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Repert, ... de; K, J. C. [Übers.]
Der Fündling, Oder merckwürdige Begebenheiten Des Ritters von Repert — Leipzig, 1747 [VD18 14112035]

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https://doi.org/10.11588/diglit.27243#0524
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§20 H H H
Der sichende Theil.
^Dachdem mich die Loison verlassen hatte, so
,A>?Eete ich sehr ernsthafte Betrachtungen
über meinen Zustand an. Ich befand mich,
wie ich schon gesagt habe, mcht bey Gelde, um
nach Spanien zu gehen, wie ich mir vorgenom-
men. Der Beutel meiner Base war meine ein-
hige Zuflucht, und diese war nicht übel gegründet.
Ich hatte Ursache zu glauben, daß, wenn sie mich
bey den gegenwärtigen Umständen in ihr Hauß
würde kommen sehen, sie nicht das geringste Be-
drucken tragen würde, mir zu meiner Entfernung
eine goldene Brücke zu bauen, aus Furcht, mei-
ne Gegenwart möchte das Fest stöhren, welches
schon angeordnet war. Es war ihr nicht unbe-
kannt, daß ich meine Muhme liebte, und daß sie
mir selbst erlaubet hatte, sie zu lieben. Sie hatte
ohne Zweifel noch nicht vergessen, daß sie die Un-
terhändlerin und die Vertraute unserer Liebe seyn
wollen, und daß sie mir versprochen hatte, siewol-
te sich bemühen, uns durch die priesterliche Ein-
segnung weit genauer vereinigen zu lassen, als wir
durch Fleisch und Blut verbunden wären. Ich
sähe demnach vermöge dieser Überlegung ein, wie
leicht es mir wäre, mich ohne Hmderniß zu rä-
chen , und mich in Sicherheit zu entfernen. Die
Hoffnung, von meiner Base ohne Mühe Geld zu
erhalten, vertrieb den Rest der Liebe, die ich noch
vor meine Muhme empfand. Der Haß und die
Begierde, mich zu rächen, nahmen ihre Stelle ein.
Dieffzwey Leidenschafften beschafftigten mich auf
eine
 
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