor und hinter dem Stab angeordneten Einzelblättern in Blau und lichtem
Ocker. Dazwischen weiße Kreisscheiben wie in den Bogenzwickeln. Auf der Querwand
Südliche
Chorwand
Malereien
der Bogenfriese
87
größere Mittelscheibe angeordnet. Darin waren bis 1925 die vergoldeten Kupfer-
platten, jetzt im Inneren über der Südtür, während man sie draußen durch Malereien
ersetzte, wovon noch schwache Reste sichtbar sind. Die Gotik gab außerdem mit einem
schmalen schwarzen und roten Streifen längs des aufsteigenden Gesimses sowie um die
Öffnungen und die Medaillons eine teilweise noch erhaltene bescheidene Bemalung.
Dagegen sind die in Spuren sichtbaren gemalten grünlichen, 15 cm breiten senkrechten
Streifen, wie gesagt, im Anschluß an die Querschiffgiebel eine Zutat des 19. Jh. (Ori-
ginalentwurf auf dem Bezirksbauamt Konstanz).
Von der Erneuerung nach 1299 stammt wohl auch der Hahn, aus Kupfer gegossen und
vergoldet, Schwanz und Kamm aus Platten geschnitten und mit Zacken besetzt, auf
hoher Stange über dem Kreuz auf kupferner vergoldeter Kugel, eine vorzügliche
Arbeit (Abb. 77).
Die südliche Chorwand. Von den seitlichen Chorwänden ist die südliche durch den An-
bau der Margaretenkapelle fast ganz verdeckt. Doch ist vom Gewölbe der oberen Kapelle
aus der obere Teil der Chormauer im alten Zustand sichtbar. An den vom Verputz bloß-
gelegten Stellen zeigt das Mauerwerk in regelmäßiger Schichtung Werksteine und
Wacken mit ausgestrichenen Fugen. Man sieht zwei von den Gewölben der unteren
Kapelle großenteils verdeckte mit Bruchsteinen und Wacken vermauerte Rundbogen-
fenster, 1,82 m und 1,83 m breit, der Scheitel 1,10 m von der Unterkante des Dach-
gesimses, die freigelegten Rahmensteine mit gespitztem Spiegel und 2,5 cm breitem
Randschlag (Abb. 76). In dem beiderseitig abgeschrägten Gewände ist noch der alte
eichene Holzrahmen teilweise sichtbar, der in der Vermauerung wohl noch größtenteils
erhalten ist. Außerdem in der Chor- und Querschiffmauer 2 Pfetten, Konsolen vom
ursprünglichen Dach (Abb. 76).
Etwa 20 cm über den Fenstern und 46 cm unter dem Dachgesims zieht sich ein Fries
von 18 Rundbogen hin, davon drei außerhalb des Daches. Die Bogen, 5 cm tief und
50 cm breit und ohne Konsolen ansetzend, sind noch aus Einzelsteinen gemauert, die
etwas größer sind als die am Bogen der Stirnmauer. Sie setzen sich an der Ostwand
des Querschiffes fort mit je 5 unter dem Dach und außerhalb desselben (Abb. 36).
Die Malereien der Bogenfriese
H.Phleps, Über Außenbemalungen, in: Die Denkmalpflege XI (1909), S. 104ff. — Derselbe, Die
farbige Architektur, Berlin 1930, S. 87 m. färb. Abb. Taf. XXXI. — J. Hecht, Die Porträtköpfe am
Bogenfries des Konstanzer Münsters, in: Unser Konstanz, Konstanz 1950, S. 85ff. m. Abb. —
H. Wienecke, Konstanzer Malereien des 14. Jh. Diss. Halle 1912, S. 49 ff. — Schober, S. 19. —
Kraus, S. 140. — Gröber, S. 42, 153. — Hirsch, Häuserbuch I, S. 210. — Eingehendes Gutachten
über den Verputz und die Malereien von der rein technischen Seite durch das mineralogisch-geologische
Institut der Techn. Hochschule München vom 16. 2. 1936, in den Münsterbauakten des Bezirksbau-
amtes in Konstanz.
Beachtenswert ist diese Bogenreihe durch ihre alte Bemalung (Abb. 36, 69, 70).
Diese ist nach oben erweitert durch einen 28 cm hohen gemalten Fries, eingefaßt von
2 hellen Streifen, deren unterer die Bogenscheitel überschneidet. Zwischen ihnen auf
schwarzem Grund ein ockerfarbener Stab, um den sich eine Ranke windet mit jeweils
gewendeten, vor und hinter dem Stab angeordneten Einzelblättern in Blau und lichtem
Ocker. Dazwischen weiße Kreisscheiben wie in den Bogenzwickeln. Auf der Querwand
Südliche
Chorwand
Malereien
der Bogenfriese
87