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Repertorium für Kunstwissenschaft — 9.1886

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Litteraturbericht
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https://doi.org/10.11588/diglit.66023#0241

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Litteraturbericht.

211

kombe S. Gennaro zu Neapel und die Anfänge des Christenthums daselbst. —
Jänig über einen Marmorsarkophag des 4. Jahrhunderts, welcher sog. entre-
lacs aufweist. — Frothingham über den Taufquell in Grottaferrata. -—
Marucchi zur Geschichte der Basilika des hl. Agapetus in Palestrina. —
Frothingham über eine von dem Cardinal Jacobacci (De Goncilio, 1538)
erhaltene Notiz zu der bekannten Inschrift der ehemaligen Peterskirche, welche
die Erbauung durch Constantin bezeugt (vergl. auch Rev. arch. 1883, 68 f.).
Die Inschrift ist eingehend von Piper (Th. Stud. u. Krit. 1875, 100 f.) erörtert:
werthvoll ist aber die von Frothingham aufgefundene Bemerkung (cum ad-
huc temporibus nostris fuerit in ecclesia s. Petri in frontispicio maioris arcus
ante altare Constantinus in musivo depictus, literis aureis ostendens Salvatori
et S. Petro apostolo ecclesiam ipsam a se aedificatam, videlicet ecclesiam
s. Petri), aus welcher hervorgeht, dass der Triumphbogen der Basilika mit
einem constantinischen, den Erlöser darstellenden Mosaik geschmückt war.
Auf diesen wird dann auch, wie de Rossi hervorhob, die Stelle duce te der
Inschrift zu beziehen sein. — Bernabei widerlegt eine auf dem Orientalisten-
congress zu Florenz 1878 hervorgetretene Ansicht, nach welcher zwischen
dem 4. und 11. Jahrhundert n. G. jüdische Inschriften nicht vorkommen sollen.
Leider erfährt man aus diesen Mittheilungen auch, dass die von Ascoli,
Hirschfeld, Lenormant u. A. besuchte Katakombe in Venosa jetzt gänz-
lich zerstört ist. — Kondakoff berichtet über seine Reise nach dem Sinai
und gewisse ältere, bartlose Darstellungen des Moses. Als solche erkennt er,
unter dem Beifall de Rossi’s, eine bisher für einen Apostel angesehene Figur
in einem Mosaik von S. Costanza. — Bernabei über eine Glasplatte mit
Daniel zwischen den Löwen, aus Concordia Sagittaria bei Porto Gruaro. —
Müntz schreibt aus Paris über eine bisher übersehene Scene in den Mosaiken
von S. Costanza, welche Ugonio’s Manuscript in Ferrara liefert. — Dressel
zeigt eine Lampe mit A, T, N, 0, C vor, deren Inschrift er auf den hl. An-
tonius den Eremiten bezieht. — Palmieri erörtert die Mosaiken von S. Paolo
f. 1. m. Ein von ihm im Regest P. Honorius’ III. gefundenes Document (Brief
an den venezianischen Dogen vom 23. Jan. 1218) beweist, dass man für die
Vollendung dieser Werke Mosaicisten aus Venedig begehrte — ein Beweis,
dass es an solchen im damaligen Rom fehlte, wenigstens, wie de Rossi an-
merkt, an solchen, welche grösseren Compositionen gewachsen waren. Die
Urkunde ist jetzt publicirt in Armellini’s »Cronachetta« Dec. 1883. — Steven-
son macht dankenswerthe Mittheilungen über die Wanddecorationen von
S. Costanza, de Rossi über den Fortgang der Ausgrabungen in S. Ippolito
an der Via Tiburtina. — Le Blant verbreitet sich über das Fortwirken der
Typen altchristlicher Sarkophagreliefs in rheinischen Sculpturen des 11. Jahr-
hunderts. — Frothingham über die Mosaiken in der Abteikirche zu Grotta-
ferrata, wo er nicht die Etimasia, sondern das Pfingstfest dargestellt findet. —
Bruzza über ein Gefäss mit Darstellungen aus dem Leben des Apostels
Thomas. — De Rossi theilt aus den Funden von S. Hippolytus eine interes-
sante Inschrift vom Jahre 528 mit, welche einen HILARVS || LIGTOR (ZecZor)
TT (tituli) PVDENTIS ergibt. — Bruzza gibt eine Bauinschrift der Käthe-
 
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