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wenn wir in gantz andern Umständen gewesen wa-
ren.
Äusser denen Annehmlichkeiten, die wir zu Hau-
se hatten, fanden wir dererseiben nicht weniger an
andern Orten, die wir besuchten. Das Hauß des
Marquis von St. Croix war mir das allerange-
nehmste, weil ich darinnen mit Nachdruck an mei-
nem Vortheile arbeitete. Ich gefiel ihm wegen
zwey Ursachen, die wenig fähig waren, mir Ver-
dienste beyzulcgen. Er redete sehr gerne von der
Kriegs-Kunst, vornemlich von denen dazu gehöri-
gen Eigenschassten; und ich war im Stande, ihn
von diestr Materie, auf die ich mich zu Douai mit
vielem Eyftr gelegt hatte, zu unterhalten, die er
aber noch besser verstund als ich. Er spielte ferner
sehr gut Schach; ich leistete ihm bisweilen Gesell-
schasst, und ob ich gk ich besser spielte, als er, so
war ich doch, ohne daß er es merckte, so höflich,
und ließ mich matt machen. Ich war so thöricht
nicht, daß ich seinen Schuh und seine Gewogen-
heit einer eingebildeten und eitlen Ehre aufopserte.
Diese Klugheit hat viele auf die höchste Staffel des
Glückes erhoben. Die Exempel davon waren mir
so genau bekannt, daß der Eindruck dererselbigen
aus meinem Gemüthe nicht konnnte vertilget wer-
den.
Die Genovefa, die sich durch nichts von ihrem
vorgesetzten Zwecke abwendig machen ließ, erman-
gelte nicht, mit guter Würckung an einem glückli-
chen Ausgange ihres Vorhabens zu arbeiten, ob sie
wohl keine Gelegenheit versäumte, sich des Ver-
gnügens zu bedienen. Sie hatte verhindert, daß
wenn wir in gantz andern Umständen gewesen wa-
ren.
Äusser denen Annehmlichkeiten, die wir zu Hau-
se hatten, fanden wir dererseiben nicht weniger an
andern Orten, die wir besuchten. Das Hauß des
Marquis von St. Croix war mir das allerange-
nehmste, weil ich darinnen mit Nachdruck an mei-
nem Vortheile arbeitete. Ich gefiel ihm wegen
zwey Ursachen, die wenig fähig waren, mir Ver-
dienste beyzulcgen. Er redete sehr gerne von der
Kriegs-Kunst, vornemlich von denen dazu gehöri-
gen Eigenschassten; und ich war im Stande, ihn
von diestr Materie, auf die ich mich zu Douai mit
vielem Eyftr gelegt hatte, zu unterhalten, die er
aber noch besser verstund als ich. Er spielte ferner
sehr gut Schach; ich leistete ihm bisweilen Gesell-
schasst, und ob ich gk ich besser spielte, als er, so
war ich doch, ohne daß er es merckte, so höflich,
und ließ mich matt machen. Ich war so thöricht
nicht, daß ich seinen Schuh und seine Gewogen-
heit einer eingebildeten und eitlen Ehre aufopserte.
Diese Klugheit hat viele auf die höchste Staffel des
Glückes erhoben. Die Exempel davon waren mir
so genau bekannt, daß der Eindruck dererselbigen
aus meinem Gemüthe nicht konnnte vertilget wer-
den.
Die Genovefa, die sich durch nichts von ihrem
vorgesetzten Zwecke abwendig machen ließ, erman-
gelte nicht, mit guter Würckung an einem glückli-
chen Ausgange ihres Vorhabens zu arbeiten, ob sie
wohl keine Gelegenheit versäumte, sich des Ver-
gnügens zu bedienen. Sie hatte verhindert, daß