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Relation Von der den 14. Octobris 1758. zwischen der Kaiserl. Königl., und der Königl. Preußischen Armee vorgefallenen Battaille bey Hoch-kirchen in der Laußnitz, und des von der ersteren hiebey erfochtenen vollkommenen Sieges — [Deutschland?]: [Verlag nicht ermittelbar], 1758 [VD18 90852877]

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https://doi.org/10.11588/diglit.57778#0005
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Von der den 14. Octobris 1758. zwischen der Kaisers»
König!., und der König!. Preußischen ArMee vsrgefaüenLN Battaille bey
Hoch-Archen in der Laußnitz, und des von der ersteren hiebey erfochtenen
vollkommenen Sieges.
^^Achdeme der König in Preussen (wie das vorletzte Journal, enthaltet) mit seiner Armee
den 10.-von Bautzen aüfgebrochcn, und sein Lager im Angesicht der Kaisers König!.
Armeedergeftaltengenommen, daßse--. rechter Flügel ans der Anhöhe bey Hoch-kir-
chm, sein linker aber bey Kettitz zu stehen käme, bezöge derselbe sothanes Lager mit so meh-
rerer Eilfertigkeit, als er die Nohtwendigkeit einsahe, sein in dem festen Lager bey Weissen-
berg stehend - und auf 8000. Mann gerechnetes Corps, welches man schon den 11. anzu-
grciffen, und von dem König gänzlich abzuschneidcn entschlossen war, andurch m Sicherheit
zu setzen, und sich des Weges über Görlitz in Schlesien zu versichern.
Dieses veranlaste den commandirenden Feld-marschall Grafen von Daun mit dem
rechten Flügel der Armee vorwärts eine Bewegung zu machen, so, daß der Strcmbcrg mit
5., und das Dorf Glossen mit 4. Grenadiers - batailloncn besetzet wurde, welch-becde Po-
sten der rechte Flügel der Armee unterstützte,
Sothane gemachte Bewegung, und genommene Position behinderte den König m
Preussen den Weg nacher Görlitz zu nehmen, ohne bevor die vortheilhaft postirte Kaisers
Königs Armee anzugrciffen. Es wäre aber auch alles dieses in dem Augenblick, da der
König mit seiner Armee dortiger Enden aufmarschirte,zu bewürken von so mehrererWichtigkeit^
als das feindliche Corps von dem Weissenberg zu gleicher Zeit im Anzug begriffen wäre, um
sich des Stremb- rgs, und folglich dec Görlitzer-straffen zu bemeisiern, welches sich aber bey
Wahruehmung, daß dieses Vorhaben allschon zu spat ftye, in sein voriges Lager nacher cr-
wehntem Weissenberg wiederum zuruck zöge. Herr Feld - Marschall Graf von Daun re-
cognoscirte sofort
Den 11. die feindliche Position, und sande, daß, wann es thunlich wäre, des Fein-
des rechten Flügel über den Haussen zu werfen, und sich der daselbstigen Anhöhen Meister
zu machen, dessen ganze Armee geschlagen werden könte. Cs machten jedoch die Derschaw
zungen, und Batterien, welche der König auf diesen Anhöhen, und dem Dorf Hoch - Archen
verfertigen liesse, die Unternehmung beschwerlich, und wäre dahcro nohtwendig, rückwärts
des diesseitigen Lagers durch die dicke Waldungen Weege auszusuchen, mittelst deren dem
Feinde mit Vorthcil beygekommcn werden könte, welch-letzteres der König in Preussen wU
am wenigsten vorgesehen haben mag.
Ob nun schon die vortheilhafte Position, in welcher dieKaiserl. Königs Armer Kmde,
die vorzüglichere Entschliessung an Hand gäbe, den Feind, der nicht Eders, dann durch eine
unternehmende Schlacht sein Absehen erreichen könte, zu erwarten, so hat dannoch Hr. Feld-
marschall Graf von Daun, nachdeme die Beschwerlichkeiten der Weege gehoben worden, de«
Entschluß gefastet, den Feind sechsten anzugreiffcn. Die Beweg-ursachen waren vorzüglich
der sowol bey demOfficicr, als gemeinen Mann gefundene Mut, und gute Willen mit dem
Feindeanzubinden; dann die Sicherheit, in der sich der Feind befände, da derselbe nicht im
Mindesten einen Angrif von der Kaiser!. Königs Armee besorgte, welches sich nur gar zu deut-
kch aus besten Bewegungen gbvehmen liesse.
 
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