Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

DOI Heft:
Litteraturbericht
DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0127

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
Litteratiirbericht.

113

Kunstind ustri e.
Molinien, E., Dictionnaire des Emailleurs, depuis le moyen-äge jusqu’ä
la fin du 18e Siede. Ouvrage accompagne de 67 marques et monogrammes.
Paris, Rouam, 1885. kl. 8°.
Das Buch kündigt sich durch den Kopftitel: »Guides du collectionneur«
als erster Band einer Reihe ähnlicher Handbücher an. Es bringt in alpha-
betischer Anordnung die Namen der wichtigsten Emailarbeiter vom Mittelalter
bis zur Empire-Zeit mit Daten über Lebenszeit, knappen Angaben über
Arbeiten, gelegentlich Marken oder ausführlichen Bezeichnungen in Facsimile.
Das Gegebene genügt meist zur ersten Orientirung über den Meister;
bei den Malern von Limoges, überhaupt französischen Emailleuren sind die
Angaben etwas ausführlicher. Eine ganz kurze Einleitung orientirt über die
verschiedenen Arten des Emails, Geschichte etc. In zwei Anhängen ist der
»Versuch einer Bibliographie« der Geschichte des Emails und ein Verzeichniss
öffentlicher und privater Sammlungen gegeben, in denen sich Emails finden.
Es ist ein recht verdienstvolles Büchlein, welches erklärlicherweise in den fol-
genden Auflagen erheblich verbessert werden wird und kann. Der Verfasser,
dessen Kenntniss des behandelten Gebietes weit umfassender ist als man ge-
meinhin bei französischen Autoren voraussetzt, dem auch die meisten Samm-
lungen Europas durch eigene Anschauung bekannt sind, lehnt es selbst ab,
den Stoff irgendwie erschöpfend behandelt zu haben. Namentlich für die
späteren Jahrhunderte werden sich von Specialisten, d. h. in diesem Fall Privat-
sammlern, viele Nachträge finden lassen.
Mit Recht hat der Verfasser die Goldschmiede, die uns durch ihre
Werke als Emailleure beglaubigt sind, in sein Alphabet aufgenommen; für die
deutschen Meister sind auch hier Nachträge leicht beizubringen, obwohl die
Grenze des hier Aufzunehmenden sehr schwierig zu ziehen ist. Einen Irrthum
bezüglich eines anonymen Emailleurs (CDDFpag. 17) hat Marc Rosenberg be-
reits nachgewiesen. Wenn ich im Folgenden einige Nachträge gebe, so soll damit
nicht die Unvollständigkeit des Buches belegt werden; im Gegentheil würden
derartige Beiträge auch von anderen Seiten sehr erwünscht sein, um das Buch
immer vollkommener zu gestalten. Was ich im Folgenden gebe, sind gelegent-
liche Funde und Notizen; auf die Goldschmiede ist dabei nicht Rücksicht ge-
nommen. Der Bequemlichkeit halber ist die alphabetischeAnordnung beibehalten.
Biesendorf, Elisabeth, f Anfang 18. Jahrhunderts in Petersburg.
Biesendorf, Samuel, Bruder der Vorigen, Hofkupferstecher, malte
Email, q 1706 zu Berlin.
Brecheisen, J., Miniatur- und Schmelzmaler aus Wien, hielt sich 1748
in Berlin auf, dann in Kopenhagen, zuletzt in Wien.
Chodowiecki, Gottfried, Bruder von Daniel Gh., geb. 1728 zu Danzig,
Miniatur- und Emailmaler, f 1781 zu Berlin.
Duve, J. F., lebte in Kopenhagen. Mitte 18. Jahrhunderts (vgl. Schrader).
Fromeri, Peter, aus Sedan, kam 1688 nach Berlin, f 1738. Eigent-
lich Büchsenmacher und Eisenarbeiter, malte er auch Email. (Arbeiten in
Berlin bei Lady Schreiber.)
IX 8
 
Annotationen